Samstag, 31. Juli 2010

Geniestreich für Millennien

Nur die klügsten Köpfe kommen in Deutschland ganz nach oben. Auch in Bayern! Deshalb verwundert nicht, dass Seehofer jetzt einen Geniestreich abgesondert hat, der alle anderen überstrahlt und noch Millennien überstrahlen wird: Atomkraftwerke sollen ab sofort endlos laufen - bis zum Jüngsten Gericht, quasi, sagt der bekennende Katholik und denkt an den biblischen Weltuntergang.
Und der tiefe Sinn, der dieser Idee innewohnt, dass nämlich, was ewig strahlt, auch ewig strahlen soll, hat nicht weniger als göttliche Dimensionen. Und enthebt uns gleichzeitig eines ganz irdischen Problems: das Endlagern entfällt, weil es keine Ewigkeit nach der Ewigkeit geben kann, denn es gebe nur den einen Gott, sage Hegel - doch Renate Künast schränkt ein: Prinzipiell richtig, aber über das Geschlecht sollte noch einmal eine grundsätzliche Debatte geführt werden. Doch Alice Schwarzer fällt ihr in den Rücken und meint: In dem Falle wäre ihr ein unterbelichteter Mann lieber als eine strahlende Frau. "Kernkraft ist und bleibt schmutzig", sagt sie, denn ihre Beherrschung liege jenseits der Vorstellungskraft einer Frau, genauso wie die des Rasenmähers und des Siphons ihrer Spüle.
Und alles, was man mit ökologisch verträglichen Haushaltsreinigern nicht sauber kriege, bleibe schmutzig und hätte deshalb nie erfunden werden dürfen. "Sagt meine spanische Putze, und auch ich habe das verstanden, dank des VHS-Kurses "Wie sag ich's meiner Putze - Spanisch für Vorstadt-Tussen", den ich letztes Jahr erfolgreich absolviert habe."
Seehofer ist das egal: "Die Schwarzer Alice, die kam uns doch schon immer spanisch vor."

Freitag, 30. Juli 2010

die neuen Wetterpriester

Unser Wettergott ist wieder frei, aber er schweigt. Das Wetter kommt ab sofort von seinen Anwälten - und die haben ein Donnerwetter versprochen. Mannheim wird sich derweil warm anziehen müssen. Denn wer dem Himmel nicht nur das Wetter klaut sondern den verantwortlichen Gott gleich mit, der wird sich den Fels nicht heraussuchen dürfen, an den er geschmiedet wird. Auch wird die rohe Leber seiner Feinde einem zürnenden Gott nicht reichen. Es wird vielmehr biblische Ausmaße annehmen: Ei um Ei.
Und was bleibt uns? Ab heute muss das Wetter vor Gericht erstritten werden, und davor sind ja bekanntlich manche gleicher als andere. Es muss also wieder öfter mit Kaiserwetter gerechnet werden. Noch mehr Feiertage werden ins Wasser fallen, weil Arbeitgeber ihre ganze Rechtsabteilung auf den Plan rufen.
Als unser Kachelmann noch das Wetter machte, wussten wir abends um 8, wie das Wetter am nächsten Tag sein würde, und von unseren Frauen konnten wir uns die passende Wäsche herauslegen lassen. Ab heute aber kann der Eilantrag eines jeden, der es sich leisten kann, dafür sorgen, dass das Wetter jederzeit umschlägt. Und aus heiterem Himmel kann uns ab sofort in jeder Sekunde der Blitz treffen.
Das ist nicht schön. Das ist in die Steinzeit zurückkatapultiert. Nur dass das Wetter nicht mehr bei fremden Göttern ist sondern bei unseren schwarzen Priestern.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Die Elite lässt den Hammer fallen

Der Trend setzt sich fort: Die deutsche Elite wirft hin. Aber statt befreit alles weit von sich zu werfen, lassen sie einfach nur den Hammer fallen - und den Diskus, und die Kugel.
Das Bedenkliche bei dieser neuen Welle der Verweigerung ist, dass es dieses mal die vermeintlich frische Elite aus den Neuen Bundesländern ist, die geht und murmelt: "Mann, seid ihr ein Volk."
Wie lässt sich jetzt noch verhindern, dass auch die anderen Leistungsträger in Barcelona allen anderen auf und davon rennen? Was mit denen machen, die mit langen Stangen über die engen und hohen Mauern setzen wollen, die ihre Freiheit umstellen. Wir setzen da auf unsere Bundestrainer und deren Phantasie. Eine Nagelfeile wird sich wohl finden lassen. Aber das Geschäft unserer Funktionäre ist heikel. Gott sei Dank ist das Wissen um den Fluchtreflex nach 89 nicht völlig verschütt gegangen. So konnte gestern der Ausreißversuch unserer Geherin gerade noch auf den letzten Metern verhindert werden. Um sich endgültig abzusetzen, bat diese nämlich ihren Trainer um Zucker, der stattdessen aber geistesgegenwärtig eine Cola light zu ihr auf die Strecke hinausreichte. Weinend ist sie am Ende zusammengebrochen und konnte schnell mit Absperrgittern umstellt werden.
Klammheimlich hat uns jetzt auch der "Vater der Nation" verlassen. Vater, das ist die Spezies Mann, die im Stillen malocht und sich krumm legt, zuhause das Geld abliefert und für ausreichende Ernährung sorgt - weshalb sie auch schon mal liebevoll "mein Ernährer" genannt wird - und bei ihren seltenen Gastspielen zuhause die Kinder erschreckt fragen lässt: "Mama, wer ist denn der fremde Mann?" - "Das war Herr Aldi, unser Gemüsehändler."
Doch unsere wahren Helden werden uns wohl erhalten bleiben: Sauerland bleibt - und der Rest der Duisburger Seelenverkäufer. Aber, wer weiß: Ihre Allerbesten schickt Angie nämlich grundsätzlich in die Wüste. Aber auch "Patex" hat schon Interesse an dem Mann bekundet. Wer so fest an seinem Sessel klebe, habe das Zeug zu "so einer Art Musterhaus".

Mittwoch, 28. Juli 2010

Deutsche Unternehmer: Mobilmachung

Immer mehr Ich-AGs machen sich in Deutschland breit. Einzelkämpfer, allesamt. Mit wohlklingenden Namen: Daimler, Deutsche Bank, MLP, und, und, und. Nur noch die Chefs sind übrig geblieben, die Mitarbeiter haben sich längst verstohlen(!) davongemacht. Bei Nacht und Nebel, wie Diebe, eben: eine Wurstsemmel hier, ein Pfandzettel dort, ein altes Kinderbett. Immer der selbe verschlagene Trick, sich für immer vor ehrlicher Arbeit zu drücken. Seitdem ist es einsam geworden um den Chef. Die, die ihm sagen könnten, wie es geht, das Business, faulenzen längst zusammen mit Hartz, dem fahnenflüchtigen Ex-VW-Vorstand auf dessen Yacht im Hafen von Monaco.
Seitdem ist er nur noch Chef seiner eigenen Ich-AG und auf Leiharbeiter angewiesen - und kocht seitdem seinen Kaffee lieber selbst. In einem Crashkurs an der Volkshochschule des Dorfes, an dessen Rand seine Villa steht, musste er Bilanzfälschung lernen, weil seine Spezialisten weg waren und der russische BWL-Student es für zwei Euro fuffzig die Stunde nicht machen wollte. Aber ein Unternehmen, das haben die Chefs hierzulande von Ami-Dummies gelernt, kann zwar auch bei stehenden, ja selbst bei längst abmontierten Bändern florieren, niemals aber ohne eine fachmännische Bilanzfälschung. Und wie Recht sie haben. Heute ist er unterwegs Richtung Schweiz mit den Früchten seiner Arbeit im Kofferraum. In zwei Aluminiumkoffern. Reine Chefsache. Und weil er sein Leben nicht dem Mann von Leihfix-Zahlnix und seinem Staplerführerschein überantworten wollte, fährt er selbst.
Und endlich. Vorwärts Deutschland: Die Unternehmer machen mobil.

Dienstag, 27. Juli 2010

Schleier für Guido?

Der Beitritt der Türkei zur EU ist wieder in weite Ferne gerückt, stellt Westerwelle schmollend fest: Die Türkei will nicht nur nicht mehr, sie darf nicht mehr wollen. Denn die gelebte und historisch gewachsene Feindschaft zu Griechenland verbiete jedem Türken, den Nachbarn finanziell unter die Arme zu greifen. Allah ist groß und anderen in die Tasche greifen ist seliger denn geben, sagt der Prophet - und nur so hätte sich ein EU-Beitritt gelohnt.
Auch will man lieber den Abgang Westerwelles aus seinem politischen Amt abwarten, denn selbst monatelange Befragungen des Korans durch die größten Schriftgelehrten des Landes konnten bislang nicht klären, ob Menschen wie Guido und seine Gespielen unter die Burka oder zumindest unter den verschärften durchblickdichten Schleier mit eingesprungenem dreifachem Salchow (dem einzigen, der falsch herum gesprungen ist) müssten. Auch hat die Aussicht, sich als künftiges Mitglied der EU eine protestantische Staatsführerin einzuhandeln, den Beitrittswunsch doch stark gedämpft. Dabei hatte Westerwelle alles gegeben: eine Weihnachtsansprache direkt nach Wulff. Erdogan lehnte lächelnd ab. Westerwelle konterte mit einer druckfrischen Baugenehmigung - vom Kölner Stadtrat abgezeichnet: Der Überbau des Kölner Doms durch eine Moschee, größer als die Hagia Sophia. Erdogan kam ins Straucheln, blieb aber standhaft. "Zypern", murmelte Erdogan. Jetzt strauchelte Westerwelle. "Und aus dem Bundestag macht ihr mir eine hübsche Döner-Bude", kartete der Osmane nach.
Westerwelle stand wieder - wie ein Mann. Und wusste: Mixas Weg war nicht seiner: Den Schleier würde er nie nehmen.

Montag, 26. Juli 2010

mit Placebo über Buckelpisten

Als ich mich damals - immer im Morgengrauen - noch müde zur Praxis schleppte, um meine letzten Haare mit einem "hundertprozentig wirksamen" Verfahren zu retten, konnte ich mir lange nicht erklären, warum es bei mir wirkungslos blieb. Heute weiß ich: Herr Doktor war die Inkarnation eines Nocebos und sein kahler Kopf leuchtete wie eine Bowlingkugel. Alles an ihm signalisierte: Bei mir wirken ausschließlich die Nebenwirkungen. Und er trug Lacoste und seine Wände waren mit Golftrophäen zugestellt. "Von dir lass ich mir keinen Einlauf machen, dachte ich noch - bestenfalls eine Stunde Abschlag-Training würd ich bei dir buchen", aber da wars schon zu spät: Der Powerseller in Weiß hatte gerade schon sein gesamtes Equipment an mich verkauft, hatte sich behutsam über die Glatze gestrichen und gelächelt: "Das kriegen wir schon hin."
Zwei Jahre später - ich war bereits völlig kahl - wurde mir ein neuer Arzt im Nachbarort empfohlen. Der hatte Rastalöckchen, die in ihren verfilzten Ausläufern ihm bis über seinen dürren Hintern reichten und machte den ungepfelgten Eindruck eines Althippies. Ich bekam sofort einen Hautausschlag und einen Herpes, der sich gewaschen hatte - und meine Haare fingen spontan an zu wachsen und bald zu wuchern - und begannen schnell über den Augen zu knistern - bei jedem Naserümpfen. Mit diesen Merkmalen musste ich einfach Finanzminister werden. Darüber bin ich meinem Rasta-Arzt, dieser unappetitlichen Inkarnation des Placebos, heute noch dankbar, denn bald kriegte ich eine unverschämt junge Skifahrerin ab, die mich seitdem nächtens über so manche Buckelpiste gejagt hat.
Und jeden Abend fischt sie aus der "viele, viele bunte Smarties-Dose" die blauen und beißt die Rundungen ab. Schon das erregt mich. Aber nach dem Schlucken werd ich zum Tier - und haarig wie ein Affe.

Sonntag, 25. Juli 2010

Finanzmarkt für Squaws

Unsere Finanzexperten wissen: Wein und Whisky schlagen Gold als Anlageform um Längen! Aber Vorsicht: Der Weg zum Aldi wäre der falsche. Stattdessen hat der wahre Anleger vor zwei Wochen schon abgelegt, um in der Nordsee auf schwankenden Barkassen auf jede Flasche Schampus zu bieten, die aus einem Wrack 100 Meter unter ihnen gerade geborgen wird, das dort mitsamt seiner kostbaren Fracht seit Fünfzehnhundert-Ungerade liegt.
Das ist besser als pures Gold - weiß schon dieser berühmte Indianerhäuptling, dessen Squaw ihm damals die Goldklumpen zurück an den Kopf geworfen hat mit den berühmt gewordenen und zornigen Worten: "Davon krieg ich dich und deine Kindern nicht satt!" Mit Schampus könne man aber immerhin rauschende Feste feiern oder schlimmstenfalls aus zähem Büffelfleisch einen köstlichen Sauerbraten bereiten, weiß seitdem der gelehrige in Federn Gekleidete.
Die reichen Anleger haben ihn gehört und haben dazugelernt. Denn Geschichte ist etwas, das sie klug gemacht hat. Nie wieder wollen sie für drei Laib Brot eine ganze Häuserzeile in der Innenstadt Frankfurts an einen amerikanischen Kriegsgewinnler abgeben müssen - egal welcher Religionszugehörigkeit. In der nächsten Krise würden sie mit Wein und Whisky auf den Schwarzmärkten kriegen, was sie zum Überleben brauchen. Voraussichtlich kriegen sie das dann von den Kleinanlegern, die rechtzeitig in einen Schrebergarten investiert haben. Für die genügt dann aber auch Aldi-Whisky. - voll und ganz!
Und so bliebe alles beim alten: Die einen schuften für ihr Geld, die anderen bescheißen sie um selbiges.

Samstag, 24. Juli 2010

die vier Wege zur Wahrheit

Es gibt immer zwei Wege - rektal oder oral. Und das gilt auch für Placebos:
Europa spart und konsolidiert seine Haushalte - Amis und Briten drucken Geld.
Europa setzt auf teure Photovoltaik und Windkraft - der Rest der Welt nimmt sich das eingesparte Öl und die Kohle für billig Geld und fackelt ab, was das Zeug hält.
Wissenschaftler in Europa prangern Missstände an und bringen Politiker wenigstens zum Nachdenken - die Angelsachsen kaufen ihre Wissenschaftler mitsamt ihren Gefälligkeits-Studien.
Doch zurück zu den Placebos. Ein Placebo ist ja ein Mittel, das vergessen lässt, dass etwas krank, etwas außer Kontrolle geraten ist. Nehmen wir die von Obama: We want our Money back. Die Banker wissen, das ist ein reines Placebo, das nur wirkt, wenn man dran glaubt. Und kontern: Dann druckt euch doch welches! Wohlwissend, dass dies längst getan wird, denn damit wurde der Wahlkampf des falschen Fuffzigers schon finanziert.
Oder: Stopp boring me with the oil. BP spürt: Das ist ein Placebo, stark wie Opium! Denn der Obama will das Öl, weil er es braucht - als Schmiermittel für seine Gegner. Und BP lässt in umnebelte Hirne noch folgende Botschaft hochdotierter Forscher in ihren Diensten nachsickern: Das Öl tritt im Golf seit dem unsäglichen Erdbeben auf Haiti aus, und BP habe alles Menschenmögliche getan, um dieses Unglück von der Menschheit abzuwenden. Ganz selbstlos und auf eigene Kosten.
Placebo ist also der dritte Weg der Wahrheit: Betäube den Schmerz der grausamen Wahrheit, bis sie sich hinter dem neuen Wohlbefinden verbergen kann.
Und es gibt einen vierten Weg, das Doppelplacebo. Nehmen wir das letzte von von Guttenbergs zahlreichen: Er will die Bundeswehr abschaffen, aber wir wissen inzwischen, das war nur ein Placebo. Eine Woche später will er sie dann doch lieber aufrüsten zu einer hocheffizienten, schlagkräftigen Truppe, und wir grinsen: Ätsch, reingelegt, ein Placebo! Aber bevor auch der letzte von uns begreift: Dieser vierte Weg der Wahrheit, das ist "viel Wind um nichts", ist unser adliger Schaumschläger längst Familienministerin und erklärt uns "endschlüssig" das mit den Störchen.

Freitag, 23. Juli 2010

Piss dich aus, Graf Theodor!

2.6.2010: Die Wehrpflicht ist ein Anachronismus und muss weg. Das durchzusetzen wird jedoch ausgesprochen schwierig. Für den Verteidigungsminister ist das Vorhaben eine Bewährungsprobe.
12.6.2010: Der Verteidigungsminister lässt sich nicht beirren: Zwar werde man die Wehrpflicht nicht sofort einstellen - aber "faktisch wird sie in zehn Jahren wohl abgeschafft sein."Die Union verliert Kontrolle über Guttenberg
Der Verteidigungsminister riskiert den nächsten Großkonflikt in der schwarz-gelben Koalition. Gegen den heftigen Widerstand führender Unionspolitiker forciert er die Abschaffung der Wehrpflicht - und verbindet sogar sein politisches Schicksal mit dem Reformprojekt.
Guttenbergs Argumente: "Bei einer hochprofessionellen, bestens ausgerüsteten und flexiblen Einsatzarmee haben Sie kaum noch die Kapazitäten, Rekruten auszubilden."
23.7.2010: Guttenberg lehnt eine Streichung der Wehrpflicht aus dem Grundgesetz grundsätzlich ab. Eine mögliche Aussetzung der Wehrpflicht ließ er allerdings offen.Ende August werde es eine „belastbare Grundlage“ geben, bis dahin werde „keine Vorentscheidung“ getroffen. Die bisher bekannt gewordenen Modelle für eine Bundeswehrreform seien nur „Wasserstandsmeldungen“
Dann piss dich endlich aus, Herr Graf! Du schönste der Fahnen im Wind. Der Fluch des Internets soll dich treffen!
Früher, in den guten alten Zeiten, konnte ein Politiker seine Meinung, die er nie hatte, durch neue, noch schönere Worthülsen ersetzen - ungestraft und unabgewatscht und täglich. Denn die Zeitung von gestern war mit den Schuppen und den Fischgräten längst in den Müll gewandert, und man konnte sich nie sicher sein, ob einem das Gedächtnis nicht über Nacht einen Streich gespielt hat. Heute könnte uns das WWW diesen adeligen (L)Affen rausgoogeln und rauskugeln, denn da steht - bis zum nächsten Atomkrieg - das Gequacksalberte unserer Gesalbten, um sie zu entlarven. Ein Archiv der Beliebigkeit.
Doch was tun wir? Aus Angst vor der Fratze des Blöden lassen wir unseren Luschen die Maske der Lichtgestalt, die wir jeden Tag wieder bereit sind ihnen zu geben.

Donnerstag, 22. Juli 2010

Arme einsame Angie

Die erste Reihe ihrer Männer ist schon gegangen, die zweite packt schon mal die Koffer, aber unsere First Lady glaubt, die fahren in die Ferien, wie sie. Doch nur sie verbindet ihre Abreise mit der Drohung: "Auf jeden Fall können Sie damit rechnen, dass ich wiederkomme." So reagieren und regieren Unbelehrbare - oder Ahnungslose. Denn schon wollen die Grünen Neuwahlen, und die SPD ziert sich zwar noch, weil sie an ihre Chance noch gar nicht so richtig glauben will, aber spätestens nach den Ferien soll`s losgehen.
Weil aber Reisezeit ist, kann jetzt folgendes passieren: Unsere Politiker kommen braungebrannt zurück - und wir sind nicht mehr da.
Nicht nur, dass seit Jahren mehr abhauen als kommen und dass die, die gehen, meist mit mehreren Aluminiumkoffern gehen, während die, die kommen, mit leeren Schuhkartons kommen, in denen sie hier die kalten Nächte verbringen - viel problematischer ist, dass gerade ganze Bundesländer einpacken. 48 Prozent der Baden-Württemberger wollen den Anschluss an die Schweiz. Die Mir-gäbbet-nix-Schwaben haben ihren angeborenen Geiz wieder unter der dünnen Decke sozial-demokratischer Erziehung der längst vergangenen Blütezeit unserer Republik hervorgezerrt und wollen sich am rettenden Ufer der Schweiz vertäuen. Im Norden nämlich und im Osten wohnt diebisches arbeitsscheues Volk, das den Reichtum des Ländles seit Jahrzehnten ungeniert ausraubt. Damit soll jetzt Schluss sein.
Auch Koch ist in geheimer Mission schon im Alpenvorland gesehen worden, denn die Flucht vor Angie wollte er nie alleine antreten. Seine Hessen sollen mit, Wiesbaden, Kassel und Fulda auch. Und überhaupt: Das ganze Land soll Teil der Großschweiz werden. Seehofer macht auch mit, weil sich so eine längst geplante Moschee direkt neben der Liebfrauenkirche am elegantesten verhindern lässt - und die vielen in ihren Schatten migrierenden Beter.
Doch keiner wird den Übergang in die neue Alpenrepublik besser schaffen als die Baden-Württemberger, denn die konnten bislang alles - außer Hochdeutsch. Darauf pfeift man aber in der neuen Republik - und Angie auf dem letzten Knopf ihres unsäglichen Kostümjäckchens, wenn sie heimkommt - in eine Republik, die der Mangel-Republik ihrer Kindheit ähnlicher geworden sein wird.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Abi für Ali, Abi für alle!

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hat seine Partei zum Nachdenken darüber aufgerufen, warum sich sozial Schwache nicht so stark an Volksentscheiden wie jüngst in Hamburg beteiligen. „Wir müssen uns fragen, wie dabei eine gleichberechtigte Mitwirkung von allen möglich ist."
Volksentscheide taugen nur so lange, solange ihr Ergebnis vorher festgelegt werden kann. Das wissen alle etablierten Politiker etablierter Parteien. Und da gehören die Grünen inzwischen dazu. Der Aufschrei nach dem "falschen" Votum ist deshalb nur allzu verständlich. Dass es vom Schwaben Özdemir kommt, hat aber im Zusammenhang mit dem Hamburger Votum ein besonderes Gschmäckle. Denn, dass ausgerechnet "seine" Migranten nicht zur Wahl gegangen waren, war schon fast undankbar und ließe sich künftig nur ändern, wenn die Grünen den Wahlspruch "Fördern u n d Fordern" verinnerlichen würden. Lernt deutsch! Kümmert euch um eure Kinder!
Geht wählen! Mit Grünen geht so was nicht.
Die brauchen sozial Schwache, die das trotz Hilfe bleiben müssen, damit sie ihr soziales Engagement an ihnen austoben können - bis in alle Ewigkeit. Schließlich haben sie so ihre eigenen Kinder erzogen wachsen lassen - wenn sie überhaupt welche haben.
Seit den 60igern haben wir in Deutschland Migranten. Von besonderen schulischen Problemen bei Italienern, Spaniern und Jugoslawen habe ich nie gehört. Wenn jetzt Kinder bildungsferner Eltern massive Probleme haben, dass dies selbst auf PISA-Wertungen durchschlägt, muss man tatsächlich etwas für diese Kinder tun. Irgendwelche Fördermaßnahmen, die am Besten die ganze Familie mit einbeziehen. Das Schulsystem hierzulande umzukrempeln, ist allerdings der idiotischste Weg. Das deutsche Schulsystem war in Europa lange gefürchtet, weil es besser war als alle anderen. Und dies wäre vermutlich heute noch so. Wenn unsere Politiker den europäischen Gleichmachern nicht auf den Leim gegangen wären.
In Korea, China und Indien grinsen sie sich einen, wenn sie unsere Bildungsdebatten hören, bilden ihre Kinder nach den Vorgaben eines extrem fordernden Schulsystems aus - wie das gute alte deutsche eben - und übernehmen die Welt - kampflos, so lange wir von Thomas Gottschalk als Klassenlehrer für alle träumen - und einem Abi für alle.

Dienstag, 20. Juli 2010

Mixa wird Nonne

Walter Mixa hat eine Bleibe gefunden: Der Ex-Bischof zieht ins Kloster nach Fünfstetten. Die örtliche Jugend findet das "cool". Nun gut, die Jugend vom flachen Land war schon immer anders. Und Mixa ja schließlich auch, denn in der so Gott will schwach besetzten Liga der BrüBis, war er wohl einsame Spitze. Und dass er jetzt in einem Franziskanerinnen-Kloster abtaucht, wen kann so etwas wirklich noch überraschen. Die katholische Kirche ist unter den Kirchen längst die urkomischste geworden. So staunt man auch nicht mehr als eine Sekunde darüber, dass der Kung-Fu-Meister Woppmann katholischer Ortsgeistlicher von Fünfstetten ist – und dass dieser erst vor kurzem zweifelsfrei nachweisen konnte, dass er nicht Mixas leiblicher Sohn ist, kann uns nur ein müdes Grinsen entlocken. „Meine Mutter hat Walter Mixa bis zu meiner Diakonenweihe nicht gesehen.“ Und Liebe macht so blind nun wirklich nicht. Vor allem weil Mixa ja schließlich im Zölibat lebte und nicht in Fünfstetten. Als 14. Franziskanernonne im Kloster wird der ehemalige BrüBi sich künftig eh mit ganz neuen Problemen herumschlagen müssen. Auch darin hat er in Woppmann offensichtlich den richtigen Kampfgefährten gefunden. Der Ortsgeistliche ist nämlich ausgebildeter Bodyguard, der Mixa "schützen und coachen könnte."
Und nimmt Woppmann den Ehrencodex alter Kung-Fu-Meister ernst, immer auf der Seite der Bedrohten und Schwachen zu stehen, muss uns um die Dorfjugend in Fünfstetten nicht bange werden.

Montag, 19. Juli 2010

Ole, olé!

Jamaica halten nur wenige aus - ohne Dauerjoint. Zu heiß, zu schwül und Musik, die nur dadurch entsteht, dass die Bandmitglieder mit dem ersten Ton schon versuchen, sich gegenseitig aus dem Rhythmus zu bringen. Kulturschock pur, also. Keine Zwischentöne, nur schwarz-weiß. Und dann dieser ständige öde Blick über ein ödes Meer.
Ole, olé!
Wir können dich so gut verstehen. Und würden es auch so gerne können, einfach hinschmeißen und wissen: die Pensionen reichen - üppig. Doch ich fürchte, wir müssen - im Gegensatz zu euch CDU-Weicheiern - die Merkel irgendwie aushalten. Auch uns gefällt das, weiß Gott, nur selten!
Und, Ole, beim Jürgen schon, ja beim Rüttgers Jürgen, hätten wir Männer einfach besser zusammenhalten müssen und nicht kampflos das Feld überlassen dürfen. Jetzt entsteht wieder einmal der völlig falsche, weil völlig zufällige Eindruck, der da heißt: Lasst doch gleich die Frauen ran, wenn was klappen soll! Denn sie haben nun mal einfach die größeren Klappen - und die Kraft. Das hätten wir wissen können. Und diese Kraft suggeriert ihnen: "Das kann ich notfalls auch ganz allein, aber ich mach es erst einmal zusammen mit meiner Betschwester von den Grünen, der Löhrmann - Übermacht hin, Übermacht her, sind ja schließlich nur Männer!"
Und jetzt noch mal zu Dir, Ole. Wer Schwarz-Grün wollte, muss auch Schwarz-Grün können, irgendwann und irgendwie. Nimm dir ein Beispiel an Angie. Die wollte Schwarz-Gelb und jetzt kriegt sie endlich Schwarz-Gelb, dass es sich gewaschen hat. Nee, nicht mit dem Kreisligaspieler Westerwelle sondern mit Hu und Wen. Da sind Weltmeister unter sich. Ein schwarz-gelber Exportschlager also.

Sonntag, 18. Juli 2010

Polanski, stell Dich, Du Sau!

In Deutschland besteht kein Fahndungsaufruf gegen Herrn Polanski. Das habe die Bundesrepublik vor langer Zeit schon beschlossen, heißt es stolz aus dem Justizministerium, und es erfüllt mich einmal mehr mit Stolz, Deutscher zu sein - und dieser Bananenrepublik angehören zu dürfen.
Die selben merkwürdigen Gestalten, die einen Priester nach dem andern an die Wand genagelt haben - und das mit Recht, lassen einen Polanski nicht nur laufen, er sei ihnen auch willkommener Gast. Was ist das?: Muss man dem Schöpfer von "Tanz der Vampire" und "China Town" verzeihen, weil keiner Gewalt an anderen schöner "in Szene" setzen kann als er. Oder ist es ein Stück bislang unerfüllter Sehnsucht, die zu unserer Karthasis wahr werden darf, weil sie wahr werden muss? Achtzig Prozent der Väter haben in Lustträumen schon einmal mit ihren Töchtern geschlafen, sagen unsere Psychologen. Sind also unsere Polanskis und Charlie Chaplins nichts anderes als Regelventile an einem Kessel, der unter Hochdruck steht?
Egal wie: Polanski hat zwei Verbrechen begangen:
a. er hat mit einer 13jährigen geschlafen
b. er hat sie dabei vergewaltigt
c. - und das in aller Ausführlichkeit.
Selbst der blutigste Kettensägen-Mörder-Film aus seiner Feder könnte mich in dieser Einschätzung nicht umstimmen. Vielleicht weil ich kinderlos bin.
Und lassen wir nur einen davonkommen, wird alles relativ: ganz schnell die Moral, irgendwann dann auch die Gerechtigkeit. Schließlich relativiert sich die Menschlichkeit. Und am Ende fehlt der "rechte Weg".

Samstag, 17. Juli 2010

Achtung Mordprozess

Achtung Mordprozess, denn unsere Richter werden uns ein weiteres Mal lehren, wie man wirklich zwischen Gut und Böse unterscheidet. Dieser Brunner, dieser Spinner, werden sie uns auf die Probe stellen, wie kommt der überhaupt dazu, einen rechtschaffenen Bürger zu schlagen? Nur weil der gerade aus Übermut kleine Kinder drangsaliert? So geht`s nicht. Wer so ausrastet, der darf "notfalls" auch totgeschlagen werden, und es winkt ein Freispruch erster Klasse. Das war der erste dicke Fehler, lernen wir, der erste dicke Fehler des Mannes, den wir uns doch beinahe zum leuchtenden Vorbild genommen hätten. Da kann man mal sehen, wie schnell man Unsinn bereit ist zu tun. Gott sei Dank haben wir unsere Richter. Zweiter dicker Fehler des Mannes, den wir uns beinahe zum Vorbild genommen hätten: Die Memme ist vor Angst gestorben, nicht etwa an den 22 "schweren und schwersten" Verletzungen, die ihm die beiden "Opfer" wohl aus Notwehr zufügen mussten. Zum Schluss mit einem Schlüsselbund in der Hand. Denn keine war wirklich tödlich, sagen die Männer in Schwarz. Und wie kommt ein Herr Brunner überhaupt dazu, einzugreifen, wenn er doch wissen muss, dass sein zu großes Herz dabei stehen bleiben kann, was es ja dann auch wirklich getan hat? Das ist peinlich, suggerieren uns unsere Richter - und das mit Recht - und wir können froh sein, dass wir solche Richtungsbojen im Nebel dieses Lebens haben. Aber die Krone an Geschmacklosigkeit ist, dass dieser Herr Brunner einen Kampfsport ausübte! Man stelle sich dies vor: Da geht eine Kampfmaschine auf zwei Münchener Kinder los, nur weil die eben mal ein paar kleinere Kinder in eine Art "Schutzhaft" genommen haben.
Ein Held wird demontiert: Eine ganz normale Karriere in Deutschland, also.
Und unsere Richter haben uns wieder zurück auf die richtige Bahn gebracht: Eingreifen, helfen, das tut man einfach nicht, denn es ist nicht rechtens.
Wir sollten jetzt den kollektiven Mut aufbringen, nach München zu pilgern und uns persönlich - jeder einzelne von uns - bei Markus S. (19) und Sebastian L. (18) zu entschuldigen. So viel Eingreifen darf, ja muss sein. Denn sie sind die wahren Helden unserer Zeit, Helden, auf die Eltern stolz sein können: Nix gefallen lassen, schon gar nicht von Erwachsenen, und schon überhaupt nicht von fremden Erwachsenen. Die beiden haben alles richtig gemacht. Recht so!

Freitag, 16. Juli 2010

Die schönen Sächsinnen

Sächsinnen sind die schönsten Frauen Deutschlands - ohne Zweifel. Dass die schönste der Schönen dann doch meist die Miss aus Hannover wird, liegt an der dritten Runde des Conquests, wo man seinen Namen und sein Hobby preisgeben muss. Nun ist Laubsägearbeit als solches ja noch ganz putzig und verbietet deshalb jeden Einwand, aber "die Sprooche machd den Deil des Gonggwesd mödderisch", sagen die Sächsinnen und landen abgeschlagen auf hinteren Plätzen.
Das Geheimnis ihrer Schönheit wurde jetzt an der Uni Wien enthüllt. Dort wurde an High-Heels geforscht und an ihren schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit ihrer Trägerinnen. Zur Pressekonferenz referierten völlig verschlafene Jungwissenschaftler, denn ihre Feldversuche führten sie Nacht für Nacht in die Nightclubs der Stadt und in jene dunkle Gassen, wo Frauen willig waren und schön, weil höher gelegt. Selbst dem pickelgesichtigsten unter ihnen war nämlich aufgefallen: Stell eine Durchschnittsfrau auf High-Heels, und sie wird eine Königin mit langen Beinen, Knackarsch und einer Oberweite mit ein bis zwei Körbchengrößen höher. Den Rest macht der "Von-oben-herab-Blick", der Männer zu Sextanern schrumpfen lässt und ihr Allerheiligstes auf die Größe ihres Blinddarms, der davon unweigerlich zu schmerzen beginnt. Obwohl so angeschlagen, gelang es den Männern der Wissenschaft soviel Verstandesklarheit übrig zu lassen, dass sie den unangenehmen Konsequenzen des High-Heel-Tragens doch noch auf die Spur kamen: Die Achillessehne verkürzt und verdickt sich, was High-Heel-Frauen Schmerzen bereitet und oft zum Aufgeben zwingt - speziell in einer finanziell lukrativen Ehe. Anders die Sächsinnen: Deren Achillesferse - haben wir gerade gelernt - liegt wo ganz anders, deshalb sind die schmerzfrei schön.
Der Schmerz liegt hier im Ohre des Betrachters.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Verhungert - am langen Arm von Verpackungskünstlern

Ein Architekt kann hierzulande Umbaumaßnahmen stoppen lassen, indem er auf sein Urheberrecht pocht, denn er gilt nicht nur als oberster Bauarbeiter im „Schwarzmann“ sondern auch als Baukünstler. Und sein Urheberrecht geht auf seine Erben über – und dann auf deren Erben. Ein Witz? Nö. Leben in einem Architektenhaus heißt leben in einem Kunstwerk, das dem Besitzer offensichtlich.nicht gehört, zumindest nicht uneingeschränkt.
Angst greift um sich. Haben meine Eltern ein Urheberrecht an mir? Und wenn ich jetzt hier ein Familiengeheimnis preisgebe, werden mich dann die Erben Miros vor Gericht zerren? Ich fürchte ja: „Unser“ Miro, der im Esszimmer seinen Platz gefunden hat, als Großonkel Peter gestorben war und großzügig seine Hinterlassenschaft verteilte, geriet schon drei Tage später unter Spei-Beschuss meines Jüngsten. Seitdem hat „unser“ Miro ein Loch. Denn die Spinatflecken gingen nicht einmal mit Spüli raus, sodass ich gezwungen war, die Stelle großzügig herauszuschneiden.
Ganz neu muss ich seit heute auch den Besuch meines Schreiners werten, der gleich zweimal die Nase rümpfte. Das zweite Mal, als ich die Tür „seines“ Bauernschrankes mit dem Fuß zu kickte und kurz davor schon, als er die verdreckten Straßenschuhe meiner Ältesten darin entdeckte und das Brett, auf dem sie standen, das ich dort nachträglich hinein gehämmert hatte.
Banausentum ist oft nur unschuldige Unwissenheit!
Und seit heute Morgen weiß ich: Auch da kann etwas nachkommen. Ich werde nach Veröffentlichung dieser Zeilen den Rest des Vormittags damit verbringen, den Schrank komplett auszuräumen, zurückzubauen und sanft grundzureinigen. Dann werde ich meiner Familie schonend beibringen: Nur anschauen, nie nutzen. Aber vorher noch ein schnelles herzhaftes Frühstück. Doch was, wenn der Käseaufschnitt aus der Kühltheke meines Discounters Verpackungskünstler aus Holland auf den Plan ruft - mit den Worten: „Dass wör Ir Keis` gäweissen!“ Ich ahne, das wird heute so weitergehen – am laufenden Band. Und am Ende werde ich doch noch völlig verwirrt vergessen „das Fragezeichen“ zu wählen.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Amis, eben!

93 Amerikaner verwechseln das Gas- mit dem Bremspedal, und Toyota ruft 8 Millionen Autos zurück. Teuer, gibt Toyota zu - einige Milliarden hat dies das Unternehmen schon gekostet - aber teuerer wäre geworden, 500 Millionen Amerikaner zurückzurufen, um ihnen die Grundkenntnisse modernen Autofahrens mühsam beizubringen.
Wer unter der Woche auf dem Pferd unterwegs ist, den verwirren am Wochenende diese vielen Pedale, wo eigentlich nur Steigbügel sein sollten.
Überhaupt ist das amerikanische Volk ein besonders verwirrtes - mit viel zu vielen Anwälten, die am Hungertuch nagen und deshalb die Verwirrtheit ihrer Landsleute vor Gericht zu Geld machen müssen. Das mit der Mikrowelle und dem nassen Pudel muss an dieser Stelle ja nicht mehr ausgebreitet werden, denn der Pudel ist für uns längst das bei den Amerikanern, was für Amerikaner das Sauerkraut bei uns ist.
Aber dass die amerikanische Nationalmannschaft die spanische Fischereibehörde auf Herausgabe des WM-Pokals verklagt hat, nur weil an ihren Kraken der Aufkleber fehlte: "Niemals weissagen lassen", macht das inneramerikanische Problem zu einem weltumspannenden. Und da hört der Spaß auf. Überhaupt hat der Spaß mit den Amis längst aufgehört, spätestens als die lustigen Amikids die amerikanische Finanzbehörde verklagten, weil das bunte Spielgeld, das sie an der Börse verbraten haben, echte Bucks waren, aber ohne den Aufdruck: Achtung, kein Spielgeld. Sie klagten auf Milliarden, weil sie durchaus bereit gewesen wären, die geforderten Tannen zu zahlen, die Greenspan im Falle der Zuwiderhandlung von ihnen forderte. Ein deutscher Einwanderer, der in Amerika seine Schlosserlehre beenden wollte, hatte den ratlosen Brokern, die nur Zahlen aber keine Buchstaben konnten, nämlich vorgelesen, was auf einer ordnungsgemäß gelabelten Dollarnote als Hinweis stand: Pay attention! It's no chip. Don't eat' em, don't put it on red or black! - Du zahlst ein Tännchen, wenn du Geld frisst, als wären's Chips, und wenn du es bunt anmalst."

Dienstag, 13. Juli 2010

Sarkozy - zum Kotzen

Armer Nicolas Sarkozy: Die Bettencourt-Affäre hat die schwerste Krise seiner Amtszeit ausgelöst. Im TV verteidigt sich Präsident Sarkozy – und greift an.
Die Grande Nation, die so heißt, weil sie von Menschen geformt wird, die große Geduld und großes Verständnis zeigen - vor allem wenn es um l`Amour geht, hat plötzlich die Schnauze voll. Die "Bettenkur", die ihrem Präsidenten im ersten Jahr seiner Amtszeit von seinem Leibarzt verschrieben wurde, weil er mit seiner Größe immer weniger zurecht kam, wird ihm jetzt zum Verhängnis. Und man hatte ihm die Bruni so gegönnt, hatte geduldig gewartet, bis er an ihr wachsen würde, aber er blieb, was er war. Und Bruni wurde die größte Fehlinvestition des Landes. Und sie kostete richtig: Selbst ihr Unterachselspray, das eine Sonderanfertigung aus dem Hause l`Oreal war, dessen Duftnote die Chefin, Madame Bettencourt, der First Lady persönlich auf den nackten Leib komponierte, kostete schon ein Vermögen, weshalb die ganze Angelegenheit schnell (fälschlicherweise) "die Bettencourt-Affaire" genannt wurde. Aber erst, als die Franzosen merkten, dass sie diese Affaire neben der Fußball-Weltmeisterschaft jetzt auch die Rente kosten würde, verloren sie ihre übereuropäische Geduld. Doch Sarkozy spürte den nahenden Verdruss und konterte - demütig: In einem extra dafür inszenierten TV-Special kam er erstmals auf seinen neuen Plateau-Schuhen und wurde auf seinen Wunsch hin von einem 1,50 Meter großen Kind interviewt. Und endlich: Die Grande Nation erkannte sich in ihm wieder.

Montag, 12. Juli 2010

Heiße Reise!

Alle reden vom Wetter - wir nicht. Wir machen unser eigenes: Die Bahn bietet seit neuestem den Extraservice. 35 Grad Außentemperatur? Unsere Bahnler können das besser. 50 Grad sind da schon mal drin. Und der Kick dabei: die Saunatür kriegst du besser nicht auf! Und wenn die Bahn das Extra-Sommer-Spaß-Paket in einem Zug einfach nicht hinkriegen will, scheut sie weder Mühen noch Kosten, die Passagiere auf offener Strecke aus einem 40 Grad heißen Zug in einen mit 50 Grad umzusetzten. Auch schon mal bei Tempo 215 von Dach zu Dach. Schnell stellten die lernfähigen Beamten fest, dass Überfüllung ein Garant für "heißes Reisen" ist und machten es zur Routine. 750 Züge lassen sich so pro Tag einsparen, Geld, das in Wärmeenergie investiert werden kann. Die Passagiere nehmen den neuen Service offensichtlich gut an, denn die Beschwerden werden zum Ende einer Fahrt immer weniger und kleinlauter. Schon arbeitet man deshalb fieberhaft an der Verfeinerung des beliebten Extra-Winter-Spaß-Programms. Die ersten Schneekanonen sind bereits an der Strecke Hamburg-Berlin installiert. Strecken in Bayern sollen folgen.
Im Herbst will man den Passagieren aber so richtig einheizen: Die Schaffnerinnen werden vertraglich verpflichtet, alle Blätter fallen zu lassen - und jede Zurückhaltung. Erntehelferinnen aus Polen sollen die Truppe verstärken. Sie werden dazu seit der diesjährigen Spargel-Ernte in geheimgehaltenen Lagern geschult. Gott schütze unser Vaterland.

Sonntag, 11. Juli 2010

Politik - Homöopathie: similia similibus curentur?

SPD fordert Ende von Homöopathie auf Kassenkosten.
Die Kassen sollten nur Behandlungen mit nachweisbar heilender Wirkung bezahlen, fordert der Gesundheitsexperte der Partei, Karl Lauterbach.
Hoppla! Hab ich das richtig verstanden? Wird die SPD - aufgestachelt von guten Umfragewerten - übermütig? Nicht einmal eine Volkspartei mit absoluter Mehrheit könnte etwas ausrichten gegen die Jünger Hahnemanns. Und bestimmt nicht, weil die die Wahrheit auf ihrer Seite hätten.
Oder ist das der Mut einer Oppositionspartei, der keiner ist. Großmäulig werden Politiker immer dann, wenn sie aus erfolglosen, weil kleinmütigen Regierungsgeschäften vom Wähler in die Bedeutungslosigkeit der Opposition verbannt wurden.
Aber jeder verdient eine zweite Chance: An dem Tag, an dem sich herausstellt, dass diese SPD-Offensive kein PR-Gag für die gut organisierten Homöopathen dieser Welt ist und dass das ernsthafte Bemühen beginnt Früchte zu tragen, trete ich demütig in die SPD ein.
Hahnemann: „Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden“ (similia similibus curentur)
Das lässt hoffen, denn Politik und Homöopathie sind sich sehr ähnlich - vor allem im Umgang mit Wissen und Wahrheit. Und demzufolge auch mit Luftnummern und Nebulösem.

Samstag, 10. Juli 2010

Priester auf Droge?

"Der Zölibat ist der schlagendste Gottesbeweis", sagt Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln. Denn bei einem Zölibatär muss man immer sagen: Entweder ist der Priester verrückt, oder es gibt Gott. Eine andere Alternative gibt es nicht. Und wenn die Menschen feststellen, der ist nicht verrückt, dann muss es Gott geben. Deshalb: Überzeugend gelebt ist der Zölibat immer noch der schlagendste Gottesbeweis.
- Die sind völlig verrückt, oder? Gott hin, oder Gott her. -
Kommt Trost vom Papst?
Meisner: Schon der Gedanke an ihn tröstet und stärkt mich. Als Inhaber des Petrusamtes ist er ja das Fundament der katholischen Kirche. Er ist der Fels, auf dem die apostolische Kirche steht. Das ganz Schwere fällt nach dem Gesetz der Schwerkraft aber immer nach ganz unten. Das heißt, all das Schwere in der Kirche fällt auf seinen Schreibtisch, auf seine Hände und in sein Herz. Dass er dabei nicht zerdrückt wird, ist schon ein Wunder.
- Jeder einzelne Pädophile landet auf dem Schoß dieses filigranen, blutleeren Männleins? Gott schütze den Papst!-
Können Sie sich Benedikt XVI. als Reformator vorstellen?
Meisner: Aber natürlich, und das werden spätestens dann alle merken, wenn er einmal nicht mehr ist. Wenn sein Depositum (das ist definitiv kein Suspensorium) zu leuchten beginnt. Die Wahrheit kann man nicht in einer Konservendose verschließen. Die Wahrheit ist wie das Licht. Man kann sich gegen das Licht nicht schützen.
- Ich hätte einen Vorschlag für seine Endlagerung. Dort könnte er weiterleuchten - unbemerkt.-
Meisner:„Mit meinem Gott springe ich über Mauern.“ Das gilt auch heute und in Zukunft. Und es ist und bleibt meine tiefste Überzeugung: „Wo die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden.“
- Klingt wie eine Handlungsanweisung für Pedopfaffen. -
(Diese Oberpriester der katholischen Kirche sind in ihrem natürlichen Witz durch niemanden zu übertreffen.
Vielleicht noch eine letzte Kostprobe:
Meisner: Die Kirche versteht sich ja selbst als „ecclesia semper reformanda“,(schon das ist brüllend komisch, aber nicht jeder versteht Latein) also als Kirche, die sich ständig reformiert. Diese Umformung brauchen wir immer, als ständige Ausrichtung auf den Ursprung.
Wenn Sie das Rheinwasser in Köln trinken, wird Ihnen schlecht. Sie müssen den Strom hinauf. An der Quelle, da schmeckt der Rhein. So auch bei der Kirche: zurück zur Quelle! (Reformation: Das heißt, zurück zur Quelle. Jetzt haben wir alle verstanden.
Wieviele Umdrehungen hat eigentlich Messwein? Oder hat dieser Irre wirklich (Köllnisch)Wasser genommen, um es zu Wein zu verwandeln?))

Freitag, 9. Juli 2010

Gurkentruppe zurück in ihrem Sommerloch

Forscher haben jetzt in den Tiefen des Atlantiks neue Lebensformen entdeckt - ohne Augen für ihre Umwelt und ohne Hirn. Und das Erstaunliche: Es wimmelt geradezu von ihnen rund um den Atlantischen Rücken, der sich wie ein Gürtel von Island zu den Azoren bewegt. Wurmartige Kreaturen, die merkwürdige Zeichen in den Sand des Meeresbodens malen. Eine böse Ahnung machte sich breit unter den Forschern, die aber schnell wieder vergessen war. Erst an den Steilabfällen hinunter in die ewige Dunkelheit der Tiefsee traf sie die Wahrheit wie ein Blitzschlag, denn dort fanden sie eine ganz neue Art der Seegurke, und jetzt wurde es Gewissheit: Sie waren auf die Herrscher der Welt gestoßen, und ihr Fund war deshalb so glücklich weil zufällig, denn wer forschte schon freiwillig während der Urlaubszeit. Und so waren jetzt Parlamentsferien und die Seegurken wieder zurück, weswegen die Zeit die "saure Gurkenzeit" heißt - zurück zusammen mit den blinden hirnlosen Würmern, mit denen sie sich die Regierungsgeschäfte in der gesamten 1. Welt teilten. Endlich zurück in ihrem Sommerloch! Und die Wissenschaftler weinten, weil sie in dieser Sekunde begriffen, dass aller Erkenntniserwerb nichts fruchtete, wenn man von hirnlosen Wesen, blind für alles, regiert wurde.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Tschüss Jogi

Feigheit vor dem Feind. Pfui Spinne, was für ein Abgang! Und noch eine weitere geplante Fahnenflucht: Die Buben wollen lieber in den Urlaub als auf den Balkon des Frankfurter Rathauses.
Was machen wir jetzt mit dieser WM?
1 x grundlos verloren, 2 x mit vollen Hosen gespielt und drei Hochglanz-Spiele.
Mein Fazit: Jogis Angst vor diesen "11 Messis" in der spanischen Mannschaft hat seine Buben gelähmt - und dafür gesorgt, dass er in Spanien zum einen kostenlos Urlaub machen kann - auf Lebenszeit, und dass ihm zum andern ein hoch dotierter Trainerposten in der spanischen Liga angeboten werden wird.
Aber naheliegender ist folgende Erklärung: Fußball ist wie "Mensch-ärgere-Dich-nicht!": Zu 80 Prozent reine Glückssache, zu 60 Prozent reine Charakterstärke. Das sind 140 Prozent, was beweist, dass hundertprozentiger Einsatz nicht ausreicht.
Tschüss Jogi - y bienvenido en España.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Gesichter auf Halblang

Der Ölpreis sinkt - und der Spritpreis sinkt mit. Unglaublich. Wie lange ist es her, dass solche einfachen Kausalitäten die Wirtschaft lenkten? Dass etwa nach Rekordgewinnen eingestellt und nicht gefeuert wird, dass rote Zahlen Kurseinbrüche bedeuten und keine Kurssteigerungen, nur weil man dunkelrote Zahlen erwartet hat. Kommt das jetzt alles wieder? Wohl kaum. Leuchtendes Gegenbeispiel Merkel: die Unfähige, von allen der Unfähigkeit bezichtigt, geht nicht vergrämt in sich, sondern will sich jeden ihrer Kritiker in einem Vieraugengespräch einzeln zur Brust nehmen - wohl bekomms!
Doch zurück zum Ölpreis. Wenn der sinkt, obwohl immer weniger Öl abgebaut aber gleichzeitig immer mehr nachgefragt wird, ist etwas oberfaul an der Sache. Zumal, wenn ein Teil beim Abbau gleich mal daneben läuft. Und wirklich: Das Lachen darüber könnte uns schnell vergehen. Denn der Spritpreis sinkt, weil China und Amiland keines brauchen. Die stellen nämlich ihre Wirtschaft einfach mal auf halblang.
Also: Gesichter besser auch auf Halblang! Zumindest bis auf Widerruf.

Dienstag, 6. Juli 2010

Warmduscher aus dem Süden: die bayerischen Sheriffs

Die Fähnchen wehen wieder eifrig im Wind. Auch die SPD-Parteifahne soll da nicht fehlen. Und Wind hat gerade eine winzige Wählergruppe gemacht, als sie 61 Prozent der Bayern zu einem Nein zur Zigarette überzeugen konnten. Und die Mainstream-Politiker sitzen plötzlich und ganz selbstverständlich auf, die selben Politiker, die in Sachen Rauchverbot Rein-in-die-Kartoffeln-raus-aus-den-Kartoffeln-Politik gemacht haben.
Die Sheriffs aus dem Süden – sie sind die eigentlichen Warmduscher der Republik.
Allen voran Söder, der mit seinem eingefrorenen Lächeln und seinem Permanent-Lidstrich gerade seine Wählerschaft auf das eingockelt , was er vor zwei Jahren noch vehement ablehnte, weil es die bayerische Wirtschaft in den Ruin treiben würde.
Und liebe SPDler, die ihr in letzter Zeit ein Händchen dafür habt, lautstark Geschütze in Stellung zu bringen, offenbar nur um einen Rohrkrepierer nach dem anderen zu produzieren (siehe Gauck), seid vor einem gewarnt: Wer bei diesem brutalstmöglichen Antiraucher-Gesetz die Bierzelte mal wieder außen vor lässt, hat nicht nur Angst vor den Wiesnwirten. Mit einem solchen Verbündeten in den Kampf zu ziehen, bedeutet auch dessen Rohrkrepierern schutzlos ausgeliefert zu sein.
Und der Name der Gegner ist Legion, denn sie sind viele. Und alle haben ein berechtigtes Anliegen und ziehen deshalb in einen heiligen Krieg: die Telekom, die das Rauchen in ihren Telefonzellen weiterhin erlauben will, weil, wer raucht, die Hände nicht frei hat, die Zelle zu zerlegen. Die Internisten, die strikt gegen Rauchverbot in öffentlichen Toiletten sind, weil nur die Zigarette schnell und sicher einen freien Darm schafft, der freie Bürger schafft.
Die Grundschullehrer, die Rauchverbot in ihren Schulen für gefährlich halten, weil Schüler ohne Fluppe im Mund zu ADHS neigten, was schlimmer sei als Keuchhusten.  Und dann die Schmidts, die in Amt und Würden noch die Pappenheimer hießen, weil sie es waren – sie sind gegen ein Rauchverbot, weil ohne Schall und Rauch dieser kleine Hanseate uns die Welt nicht mehr so schön erklären könnte.

Montag, 5. Juli 2010

Die Tour surrt

Jetzt in den fußball- und hitzefreien Tagen hat sich doch wieder der ein oder andere Sport-Junkie auf Entzug in die Tour-de-France-Übertragungen gezappt. Ja, es gibt sie wirklich noch, die Unverdrossenen, und es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, weil sie ja sonst nichts gelernt haben. Könnte man meinen. Aber weit gefehlt. Vom Radler-Doping  zum Rad-Doping. Das nenne ich einen Lernprozess, der elektrisiert. Und so nahe liegend, dass man vermuten könnte: Das machen die schon so, seit Herr Bosch einst sein Patent auf den Markt geworfen hat. Elektromotoren im Rahmen versteckt. Die Batterie ist mit der Elektrolyt-Lösung in den Trinkflaschen unserer "Helden" verbunden. Letztes Jahr haben sie die noch selber saufen müssen.
Und so surrt der Pulk leise vor sich hin, und keiner tritt mehr in die Pedale. Das ist Windschatten-Fahren in höchster Perfektion, kriegen wir vorgeschwindelt und denken uns nichts dabei, weil unser Hirn großflächig von der Fußball-Weltmeisterschaft träumt. Deshalb kriegen wir auch nur am Rande mit, dass  im Kofferraum der Begleitfahrzeuge, dort, wo sich früher Dopingmittel und Spritzenmaterial stapelten, Starkmagnete installiert sind, die die Räder des Rennstalls über die Alpen ziehen. Und überhaupt . Um dieses unmenschliche Tempo ohne Dope wirklich fahren zu können, kommt dem Tour-de-France-Zirkus zu pass, dass es in Frankreich immer mehr bergab geht. Das hilft über vieles hinweg. Bleiben die Alpenpässe. Und da setzt das "Elektrodoping" ein, das in den Kellern südamerikanischer Geheimpolizeien entwickelt wurde und schon Jan Ullrich Flügel verliehen hat. Aber man muss das wollen, und nicht jeder will das. So und nur so war damals die Ansprache von Jans Rennstall-Kameraden zu interpretieren: "Quäl Dich, Du Sau!". Feine Elektroden sind nämlich dabei auf den Hoden aufgebracht und der Elektromotor im Rahmen erzeugt Stromschläge, die die Beine der Fahrer abwechselnd nach unten hauen. Allerdings muss der Fahrer dieses für Hodenträger äußerst schmerzhafte "Dopingmittel" eigenhändig zuschalten. Bei Radfahrerinnen geht der Impuls direkt auf die Oberschenkelmuskulatur - schmerzfrei, mit angenehmem Kribbeln. Und so war das Bild der Tour in diesem Jahrtausend immer das gleiche: schmerzverbissene Gesichter im Hauptfeld und diesem voraus ein lächelnder Armstrong. 2010 ist sein letztes Rennen, dann wird es endlich wieder ein Sport für wahre Kerle..

Sonntag, 4. Juli 2010

Jogis Plan ist Angies Plan?

Da haben sich unsere Buben durchs Spiel gezittert und uns ist dabei 90 Minuten lang der Schweiß ausgebrochen. Ist schon eine merkwürdige Welt: Afrika, sogar Südafrika, Kapstadt, Johannesburg - und WINTER! Unfässlich. Und in Deutschland – rechtzeitig für unser Sommermärchen: Tropensommer. Siebenschläfer heißt der hierzulande. Und bedeutet: Noch sieben Tage ausschlafen, dann sind wir Weltmeister.
Aber irgendetwas wollte ich noch sagen, und jetzt komm ich nicht drauf. Ach ja, doch:
4 zu 0!
Unsere Elf hat die Argentinier weggeputzt, als wären sie eine Gurkentruppe gewesen. Wie losgelassene Wildsäue haben sie sich durchs gegnerische Feld gepflügt. Und grazil! Jogis Plan, den keiner richtig kennt, geht auf.
Und Merkel? Hat sie gemerkelt, wie es geht? Eins ist zumindest sicher: Argentinier und Deutsche: Freunde werden das nie. Und Messi und Schweinsteiger in einer Mannschaft? Undenkbar, das gäbe Kompetenzgerangel. Und draußen am Spielfeldrand ein Pfau, der leicht gekleidete Männer knutscht – und heute mit ihnen weint. Hemmungslos!. Merkel friert es plötzlich unter ihrem rötlichen Kostümjäckchen, dass die vier Knöpfe klappern, denn sie denkt an ihren Pfau zuhause, der sich einfach den Schneid nicht abkaufen lassen will. Zu keinem Preis. Selbst die noch prall gefüllte Kriegskasse ihres großen Vorgängers, die sie behalten hatte, als sie i h n in die Wüste schickte, reicht nicht aus. Unterpflügen, wäre das Signal der Stunde.
Dagegen Merkels Plan: durchwergeln, formen, ins Warme stellen und warten, ob er aufgeht. Weil sie nicht anders kann und weil sie muss. Dieses aufrechte protestantische Muss. Es führt einmal mehr ins Unbegreifliche - denn pack` mal einen Hefeteig bei seiner Ehre.

Samstag, 3. Juli 2010

Wölfe bellen nicht

Wie aus heiterem Himmel meldet sich noch einmal die vergessene Lichtgestalt Obama zu Wort. Und endlich findet er die Aufmerksamkeit, die er verdient. Wie schnell das doch immer geht: Da krümmt sich die ganze Welt gerade noch in orgiastischen Verzückungen, nimmt jedes Wort dieses Wunderbaren, als wäre es in Tontafeln gebrannt und käme direkt aus seinem heiteren Himmel - und schon erschlafft wieder, woran er eben noch seine Banner stolz knüpfen konnte,  und der Heiland versinkt bis zum Hals in dem Öl, mit dem er sein marodes Amerika.wieder an die Spitze der Nationen katapultieren wollte. Und jetzt dies: Von  allen guten Geistern verlassen, verlangt er ein munteres aber beharrliches Weiter-So in Sachen Schulden machen!
Und endlich hat man ihn gehört - und man hat verstanden. Seitdem geht das scheue Großkapital reumütig wieder raus aus dem Dollar und zurück in den Euro, weil eines jetzt sicher ist: Amis, das sind die von gestern,  mit gestern schon ausgegebenem Geld, mit den Weisheiten von gestern und mit den Männern von gestern: die Schröders, die Sarkozys, die Obamas, die Kennedys dieser Welt:: Lichtgestalten,  eben, fast schon nicht mehr ganz von dieser Welt, die glauben alles in den Schatten stellen zu können aber nicht begreifen, dass sie damit die Erde verdunkeln.
Da lobe ich mir schon fast wieder Wulff und bin froh, dass der Prediger im Rennen um das Präsidentenamt nur zweiter Sieger wurde. Die Unbeholfenheit des ersten garantiert, dass er entweder ganz verstummt oder sich irgendwie still und verbissen und mit tödlicher Effizienz an die Arbeit macht. Mit Worthülsen brillieren, das ist nicht seine Sache und wird sie auch nicht. Denn Wölfe bellen nicht.

Freitag, 2. Juli 2010

Kirsten Heisig verschwunden

Damit im News-Zirkus der Unwichtigkeiten nicht eine gänzlich verloren geht, die mit dem, was sie tut, die Welt mehr verändert als das mit Merkelismus jemals ginge, hier wenigstens ihr Name und ihr Foto (Quelle: Badische Zeitung).
Die Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig ist spurlos verschwunden 
 Seit Tagen sucht die Polizei nach ihr. Bislang vergebens. 
Ich bete dafür, dass sie ihren Mut nicht mit dem Leben bezahlen musste und unversehrt wieder zurückkommt.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Im Ende aber war das letzte Wort

Sie hatte vier Wahlen zu absolvieren. Die erste ging doch noch an Schröder verloren, die zweite zwang sie doch noch dazu, in einer Großen Koalition "Stand"-Politik zu betreiben. Mit der dritten Wahl machte sie aus der Maus FDP eine größenwahnsinnige Neo-Yuppie-Partei - und war wieder verloren. Und jetzt die Präsidentenwahl: Schlimmer kann man nicht den Kürzeren ziehen..
Problem (unser Problem): Als Frau kennt sie es nicht anders. Und obwohl sie in jede ihrer Wahlkämpfe mit komfortablem Vorsprung gegangen war,  fand sie immer wieder einen Trick, den sie sicherlich genial fand und voraussichtlich immer noch findet, wie man diesen in kürzester Zeit wegschmelzt. Und obwohl sie mit den Männern um sie herum immer wieder vereinbarte, ihre Rolle als Wahlkämpferin "würdigen" zu lassen, wird es auch jetzt nach der gestrigen Wahlschlappe nicht dazu kommen und deshalb auch nicht zu Konsequenzen führen. Das ist der Preis, den Männer eigentlich nie zahlen wollten.  Denn hat man sie in der großen Politik einmal "zugelassen", tritt ein, was im Privaten gilt - von  allem Anfang: Sie wollen immer Recht behalten und haben deshalb immer das letzte Wort.
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