Mittwoch, 21. April 2010

Gummimonster Guttenberg

Es soll nachgerüstet werden in Afghanistan! Guttenberg ist sich da ganz einig. Und was der Adlige verspricht, will Angela Merkel halten. Sie war deshalb in geheimer Mission unterwegs. Doch nicht lange. Einer aus ihrem Begleittross hatte noch aus Washington erste Informationen über das Geheimtreffen mit Obama in die Welt gezwitschert. Das Ablenkungsmanöver des Präsidenten, der das Who is Who der Weltpolitik dazu verdonnerte, den Rahmen für das Geheimtreffen mit Angela zu liefern, war durch die Indiskretion dieses Rüstungsexperten der zweiten Garnitur konterkariert. Dabei war es die Reaktion seiner Lebensgefährtin, die die Twittergemeinde erst aufhorchen ließ: „Du treibst es dort mit Gummipuppen - und mit Angela?“ Dabei wollte er „auftreiben“ twittern und „für“ statt „mit“, war aber viel zu aufgeregt, und der Jetlag forderte das seine. Einen der gigantischsten Rüstungsaufträge mit bislang unerreichten Stückzahlen zu platzieren, war wohl mehr, als er verkraften konnte. Obama dagegen blieb völlig gelassen und meinte nur lakonisch: „Yes we can!“ 1500 Panzer, 352 Jagdflugzeuge, zwei komplett ausgestattete Kasernen und ein Kriegsschiff der Klasse Tomahawk sollten so schnell wie möglich geliefert und direkt nach Afghanistan verbracht werden, wo deutsche Soldaten händeringend darauf warteten, denn sie wollten mit ihren afghanischen Freunden in den Krieg ziehen. Obama versprach, persönlich für den Transport zu sorgen und vertraute die komplette Lieferung dem amerikanischen Abenteurer Steve Fossett an, der in seinem Fesselballon seit 2007 die Erde umkreist und genügend Stauraum für die geheime Fracht freimachen konnte. Zwei Tage später schon werde er die 1500 Panzer, 352 Jagdflugzeuge, das Kriegsschiff und die beiden Kasernen über den deutschen Stellungen abwerfen: Die komplette „Rubber-Army“ der USA, also! Im 2. Weltkrieg hatte sie das Hauptkontingent der Landetruppen des D-Days auf europäischem Festland abgesetzt. Kurz nach der Kapitulation der Wehrmacht ließ man wieder die Luft aus ihr raus und lagerte sie im Pentagon ein - in zwei Schuhkartons. Unter strengster Geheimhaltung wurde dort letzte Woche nach Leckstellen gesucht und wo nötig Schlauchflicken aufgeklebt. - In Afghanistan soll sie so schnell wie verantwortbar von den Bundeswehrsoldaten aufgeblasen werden. Und zwar mit dem Mund, denn der Kompressor war im Ballon nicht mehr unterzubringen. Natürlich nur unter strengster medizinischer Kontrolle aller verfügbarer Stabsärzte, die dafür selbst aus dem Fronturlaub zurückkommandiert wurden. „Mit dieser zusätzlichen Ausrüstung werden wir den Durchbruch schaffen.“ Seit langem das erste Mal leuchtet wieder so etwas wie Zuversicht in den Augen des kommandieren Oberst. Aber den sicheren Sieg werde eine Wunderwaffe bringen, wie sie die Welt noch nicht gesehen habe: 1000 zu Guttenbergs – aus Gummi, aber gefüllt mit der originalen heißen Luft des Ministers – eingefangen von hunderten von Mikrofonen vieler Fernseh- und Radiostationen der Republik, sollen auf dem Kampffeld Posten beziehen. „Integrierte Lautsprecheranlagen werden dabei in Endlosschleifen seine vier berühmt gewordenen Statements zum Thema abspielen. Da werden selbst dem taffesten Taliban die Knie weich, Sie werden sehen.“ Der Offizier grüßt zackig und zieht in seinen ersten sprichwörtlichen Krieg.
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