Donnerstag, 28. Februar 2013

Pillenknick der besonderen Art

Immer öfter sorgen sich unsere Krankhäuser über Lieferengpässe bei Medikamenten  So funktioniert nun mal "Just in Time". Vor allem, wenn Lohnunternehmen produzieren, die unsere Pharmaindustrie in China und Indien rekrutiert hat. Vielleicht nach demselben Motto, mit dem unsere Nahrungsmittelindustrie ihre Kühlboxen mit Lassagne und Bolognese hat auffüllen lassen. Und das geht so.
 Händler: "Brauche eine Ein-Kilo-Lassagne, biete 59 Cent Einkaufspreis." 
"Nun gut", sagt da der Zulieferer, "dafür kriegst du zwar nur den Inhalt meiner Biotonne hinterm Haus, die Verpackung wird für den Preis aber erstklassig.
Jetzt stell dir vor, einer von uns wird krank, und das Medikament kommt aus Zentralchina - und aus dem Misthaufen hinterm Haus, weil sie dort von Biotonnen noch nichts gehört haben.
Aus Wettbewerbsgründen will übrigens die Pharmaindustrie solche Lieferengpässe nicht öffentlich machen. Kein Witz, das darf sie, denn wer sollte sie zwingen, ihre Produkte zu verkaufen, die es ohne sie doch gar nicht gäbe? Wer könnte verhindern, dass sie, um einen besseren Marktpreis zu erzielen, mal eben ihre Produkte künstlich verknappen würden. Speziell die billigen?
Oder wer sollte verhindern, dass ab Morgen nur noch Viagra und Botox auf den Markt kommen?
Keine Angst, daran kann man sich gewöhnen - evolutionär gesehen, und dass Medikamente gegen Krankheiten, die nur Dritte-Welt-Hungerleider treffen, nicht entwickelt werden, haben wir ja schließlich auch schon akzeptiert.

Der Geld-vs-Gesundheit-Chart - Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

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