Dienstag, 19. Juni 2018

Armer Seehofer! Merkel macht aus dir schon wieder einen Bettvorleger

Löwe an selbstgewählter Kandare
Die lange und unrühmliche Geschichte der bayerischen Maulhelden hat im Rest unseres Landes schon manches Schlafzimmer mit ner Menge Bettvorleger versorgt und in Bayern den Blick darauf freigegeben, dass sich aus dem Fell jedes Bayerischen Löwen, schneller als man "Wahlchancen nicht gefährden" aussprechen kann, ein begossener Pudel herausschält.

Und Merkel, die letzte Überlebende der Jacob Sisters, kennt sich nicht nur aus mit Pudeln, sie liebt sie auch – und sammelt sie deshalb. Um sie fest an die Leine nehmen zu können.

Am Mittwoch/Donnerstag hatte Seehofer noch den Bayerischen Löwen gemimt. Mit der Vertagung auf Montag hat er kleinlaut schon mal begonnen, an diesem Wochenende die Knöpfe seines Fells in weiser Voraussicht vom Hals bis zum Nabel aufzuknöpfen. Heute am Montag nun, mit der neuerlichen Vertagung seines Löwengebrülls auf den 1. Juli, ist er inzwischen gänzlich aus seinem Fell herausgestiegen und Merkels neuer Pudel geworden. Merkt davon aber nichts.

Und glaubt stattdessen, wie das wohl alle Pudel tun, dass er es ist, der Merkel an der Leine führt. Wie falsch: Diese Merkel hat den Seehofer längst an die Kandare genommen und behauptet, ohne dabei rot zu werden, dass diese doch so strittige 63. Regel in Wirklichkeit auf ihrem Mist gewachsen sei, lange schon – und keineswegs auf Seehofers Mist. Und dass es trotzdem nach dem 1.7. keinen Automatismus für die Rückweisung an der Grenze geben wird. (So geht Frauenpolitik: nicht männliches Hü-oder-hott, sondern Hü-und-hott – á la Merkel). (Oder, wer es literarischer mag: Ein Mann, ein Wort – eine Frau, Wörterbuch).

Und nach der Vertröstung auf den 1.7. wird sie auf die 6-monatige EU-Ratspräsidentschaft von Sebastian Kurz weitervertrösten, weil mit diesem Flüchtlingspolitik so viel einfacher werden würde. Wer's glaubt. Merkel kann's egal sein, denn in 6 Monaten wird das alles wieder längst vergessen sein – von uns, von den Journalisten, von den schwarzen Eierlosen um Merkel. Vergessen und vergeben. Denn dann ist Weihnachten, das Fest der Liebe, das Gedenken an die Herbergssuche der anderen unbefleckt Empfangenen und ihrem gehörnten Ehemann.

Nur die dann auf 32 % geschrumpften CSU-Bayern werden ihre Wunden lecken und von alten stolzen Zeiten träumen und von diesem einen Tag in den Iden des Juni, wo es wirklich möglich schien, dieses Land in eine glücklichere Zukunft zu führen – befreit von Merkel.

Schlecht gebrüllt, Löwe!

 

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