Jeder zehnte Amerikaner glaubt, Obama sei ein Ausländer. Damit liegt er an der Spitze der Charts – wie immer, aber wieder, wenn auch nur knapp, geschlagen von Jesus, den sie den Messias nannten. Der glaubte nämlich selbst, er sei Ausländer, denn er hatte lange blonde Haare und lebte als Schreiner unter lauter kleinwüchsigen Kaufleuten mit struppiger Frisur und Knollennase, die allerdings auch – wie er - erst kürzlich in diese Gegend gezogen waren. Und hatte verträumte blaue Augen, himmelblaue, die bewiesen, dass sein Reich nicht von dieser Welt war.
Obamas Oma übrigens lebt irgendwo in Afrika, die von Jesus müsste schon längst im Himmel sein, konnte aber trotz intensiver Nachforschungen nicht gefunden werden. So lange muss Jesus Vater als Findelkind gelten.
Mit Obama keimte neue Hoffnung auf, die schnell enttäuscht wurde, denn seine Oma war nicht die gesuchte. Was bewies: Obama ist nicht der Heiland, ist nicht einmal verwandt mit Jesus - und sein Reich deshalb auch nicht von dieser Welt, also nicht vom Himmel. Na ja, Sie verstehen schon.
Also Amerika nicht, Afrika nicht, Himmel nicht. Armer Obama, keiner will es im Nachhinein gewesen sein! Aber hat er nicht kürzlich gesagt: "Ich bin ein Berliner." Doch, oder? Ein (schwarzer) Amerikaner ist also in Wirklichkeit ein Berliner. Problem gelöst. Und ganz ohne Rassenkonflikte. Dem Konditor meines Vertrauens geht das allerdings gegen die Berufsehre. Weil, wie bitteschön, kriegt man da die Erdbeermarmelade rein. Und die muss da rein. Denn ohne die bliebe er nur ein Fassnachtsküchle.