Dienstag, 29. Januar 2013

Der Clou der Kirchen

Die katholische und evangelische Kirche lassen sich ihre konfessionellen Kindergärten ganz schön was kosten: immerhin etwa acht Prozent der Gesamtkosten. Den Rest zahlt der Staat.
Bei anderen konfessionellen Einrichtungen kriegen sie die Trägerschaft sogar für lau, und der Staat blecht die volle Summe.
Trotzdem dürfen diese konfessionellen Träger in diesen vom Staat finanzierten Einrichtungen die Demokratie weitestgehend außer Kraft setzen - zum Beispiel die Religionsfreiheit - und das Arbeitsrecht mit Schuhen treten. In der Regel mit teuren italienischen Sonderanfertigungen.
Und können aus dogmatischen Gründen die Pille danach verweigern, ein Recht, das hier eigentlich niemandem verweigert werden darf.
Das ist der Clou. Ein wahres Ganovenstück.
Zumindest aber ein unverfrorener Akt des Sich-mit-fremden-Federn-Schmückens: Sozial tun, dafür aber nicht eine müde Mark ausgeben.
Ganz im Gegenteil:
Aus unzähligen Töpfen kriegen diese beiden Monster-Privatunternehmen mehr als 15 Milliarden Euro an Subventionen und zusätzlich etwa neun Milliarden Euro Kirchensteuer. Und zählt man dazu noch diese "fremden Federn" (Kindergärten, Krankenhäuser ...), für die der Staat sage und schreibe weitere 50 Milliarden Euro hinblättert, könnten einem langsam die Tränen kommen, wenn es nicht so lustig wäre:
Da verkleiden sich Männer als Priesterinnen, lernen salbungsvoll zu reden, quälen unsere Kinder (wenn diese Glück haben nur mit einem Onanierverbot), und schon glauben wir, dass sie uns fürsorgliche Hirten sind - wir dummen Schafe.
Wir sollten spätestens jetzt versuchen, aus ihrem Gatter zu entkommen.
zum Weiterlesen

Neoliberales Wirtschaften taugt nur für Schönwetter-Profis

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) erwartet vom Staat, dass er ab sofort Medikamente in eigenen Lagern vorhält, für den Fall, dass Lieferengpässe die Versorgung der Bevölkerung gefährden.
Wie bitte?
Nur weil dieser Industriezweig zur Gewinnmaximierung in China und Indien produzieren lässt, soll das Ausfallrisiko, das doch in der Natur solcher Billigstproduktion steckt, der Steuerzahler tragen?
Warum dann nicht auch der Autoindustrie das lästige Vorhalten von Ersatzteilen aus dem unternehmerischen Risiko nehmen?
Oder warum dem Bäcker, der in meinem Ort mittwochs grundsätzlich nie arbeitet und ab spätestens 16 Uhr nur noch einen Bruchteil seiner Ware feilbietet, nicht auch gleich unter die Arme greifen?: mittwochs und täglich ab 16 Uhr Apfeltaschen, Plunderhörnchen und Bienenstich vom VEB Back.
Aus der Sicht unserer im Neoliberalismus (früher hieß das noch Haifischkapitalismus) versumpften Konzernindustrie macht das Ansinnen des BPI auf jeden Fall Sinn. Ist es doch die Erweiterung des Privatisierungs-Gedankens: Das unternehmerische Handeln als Schönwetterveranstaltung. Läufts gut, Kohle einsacken und vermehren durch Verschlankung der Löhne und durch kreatives Outsourcen ans Arbeitsamt, pardon, Agentur für Arbeit.
Und wenns schlecht läuft, weitere Teile des unternehmerischen Risikos dem Staat überantworten, sich von öffentlichen Geldern stützen lassen und - sich diese klevere Idee durch zusätzliche Bonis vergolden lassen.
Auch bei diesem neuen Vorschlag á la BPI, die Lagerhaltung der deutschen Industrie jetzt vollständig in den Verantwortungsbereich des Staates zu legen, winken satte Bonis. Zumal es Sinn macht! Denn warum sollte der Besitzer der Lager (die bundesdeutschen Autobahnen) nicht auch gleich für deren Inventar verantwortlich zeichnen.

Heino: frischer Wind in Tote Hosen

Oder ist nichts toter als Heinos Tote Hosen?.
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