Donnerstag, 22. Dezember 2016

Jahresrückblick: Nuhr nur noch Lehrer

Ich glaube fast, der Nuhr kann die AfD nicht leiden, oder? Den Trump noch weniger, die dummen Wähler in den USA und D-Ost schon gar nicht - und überhaupt wirkt er ziemlich unleidlich.

Aber, warum er deshalb gleich seinen Job als Kabarettist an den Nagel gehängt hat und wieder in seinen Lernberuf zurückgekehrt ist? Ich weiß es nicht.

Nur eines weiß ich: In lustig war er irgendwie besser. Jetzt als Lehrer kommt er ziemlich oberlehrerhaft rüber. So selbstgefällig mainstream.

Schade.

Freitag, 16. Dezember 2016

Fa(c)kebook will uns nicht vor Fake-News schützen

Und hier der mannigfaltige Beweis:

  • "Wir schaffen das." (postfaktische Ansage von Angela Merkel im Sep. 2015)
  • "Aus Syrien kommen nur Ärzte und Apotheker". (Aussage von Politikern nicht nur der Opposition, etwa Sep.-Okt.-Nov. 2015)
  • "Yes, we can!" (Seit 8 Jahren oft wiederholte postfaktische Selbstüberschätzung von Obama und seinen meist deutschen Jüngern (Followern).)
  • "Die Rente ist sicher" (von "Markus Lanz" in Facebook eingestellt vom Erfinder der damals schon postfaktischen Formel, Norbert Blüm – in Gegenwart seines Sohnes, etwa Okt. 2016)
  • "Deutschland geht es aufgrund der Agenda 2010 so gut wie niemals zuvor." (postfaktisches virulent verbreitetes neoliberales Geschwätz quer durch alle Parteien, seit dem Gründungsdatum von Facebook online.)
  • "Das deutsche Sturmgewehr G 36 versagt bei sommerlichen Temperaturen!" (zuletzt nachgeschwätzt vom amtierenden Verteidigungsminister – kurz nach dem medienwirksamen Wechsel von drei Wegwerfwindeln (natooliv) - im Kampfanzug und unter ABC-Maske – während der Neueröffnung der 10. Kita für Offiziersbälger bei Ramstein.
  • "Unsere Grenze ist nicht zu schützen." (diese Unwahrheit, will meinen dieses Postfaktum, wurde geäußert von Frau Merkel seit Sep. 2015 und seitdem regelmäßig wiederholt, und als sie auch noch anfügte, dass es auf dieser Welt überhaupt keine Grenze gäbe, die man schützen könnte, obwohl sie persönlich doch mehr als 30 Jahre von einer solchen Grenze erfolgreich davon abgehalten wurde, die Bundesrepublik schon kurz nach ihrem Einser-Abi zu übernehmen, war dies Aussage in Sachen "postfaktisch" kaum noch zu überbieten.)
  • "Alle Asylsuchenden sind inzwischen registriert." (postfaktisch ist dies deshalb, weil man nicht ohne Stolz behaupten konnte, dass manche Asylbewerber sogar gleich mehrmals unter verschiedenen Identitäten registriert wurden. Dass man selbst Greisen das zahnlose Genuschen : "Bin 16 einhalb" hat durchgehen lassen. Dass immer noch um die 300.000 untergetaucht sind.)
  • "Die SPD ist die Partei für die "kleinen" Leute" (das ist nur vordergründig postfaktisch, weil die Partei zwar seit Schröder die Partei der Bosse ist, aber eben auch der kleinen Leute - speziell der kleinen Männer: Helmut Schmidt, 1,56 m (?)[stehend]; einst Oskar Lafontaine, 1,60, der Napoleon an der Saar; Heiko Maas, 1,40 (?) [gehüpft, mit den Händen in den Hosentaschen, um sich damit zusätzlich am Riemen zu reißen]; Siegmar Gabriel, 1,55 im Quadrat, weshalb Umfallen und von den Füßen auf den Kopf stellen bei ihm eine Bewegung ist; Gerhard Schröder, 1,58, der Einzige, der mit dem abgebrochenen Riesen Putin auf Augenhöhe verhandeln kann. Beide pipeline-gängig.)
  • "Frau Merkel wird in Europa von allen Regierungschefs geliebt und geachtet." (das ist postfaktisch pur: der Brexit ist ohne Merkel nicht denkbar, alle verfluchen Merkels Spardiktat, keiner ihrer Kollegen will ihr den Ruf, die anständigste, liebevollste und warmherzigste sowie großzügigste Gastgeberin für Flüchtlinge zu sein, streitig machen, und sie zeigen ihr lieber stattdessen, wie man alle Grenzen - außer der deutschen - schützen kann.)
  • "Sie muss noch einmal antreten, weil es (in ihrer Partei) sonst keiner kann." (das ist nur deshalb nicht postfaktisch, weil Männer hierzulande sich inzwischen als "posttestikulär" gefallen – und Frauen deshalb generell unterlegen.)
  • "Bosbach ist ein energischer Gegner Merkel'scher Politik." (das ist nicht nur postfaktisch, es ist ein gefährlicher Trugschluss: Der Mann ist maximal Palastrevoluzzer, ist wahrscheinlich als Hofnarr von dieser Frau persönlich engagiert worden, von der Frau, die er verehrt, niemals verlassen würde und niemals nicht wählen würde. Der Mann steht niemals auf für seine Sache, steht nur dafür, dass in dieser Partei scheinbar auch Widerspruch "denkbar" ist – aber niemals vollziehbar. Ein perfides Spiel. Gezündete Nebelkerzen über den Laptops der Mainstream-Journalisten, die den Mann so erfrischend "kontra" finden – oder "anti", wenn sie sich an die längst verlorene junge Leserschaft heranwanzen wollen. Dieser Mann war weder das eine noch das andere, hat in Wirklichkeit niemals Mitstreiter gesucht, denn dieser Mann wollte alles andere als Erfolg haben mit seiner Anti-CDU-Mainstream-Attitüde.)
Ich hoffe mit diesem kleinen Ausschnitt aus den von Facebook unzensiert gelassenen Fake-News geht hervor, mit welchen Lügen man in diesem "Social Media" durchkommen kann. Und wie wichtig es für uns Konsumenten solcher Fake-News ist, die Politiker, die jetzt von Facebook harsche Zensur fordern, gewähren zu lassen. Oder besser noch, ihnen gut zuzureden, ihnen den Rücken stärken – dass sie damit schnell erfolgreich sind, noch bevor sie bemerken, dass sie gerade mit Axt und Kettensäge dem Ast zuleibe rücken, auf dem sie sitzen. Mehr noch: dass sie Hand an die Wurzeln des ganzen Sytems legen, das aus Halb-Wahrheiten und Voll-Lügen zusammengekleistert ist – und aus Menschen wie du und ich, die dann mit diesem Lügengebilde widerspruchslos zu leben bereit sind, wenn der Preis, wenn die Kohle, stimmt.

Aber wehe, wenn nicht.

 

Sonntag, 11. Dezember 2016

Merkel - das Fleisch gewordene Postfaktische

Postfaktisch. Diese Vokabel zum Wort des Jahres zu küren, ist ein Beweis dafür, dass es eine Elite tatsächlich gibt, ein Die-da-oben, dass dieses Establishment offensichtlich selbst diese Neuwort-Findung bestimmt. Und dass diese Elite weiß, was sie tut, und keineswegs (nur) abgehoben ist und - der realen Welt fremd - weltfremd handeln und sprechen würde. Nein ... denn sie wissen, was sie tun.

Postfaktisch, sagt diese Elite, ist ein Phänomen der Rechten, der Rechtspopulisten, der Dumpfbacke-Szene. Nur diese Sorte Politiker nutze postfaktische Fakten, nur deren Wählerschaft lasse sich abspeisen mit Lügen, Unwahrheiten - mit Postfakten, will meinen Falschfakten.

Hmmm!? War nicht die Wählerschaft dieser "Rechten" nicht vorher die Wählerschaft der "Etablierten"?

Und mit welchem Trick (!?) haben diese Etablierten diese ihre Wähler einst auf ihre Seite herübergezogen?

Wir ahnen es nicht nur, wir wissen es: Der Trick war der kreative Umgang mit Halbwahrheiten.

Wer also bedient sich dieser Trumpfkarte "postfaktisch"?

Politiker. Jeder, aber wirklich ausnahmslos jeder Couleur.

"Wir schaffen das!" Postfaktischer geht kaum.

"Yes, we can!" Ist deshalb noch eine Idee postfaktischer, weil 2016, post-Obama also, inzwischen "faktisch" ist, was für viele, als er damals angetreten ist, schon gefühlt keinem Fakt htte standhalten können.

Der Vokabel "postfaktisch" werden wir aber nur gerecht werden können, wenn wir gleichzeitig auch den Umgang mit Statistiken beleuchten. Ganz aktuell: Nimmt die Kriminalität zu oder nicht zu, seit 850.000 Fremde im Land sind?

Asyl-pro-Menschen sagen: "Die Statistik zeigt, dass Gewaltverbrechen (gegen das Leben - und sexuelle Übergriffe) nicht zugenommen haben, und das der Beweis ist, dass die Flüchtlinge im Schnitt nicht krimineller sind als der deutsche MANN AN SICH."

Das nenne ich postfaktisch, weil sich dabei nämlich im Verschweigen, dass in anderen Bereichen sehr wohl die "Neuen" krimineller sind, geübt werden muss.

Asyl-pro-Menschen sagen: "Pfui, wie Ihr anderen gelogen habt mit eurer fälschlicherweise prognostizierten Million Flüchtlinge im Lande. Wo es doch NUR 850.000 waren."

Auch das nenne ich postfaktisch: 850.000 sind so gut wie eine Million und damit keineswegs wesentlich weniger Flüchtlinge, weshalb das Ganze trotzdem etwa 20 Mrd kosten wird. Pro Jahr. Die wir auf Dauer - zusammen mit unserer schwarzen Null - nicht haben werden! Nicht ohne eigenen (!) Verzicht, zumindest.

Menschen jeder Parteizugehörigkeit sagen bis heute: "Schröders Agenda 2010 war ein Segen für dieses unser Land, das heute besser dastehe als damals. Und allen Deutschen geht es besser als damals."

Andere Menschen - auch diese jeder Parteizugehörigkeit - sagen bis heute: Schröders Agenda hat die Oben noch reicher gemacht - und dies auf Kosten der kleinen und dadurch jetzt abgehängten Leuten.

Ja was nun? Welche dieser beiden Aussagen ist postfaktisch? Meine Antwort steht fest: Das Geschwätz der Neoliberalen, die sich nach meiner Jugendzeit aus den dunklen Löchern einer für sie feindlichen sozial-liberalen Umwelt herausgewagt haben und sich in allen politischen Lagern vermehrt haben wie die Karnickel, ist postfaktisch.

Die Neoliberalen wiederum werden mir drei heiß gestrickte Statistiken entgegenhalten, die beweisen, dass der Sektor mit Sklavenlöhnen nie nicht (!) gewachsen ist, sondern, ganz im Gegenteil, seit Jahren schrumpft. Dass Kindersarmut nur deshalb wächst, weil das mittlere Gehalt hierzulande sprunghaft angestiegen ist, und damit auch der Prozentsatz der Armut, der an dieses Gehalt rechnerisch gekoppelt ist.

Bedeutet "postfaktisch" demnach nichts anderes als "statistisch belegbar - und trotzdem strittig"?

Ja! Und damit ist das Wort so alt wie die Welt, und jeder hat es schon einmal angewendet und praktisch umgesetzt.

Und damit schrumpft die Wahl dieses Wortes zu einer billigen (!) politischen Kampfansage an "die Rechten" zusammen - und soll wohl nur vom eigenen faktengebeugten Populismus der letzten Jahrzehnte, der postschröderschen Zeit, ablenken.

Und ganz unter uns gesagt: Ein Politiker, der nach Hormonlage regiert - und genauso wankelmütig, wie das unser amtierender Kanzler tut, der kann nicht anders, der muss einfach postfaktisch sein.

PS: Wer sich tiefer ins Thema schaffen will, sollte sich mit unserer Arbeitslosenstatistik befassen und sich selbst die Frage stellen, ab welchem zusätzlichen Herausrechnen weiterer Arbeitslosengruppen diese öffentlich kolportierte Prozentzahl spätestens postfaktisch geworden ist. Zum Beispiel hier:

 

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