Freitag, 30. Juli 2010

die neuen Wetterpriester

Unser Wettergott ist wieder frei, aber er schweigt. Das Wetter kommt ab sofort von seinen Anwälten - und die haben ein Donnerwetter versprochen. Mannheim wird sich derweil warm anziehen müssen. Denn wer dem Himmel nicht nur das Wetter klaut sondern den verantwortlichen Gott gleich mit, der wird sich den Fels nicht heraussuchen dürfen, an den er geschmiedet wird. Auch wird die rohe Leber seiner Feinde einem zürnenden Gott nicht reichen. Es wird vielmehr biblische Ausmaße annehmen: Ei um Ei.
Und was bleibt uns? Ab heute muss das Wetter vor Gericht erstritten werden, und davor sind ja bekanntlich manche gleicher als andere. Es muss also wieder öfter mit Kaiserwetter gerechnet werden. Noch mehr Feiertage werden ins Wasser fallen, weil Arbeitgeber ihre ganze Rechtsabteilung auf den Plan rufen.
Als unser Kachelmann noch das Wetter machte, wussten wir abends um 8, wie das Wetter am nächsten Tag sein würde, und von unseren Frauen konnten wir uns die passende Wäsche herauslegen lassen. Ab heute aber kann der Eilantrag eines jeden, der es sich leisten kann, dafür sorgen, dass das Wetter jederzeit umschlägt. Und aus heiterem Himmel kann uns ab sofort in jeder Sekunde der Blitz treffen.
Das ist nicht schön. Das ist in die Steinzeit zurückkatapultiert. Nur dass das Wetter nicht mehr bei fremden Göttern ist sondern bei unseren schwarzen Priestern.
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