Ursula von der Leyen ist und bleibt einfach die gebärende Familienministerin. Dass sie jetzt aber Arbeitsministerin ist, sollte ihr unbedingt jemand sagen, sonst läuft das mit dem Hartz IV-Geld bald wie mit dem Taschengeld. Jeder erinnert sich gerne an die sorgenlose Kindheit, die da hieß: Hand aufhalten und den Müll trotzdem die Mutter raus tragen lassen. Von einer Schieflage des Systems „Geben und Nehmen“ spüren Mütter nichts. Das sind die Auswirkungen ihres Dauer-Östrogen-Tripps. Die Adlige macht da keine Ausnahme und umarmt die ganze Welt und vergisst keinen. Selbst ihre sieben Kinder nicht. Aus einer Gruppe von Hundert fremden würde sie sie herausfinden, ja selbst mit Namen könne die Vielbeschäftigte und selten Anwesende ihre Söhne und Töchter benennen. Und so zieht sie guten Gewissens durchs Land und verteilt Stütze - selbst an das störrischste ihrer Sorgenkinder, das da „dezidiert (und meint „ganz entschieden“) und auf keinen Fall jemals arbeiten wollte und will“. Und das 36 Jahre alte Sorgenkind lächelt sein feines Buddha-Lächeln, und sie lächelt ihr feines Buddha-Lächeln zurück. Und wo die östrogen-geplagte Mutter Normalo sich die rosigste Zukunft für ihre Kleinen ausmalt (Malen nach Zahlen), zeichnet die Adlige mit akademischer Ausbildung die Malvorlagen - zeichnet eine Zukunft, „in der viel guter Wille und der demographische Wandel alle Probleme lösen wird.“ Und kriegt plötzlich Presswehen, und es muss aus ihr heraus: „Ich glaube an Vollbeschäftigung.“
Und man will ihr fast glauben - und mehr: An Vollbeschäftigung ohne Schwangerschaftsstreifen.