Montag, 24. September 2018

Maaßen-Affäre: Gefallsucht kommt vor dem Fall!?

Der Maaßen-Fall beweist: Die Politiker hören doch auf uns und entscheiden nach unseren Wünschen. 
Stopp! Das hier ist seriöse Satire; Witze deshalb verpönt.
Denn wenn unsere Politiker wirklich an Gefallsucht leiden würden, 
  • hätten sie beispielsweise die Agenda 2010 erst gar nicht beschlossen, aber spätestens nach den wütenden Protesten auf der Straße wieder zurückgenommen, 
  • hätten unseren Aufschrei nicht untätig verhallen lassen, als eine Koalition von zwei Parteien, die vorher 1 Prozent bzw. 2 Prozent Mehrwertsteuer-Erhöhung geplant hatten, sich dann zu 3 Prozent Erhöhung verständigt hat. 
  • Hätten unser deutliches Murren über diesen „Mindestlohn“ von 8,50 €, der deshalb keiner ist, mit einer Erhöhung auf mindesten 12 € gekontert. 
  • Hätten uns für unsere Dieselfahrzeuge gegen die Autoindustrie Hardware-Ergänzungen erstritten.
  • Hätten den von uns nicht geliebten Bundespräsidenten Wulff wieder aus dem Spiel genommen, noch bevor er von der Pressemeute zerrissen werden konnte. 
  • Hätten den Herrn „von und zu“ rechtzeitig auf seine Burg zurückgeschickt, noch bevor der dann seinen Rücktritt als eine Art Gotteslästerung hat selbst zelebrieren können.
Dieser „von und zu“ wurde dann schnell als Berater in EU-Diensten eingesetzt. 
Wegloben wird ein solcher Vorgang genannt. Eine mächtige Waffe ist das – in Politik, Behörden, Konzernen und vielen anderen Organisationen, die eben nicht nach den Regeln „menschlicher Anständigkeit“ organisiert sind. 
Wegloben ist grundsätzlich mit einer Gehaltserhöhung verbunden und in der Regel mit einer (meist zusätzlich geschaffenen) hohen Position – ohne Macht.
Dieses Instrument „Wegloben“ jetzt dem Gefühl für „menschliche Anständigkeit“ von nicht Organisationen angehörigen Einzelpersonen (dem kleinen Mann auf der Straße) zu opfern, wäre wirklich ein klassischer Kunstfehler unserer politischen Klasse.
Aber keine Angst, darum ging und geht es nicht. Die Causa Maaßen gibt es nicht! Da versuchen stattdessen drei Wahlverlierer krampfhaft, das Abrutschen auf einer immer steiler werdenden schiefen Ebene zu verhindern oder zumindest einzubremsen. 
Das machen Politiker mit den Werkzeugen Strategie, Taktik und Machterhalt. Wegloben plötzlich unmoralisch zu finden, gehört dabei zu einem Vorgang im Bereich Taktik, an dessen Ende die SPD und Merkel Seehofer fallen sehen wollen, Seehofer Merkel fallen sehen und die SPD ihre stolze Reihe davongejagter Parteivorsitzender erweitern will.
Die längst weidwund geschossenen Protagonisten verlieren mit diesen Schamützeln dabei zwei deutlich wichtigere politische Instrumente aus dem Auge: 
  • den Wählerwillen, der da hieß: Schwarz-Kohlrabenschwarz-Blassrot, nein danke! 
  • und den Willen, der aktuell aus unzähligen Umfragen abzulesen ist.
Beide Willen kumulieren zum selben Ergebnis: Die Flüchtlingskrise ist eine wirkliche Krise, die deshalb beendet werden muss, mit allen Mitteln, weil sie das Potential hat, auf die anderen Problemfälle dieser Republik überzugreifen, weil 1 Million + Flüchtlinge 1 Million + Menschen sind, die wohnen wollen, die ärztliche Betreuung brauchen, die Arbeitsplätze beanspruchen, die endlich sind, auch in Zeiten von Hochkonjunktur, die soziale Hilfe brauchen, die Schulen brauchen, die Lehrer brauchen, die Richter brauchen! 
Was alles viel, viel Geld kosten wird, das auch ein angeblich so reiches Land wie Deutschland nicht aufbringen kann, ohne es gleichzeitig an anderen Stellen wegzunehmen.



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