Dienstag, 30. April 2013

NSU-Prozess. Klappe, die dritte!

  ...... Ich bin nicht sicher, ob man mein Dauerkopfschütteln hier gesehen hat? Nein? Nun gut, Kopfschütteln ist ja auch nur das Standpunkt-Beziehen von Feiglingen. Ich neige da mehr zu "Hassknecht"
Die Journaille kann mal wieder keine Ruhe geben: Da wird ganz am Anfang der Geschichte solange gerührt, bis aus der ganz normalen Unfähigkeit der Polizei, den Nichtbeziehungs-Taten von Einzeltätern  g e z i e l t auf die Schliche zu kommen, das Bild eines Staates entsteht, der rechtes Gedankengut pflegt und "mit klammheimlicher Freude" rassistische Gewaltverbrecher gewähren lässt. 
Was jetzt bislang ahnungslose und uninteressierte Türken im In- und Ausland auf den Plan ruft, die eine von ganz oben vielleicht nicht gelenkte, aber doch passiv unterstützte Jagd auf ihre Landsleute wittern. 
Was sie allerdings nicht veranlasst, sich rechtzeitig um einen der Sitzplätze zu bemühen, von denen aus man den NSU-Prozess verfolgen könnte. Müssen sie auch nicht, wissen sie, die deutsche Journaille wird' s nämlich richten. Und in der Tat, die Journaille wettert türkenfreundlich-pflichtbewusst gegen ein Windhundverfahren, das allen seriösen und wirklich interessierten Medien einen Platz beschert hatte. Bis auf die verpennten Türkenblätter.
Ergebnis: Die Vierte Macht im Staat erzwingt von der Dritten Macht im Staat ein Aufgeben von rechtlich untadeligem Verhalten.
Dann wurde das Losverfahren angekündigt, und die Journaille hielt kollektiv ihr Maul, rieb sich aber da schon klammheimlich die Hände. Und statt sich im Vorfeld um die eigene Hygiene zu kümmern, und z.B. der Frage nachzugehen, warum ein reines Anzeigenblatt ohne jegliche Erfahrung im Gerichtsjournalismus und mit keiner Zeile Platz für die entsprechende Berichterstattung sich genauso am Losverfahren beteiligt wie "Brigitte", die sich da bislang auch noch nicht mit Ruhm bekleckert hat?
Warum, weil die Randale jetzt, ein Tag nach der Verlosung viel medienwirksamer und damit finanziell wesentlich einträglicher ist.
Und wieder wird die Journaille klagen, wird zu diesem Zeitpunkt längst vergessen haben, dass wir diesen Schlamassel, nein,  nicht den Türken zu verdanken haben, sondern denen, die ihnen freiwillig und ohne Not - ja, ganz eindeutig auch die Rotröcke - auf den Leim gegangen sind.
Das Gerangel um "den rechten Weg" wird mit dieser neuen Klage aber nicht aufhören, eher baut man in München ein Gerichtsgebäude, das endlich alle fassen kann, die "dem hässlichen Deutschen" beim Recht sprechen auf die Finger sehen wollen. Die Allianz-Arena würde sich daneben wie eine Kinderreitschule ausnehmen. 
Bis dann endlich der Gerichtspräsident doch noch den Rechtsraum verlassen und namentlich bestimmen muss, wer kommt und wer draußen bleibt. Weil dann endlich Geld fließen wird, das die Großen und Bedeutenden wieder  in ihre von Finanz wegen angestammte Poleposition bringen wird. 
Nur die Türken werden nicht zahlen müssen, das gebietet die deutsche Gastfreundschaft. Und wenn sie nach den ersten Verhandlungstagen - nichts ist langweiliger und weniger erhellend als Gerichtsverhandlungen, weiß ich aus eigener journalistischer Tätigkeit - keinen Bock mehr auf Berichterstattung haben werden, können ja freundliche deutsche Kollegen ihre Mitschriften nach Istanbul faxen. 

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