Die Affen sind los. Fussball-WM, eben. Doch diesmal ist alles anders: Paviane bedrohen Südafrika-Touristen. Was als Wegelagerei begann, ist jetzt kurz vor dem
Anpfiff generalstabsmäßige Abzocke geworden. Schon hat man direkt hinter den Zollschranken der Flughäfen Sandwich-Buden aufgeschlagen, die jedem Einreisenden ein halbes Toastbrot verkaufen, das er am Ausgang Pavian-Wächtern übergeben muss. Wer dies versäumt, riskiert seine Fan-Utensilien. So wurde von Pavianen berichtet, die sich unter der Kappe der argentinischen Mannschaft und dem blau-weiß gestreiften Leibchen am Bierstand vor dem Stadion die Kanne geben konnten - für lau, weil man glaubte, Maradona erkannt zu haben.
Und der Minister für Sexual Correctness warnt: Paviane, die am Morgen schon satt sind, drängt es nach sozialen Kontakten, und die gerade angereiste Gräfin von Thurn und Taxis ergänzt mit leuchtenden Augen: Die schnakseln gerne. Und was lange nur eine vage Sorge war, wird jetzt wahr: Die fünf Clanchefs der Fellträger erlauben nur noch Staatsführern mit mehreren Weibchen die Einreise - aus religiösen Gründen. Alle anderen Weibchen gelten als unbemannt - mit den weltweit üblichen Konsequenzen. Das deutsche Bundeskabinett reagierte sofort. Fischer und Schröder sollten wieder rekrutiert werden. Doch gleich kam das No-go aus Afrika. Vielweiberei ist, wenn die Weibchen befriedigt sind - und bleiben.
Dann hallte es aus einem tiefen Verlies und wabte über Mannheims Plätze: Ich würde es tun. Aber ich bin nun mal Schweizer.
Das brach Köhler entgültig das Genick, er schmollte, weil er nicht reisen konnte - und packte seine Koffer.
Und dann in letzter Minute doch noch das Paradestück Merkelscher Diplomatie: Sie ließ anfragen, ob ein Alphaweibchen mit ihrem Harem von handverlesenen Männchen aus dem Süden ihres Landes gelten würde.
Wenn es protestantisch ist, war die prompte Antwort: Aber vergessen sie die Butterstullen nicht.
Und so wird sich Merkel die Ehrentribüne mit dem Harem des Schweizer Ministerpräsidenten teilen, der - ganz neu im Amt - gleichzeitig dafür sorgen will, dass das Wetter hält.