Donnerstag, 29. August 2013

2003 - 2013 - eine fast perfekte Spiegelung

  Deschawue! Nein, das ist kein Ort in Nahost, es ist vielmehr ein Zustand. Ein Zustand, der speziell Franzosen befällt, wenn sie glauben, die Situation, in der sie sich gerade befinden, schon einmal erlebt zu haben. 
Auch ich habe seit diesem Sommer das Gefühl im falschen Film zu sein, als hätte ein Spaßvogel mal wieder die Kassetten für die Ansprache des Kanzlers vertauscht. 2003 statt 2013. Kann passieren, zumal auch die Bilder sich gleichen wie eine abgesoffene Katze der anderen. Und wenn man die neuen Bundesländer unter Wasser setzt, sehen sie 2013 genauso aus wie 2003, auch wenn in der Zwischenzeit dort eine weitere Billion an Steuergeldern versenkt wurde. Plus jeweils Wahlgeschenke in Höhe von 11 Milliarden Euro für die Kanzlerwahl.  
Alles gleicht sich, und ein flüchtiger Blick in die Videokassette darf da schon mal irren. Und wenn sich Schröder nicht regelmäßig hätte seine Haare färben lassen, hätte man auch ihn glatt verwechseln können - mit seiner Nachfolgerin im Amt: mit dem selben bekümmerten Dackelblick, den gleichen entgleisten Hängebacken, den mitleidig heruntergezogenen Mundwinkeln durchs Land gestiefelt. Und das selbe Geschwafel von unbürokratischer und schneller Hilfe. 
Und jetzt noch das: Die USA ziehen wieder mal in den Krieg und suchen Verbündete. Und Merkel wird ganz Staatsmann, ganz Schröder, den USA die uneingeschränkte Solidarität schnell wieder aufkündigen - und wieder Kanzler werden wie damals Schröder?
Das Leben ist wie die Morgentoilette: Tag ein Tag aus die selbe Scheiße. 
Deshalb ist der Wahlkampf so gähnend langweilig. Denn längst ist alles schon entschieden - von ganz oben. Petrus mit seiner Kernkompetenz - 2013 wie 2003. 2003 zusammen mit seinem Seniorboss, in dessen Lieblingsrolle als brennender Bush. 2013 nun mit seinem Juniorchef - vom Alten geschickt - in seiner Lieblingsrolle als Messias. 
Das einzig innovative an diesem Déjà-vue 2003-2013: Sein Juniorchef kommt diesmal als schwarzer Messias. 
Hab' Obama, oh Herr!, kann ich da nur noch stöhnen. 
Für Deutschland aber sehe ich mal wieder Schwarz. Nur gut, dass das alles nur äußerlich ist, denn innen sind sie alle so völlig farblos wie konturlos, unsere Kanzler.

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