Freitag, 8. Dezember 2017

Vorstandswahlen: dämliche SPD!

Nicht nur die Jusos finden es dämlich, dass die SPD-Vorderen jetzt doch Gespräche mit der CDU führen werden. Wohl weil sie es einfach für dämlich halten zu glauben, dass die CDU-Vorderen, nur um an der Macht zu bleiben, reine SPD-Forderungen akzeptieren würden. So machtgeil sind die denn doch nicht, und selbst die machtgeile Merkel wird die schwarzen Männer und Frauen um sie herum darauf nicht einschwören können.

Wenn aber die SPD auf ihrem Weg der Erneuerung, der ja ein Weg der Sich-selbst-Wiederfindung sein soll, ihre Forderungen von den CDU-Funktionären wieder bis zur Unkenntlichkeit zerfasert kriegen, und dann trotzdem mit ihnen koalieren, wäre der Verrat an sich selbst mal wieder perfekt. Wirklich wahrlich dämlich, solche Gespräche zu führen, – denn petz' einem Stier mal ins Horn! – bevor er dich mit einem einzigen kurzen Seufzer eingeatmet hat.

Noch dämlicher allerdings ist die SPD in einer ganz anderen Sache – und da kann man die Jusos diesmal nicht ausklammern: in Sachen Gerechtigkeit, nämlich.

Man stelle sich nur einmal vor, der schwäbische Landesverband – mit seinem vielleicht 10 Prozent-Anteil an den Mitgliedern der SPD – erhielte die Hälfte der Vorstandsposten. Ungerecht wäre das, und der Aufruhr vorprogrammiert. (Man führe sich nur vor Augen, wie Berlin jetzt auf die Migrations-Schwaben reagiert hat, die dort ungeniert bei den Sahnestückchen zugreifen).

Selbst wenn der größte Landesverband von Nordrhein-Westfalen 50 Prozent der lukrativsten Posten in der Partei ergattern könnte, führte dies zur Palastrevolution. Und zwar mit Recht.

Warum aber kriegt in dieser Partei jetzt eine 30%-Prozent-Minderheit 50% der Vorstandsposten? Und warum, um Himmels Willen, feiert die 70%-Mehrheit der SPD-Mitglieder dies gemeinsam mit den 30 Prozent wie einen gemeinsamen Sieg?

Warum? Weil die in Wahrheit "dämlichen" Männer den in Wahrheit, (wenn auch heimlich) "herrischen" Frauen hierzulande immer wieder und mehr und mehr auf den Leim gehen.

Und so verstößt die Partei der Gerechtigkeit munter gegen ihr fundamentalstes Grundprinzip. Wie dämlich ist das denn? (Fast so dämlich wie die Beißhemmung der CDU-Männer, wenn es darum geht, die Merkel aus dem Rudel zu jagen. Kein CDU-Mann mit einem solchen Wahlergebnis hätte die Beißfreude seiner Parteifreunde überlebt).

Übrigens: Nicht einmal bei den Mitgliedern der Grünen finden sich mehr als 39 Prozent Frauen, diese haben aber von Anfang an auf die Hälfte der lukrativen Posten Anspruch erhoben.

Am natürlichsten scheinen mir in dieser Beziehung noch die Verhältnisse in der CSU zu sein, wo Frauen sich lange bei 11 Prozent bewegt haben, um sich jetzt ganz langsam der 20%-Marke zu nähern. Jeder Mann, dessen Sinne nicht ideologisch verstellt sind, wird darin eine Art Naturkonstante erkennen.

Denn alle, (nicht nur die Männer), kennen folgendes Phänomen: Sobald sich ein Mann traut, in einer gemischten Freundes-, Verwandten- oder Kollegenrunde einen politischen Diskurs anzustimmen, werden die Frauen reflexhaft entweder gegen dieses Ansinnen anstänkern oder kampflos den Raum verlassen. Weil sie die Dominanz der Männer in solchen Auseinandersetzungen scheuen? Keineswegs. In reinen Frauenrunden wird in erster Näherung genauso wenig über Politik gesprochen und schon gar nicht darüber debattiert oder gestritten. Die wenigsten Frauen interessieren sich einfach nicht für Politik! (kaum auffindbare Ausnahmen bestätigen wie immer nur die Regel).

Wenn also eine Partei schon die natürliche Aversion von Frauen gegen Politik durch den viel zu hohen Frauenanteil ihrer Mitgliedschaft konterkariert, warum dann noch diese völlig widernatürliche und aus der Sicht der Männer geradezu asoziale Fifty-Fifty-Pöstchenverteilung?

Warum sollte heute ein Mann, der all seine Sinne noch beisammen hat, versuchen, in einer Partei Karriere zu machen, wenn die Milchtöpfe für Männer dort inzwischen doppelt so hoch hängen wie für Frauen?

Und warum sollte Otto-normalo-Wähler mit seinem Kreuz dafür sorgen, dass eine Partei für ihn Politik macht, die sich in ihrer Geschlechterstruktur schon so völlig von seiner Realität abhebt?

Der Elfenbeinturm hat nicht nur abgehoben von allem Irdischen, er verweiblicht jetzt auch noch. Tja, die dort oben werden einfach immer "dämlicher".

 

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