Dienstag, 26. März 2013

Die Sterne verderben den März

Wir schreiben das Jahr 1589 vor Christus. Der Keltenfürst, von dem hier berichtet werden soll, wusste das aber nicht, und auch Christus war ihm völlig unbekannt. Überhaupt war er strunzdumm, wie alle in dieser Zeit, in der nicht einmal das Handy erfunden und Googeln deshalb völlig unmöglich war. Aber, dass es der 26. März war, wusste er, weil,  - er hatte die Himmelsscheibe. Und die Sterne lügen nicht.
Dachte zumindest der mächtige Keltenfürst am 15. März 1589 v. Chr noch fest. 
Wie immer hatte er, der Macht hatte über den Himmel, eine Macht, die ihm die Himmelsscheibe verlieh, an diesem Tag seinen Untertanen befohlen, das Korn auszusäen. 
Heute, 10 Tage danach, konnte er sich noch lebhaft an die verwunderten Augen seiner bäuerlichen Untertanen erinnern. Denn es lag Schnee auf den tief gefrorenen Äckern, mehr als ein Meter hoch. Das Ausbringen der Saat war deshalb besonders schwierig gewesen.
Der Schnee lag zehn Tage danach immer noch. Die Saat sei verdorben, sagen sie, und hungern würden sie in diesem Jahr. Und dass die Sterne lügen, waren sie sich sicher. 
Deshalb wollten sie die Himmelsscheibe verbuddeln. 
Was den Keltenfürsten sehr erschreckte, fast mehr als die Tatsache, dass sie ihn gleich mit verbuddeln wollten. Bauernregeln wollten sie anstelle der Himmelsscheibe ab sofort sprechen lassen. 
Er würde einen solchen Unsinn, Wotan sei Dank, nicht mehr erleben müssen. -

Nachruf: 
Seit diesem Tag vor ziemlich genau 3600 Jahren gilt unter den 100 Bauernregeln die eine als goldene Regel:
Schnee im März - Aussaat ein Schwerz.
Doch diese Regel musste nie befolgt werden. Denn seit die Himmelsscheibe tief vergraben liegt, ist der März immer und ausnahmslos lieblich und warm, fast schon frühsommerlich.

Was sagen Sie? Sie haben sie wieder ausgebuddelt? 
Völliger Unsinn.

Foto: Dbachmann

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