Marine-Autor verhöhnt die tote Gorch-Fock-Soldatin, titelt die „BILD“ - und nimmts mit der Wahrheit mal wieder nicht so genau. Und "Welt.de" hält tapfer Schritt. Wer stellt nach der "News of the World" jetzt auch die "BILD" ein?
Denn wer verhöhnt hier wen? Und überhaupt, wer verhöhnt da?
Zumindest nicht der "Marine-Journalist". Der stellt vielmehr die Gesellschaft an den Pranger, die in Einzelfällen wohl völlig übersehen hat, dass Gleichberechtigung nicht heißen kann, dass ab sofort jeder und jede für jeden Job gut ist.
Das fängt spätestens bei den "Erziehungszeiten" an.
Dabei ist die Fürsorgepflicht des Staates abhanden und - nach Meinung des Journalisten - als bedauernswerte Konsequenz daraus die Soldatin zu Tode gekommen. -
Natürlich geht kein Polizist gern mit einer Kollegin auf Streife, vor allem in Zeiten nicht mehr, in denen die Gegenseite ohne Hemmungen zutritt - auch in niedliche Polizistinnengesichter. Und wer vom psychologischen Moment des Weiblichen in Uniform schwärmt, sollte sich lieber einmal seinen letzten ganz persönlichen Auftritt mit einer Politesse wieder vor Augen führen.
In der Armee aber darauf zu setzen, ist völliger Humbug. Da gibt es zwar "psychologische Kriegsführung", aber keine Deeskalation draußen an der Front, nur weil Mädels dort vor der Flinte rumlaufen.
Deshalb: Meine Stimme hat er, der Kollege in Marineblau.
Und einen Rat an die BILD-Kollegen: Schafft euch endlich heim! Oder noch besser: Schafft euch ab!