2.6.2010: Die Wehrpflicht ist ein Anachronismus und muss weg. Das durchzusetzen wird jedoch ausgesprochen schwierig. Für den Verteidigungsminister ist das Vorhaben eine Bewährungsprobe.
12.6.2010: Der Verteidigungsminister lässt sich nicht beirren: Zwar werde man die Wehrpflicht nicht sofort einstellen - aber "faktisch wird sie in zehn Jahren wohl abgeschafft sein."Die Union verliert Kontrolle über Guttenberg
Der Verteidigungsminister riskiert den nächsten Großkonflikt in der schwarz-gelben Koalition. Gegen den heftigen Widerstand führender Unionspolitiker forciert er die Abschaffung der Wehrpflicht - und verbindet sogar sein politisches Schicksal mit dem Reformprojekt.
Guttenbergs Argumente: "Bei einer hochprofessionellen, bestens ausgerüsteten und flexiblen Einsatzarmee haben Sie kaum noch die Kapazitäten, Rekruten auszubilden."
23.7.2010: Guttenberg lehnt eine Streichung der Wehrpflicht aus dem Grundgesetz grundsätzlich ab. Eine mögliche Aussetzung der Wehrpflicht ließ er allerdings offen.Ende August werde es eine „belastbare Grundlage“ geben, bis dahin werde „keine Vorentscheidung“ getroffen. Die bisher bekannt gewordenen Modelle für eine Bundeswehrreform seien nur „Wasserstandsmeldungen“
Dann piss dich endlich aus, Herr Graf! Du schönste der Fahnen im Wind. Der Fluch des Internets soll dich treffen!
Früher, in den guten alten Zeiten, konnte ein Politiker seine Meinung, die er nie hatte, durch neue, noch schönere Worthülsen ersetzen - ungestraft und unabgewatscht und täglich. Denn die Zeitung von gestern war mit den Schuppen und den Fischgräten längst in den Müll gewandert, und man konnte sich nie sicher sein, ob einem das Gedächtnis nicht über Nacht einen Streich gespielt hat. Heute könnte uns das WWW diesen adeligen (L)Affen rausgoogeln und rauskugeln, denn da steht - bis zum nächsten Atomkrieg - das Gequacksalberte unserer Gesalbten, um sie zu entlarven. Ein Archiv der Beliebigkeit.
Doch was tun wir? Aus Angst vor der Fratze des Blöden lassen wir unseren Luschen die Maske der Lichtgestalt, die wir jeden Tag wieder bereit sind ihnen zu geben.