Mittwoch, 2. Juni 2010

Wuff, ich habe gesprochen

Hunde können Blasenkrebs genauso gut erschnüffeln wie die Überzuckerung ihrer zuckerkranken Herrchen. Und fast noch erstaunlicher: Sie erkennen unsere verborgensten Gefühle, und die Forscher wissen jetzt, dass sie dafür unsere rechte Hirnhälfte "auslesen", als wäre ihr Inhalt uns auf die Stirn geschrieben. Menschen und gerade Menschenmütter können das nicht, wegen des leidigen Rechts-Links-Problems. Kinder leiden darunter. Aber selbst Post-its, in schierer Verzweiflung auf die Stirn geklebt, bleiben ungelesen, weil die letzte Kontaktlinse mitsamt der Windel des Brüderchens in der Biotonne gelandet ist.
Derweil rüsten unsere Vierbeiner längst weiter auf. Kontakte beim Auslauf - von denen die Herrchen glauben, es wären erotische Schnüffelspiele, sind straff organisiertes "Spürtraining" für immer feinere Nasen - und das gegnseitige Versprechen, das Niveau der Szene deutlich anzuheben.
Schon ist kein Herrchen mehr mit nachtschwerem Mundgeruch vor der Tür - auch nicht im Grauen des Morgens. Unterachselspray vom Discounter wurde in der Kampagne 2009 schon erfolgreich boykottiert. Zäh war nur die Aktion Lockenwickler, die doch das Zahnfleisch arg in Mitleidenschaft gezogen hatte. Aber es hat sich gelohnt: Frauchen ist seitdem von einer schönen gepflegten Russin schon nicht mehr zu unterscheiden - und dies ab 5 Uhr morgens.
An den Herrchen muss allerdings noch ein wenig gearbeitet werden. Die halten die Weigerung, in Klein- und billige Mittelklassewagen einzusteigen für die Aufkündigung der uralten Freundschaft zwischen Mann und Hund - und schmollen.
Um nicht über Nacht herrenlos da zu stehen - weil bei Menschen Hinwerfen gerade so in Mode ist - war auf der Hundewiese schnell die Parole rum: Im Keller die Umzugskartons weich pinkeln und die Koffer zerkauen.
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