Freitag, 9. April 2010

Fisch an Kartoffelscheibchen

150 Jahre Chips and Fish: Die heutige Königin selbst klatschte damals - was die Eistruhe eben hergab - ihrem kleinen Charles auf den Tisch. Ihr Mann hatte sich zuvor bitter beklagt über die Vernachlässigung des Kindes, das nächtens schon begann, unter Tränen seine Ohren lang zu ziehen, um dieser familiären Situation eines Tages zu entschweben. Durch Indiskretion ihres Hofstaates gelangte das Rezept an die Öffentlichkeit, und diese feierte ihre junge Königin. She was not amused, denn eigentlich wollte sie „Eiserne Lady“ werden.
Die never ending Story nahm ihren Lauf. Und weil sie doch nicht daran gestorben sind, essen sie auf der Insel Chips and Fish noch heute.
Erst die hässlichen Deutschen brachten mit ihrer „Forelle Blau an Rosmarienkartöffelchen“, made in Germany, das Empire zum wanken: Der Londoner Adel war begeistert, die ausgegrenzten Emporkömmlinge konterten schnell mit „Blue Chips“ und einem Geheimbund. Und bald schon tat die ganze Welt, was bislang dem Commonwealthler vorbehalten war: Sie übergab sich.
Während die Volksvariante nach wie vor ausschließlich im Freien zu sich genommen wird und ihr Kauf das Recht mit einschließt, auf die nächste Kreuzung brechen zu dürfen – auch bei Rot, verlangt die festliche Variante die Aufnahme in den inneren Zirkel durch Initiation zum „Broker“. Auch wird diese Variante ausschließlich hinter verschlossenen Türen celebriert. Geblieben ist aber der traditionelle Einschlag in Papier. - Auf dieses kritzeln die Geheimbündler dann unleserliche Zeichen, wedeln damit aufgeregt in der Luft, um sie danach gleich aufzuessen.
Zu Charles – dem Patienten Zero, quasi: Er blieb und überlebte Chips and Fish, überlebte am Ende sich selbst, aber nicht die königliche Mutter. Niemals! Alles Gute zum Festtag, Nachbarn!
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...