Donnerstag, 3. Juni 2010

Leonardo DiCaprio am Loch

Keine Panik auf der Titanic! Titanic-Regisseur James Cameron ist bei uns. - In offizieller Mission der US-amerikanischen Regierung soll er das Bohrloch im Golf stopfen (Welt, 3.6.2010). Und endlich, endlich, tritt die Elite der Kernkompetenz dieses Landes an: das Show-Business. Und dass Camerons Crew es richten kann, hat sie lange schon hinreichend bewiesen: In bis zu drei Vorstellungen pro Tag, oft in verschiedenen Kinos gleichzeitig ist sie über Monate und Jahre hinweg ein fürs andere Mal abgesoffen - und immer wieder aufgetaucht, um danach wieder gestriegelt und gebürstet neu anzutreten. Genau solche Unverwüstlichen brauchts für diese Mission. Schon schmollt "se Gawerner of L EI": "Dös Pro-blämm hätt I a elaminiera kunna". Aber zu spät! Jetzt machts eben DiCaprio. Und seit 5 Uhr mitteleuropäischer Zeit arbeitet ein Kollektiv von 14 Drehbuchautoren an einer Liebesgeschichte rund ums ölige Loch, denn - so war seine Bedingung - ohne gehe er nicht ins Wasser. Und so erhält die Katastrophe endlich ihren würdigen Rahmen. In einem wahren Crashkurs soll gleichzeitig der BP-Führung schnell das Spiel auf Geige, Klavier und Klarinette beigebracht werden. In einem extra zu diesem Zweck eingeflogenen Tauchboot werden sie ab Morgen abend direkt am Bohrloch zur Aufmunterung der wasserfesten Titanic-Schauspieler fideln und den hormonschwangeren Leonardo mit Liebesschnulzen verzaubern - ohne Unterbrechung und bis zum bitteren Ende.
Frau Obama, die bestangezogene Frau der Welt wird in einem bauchfreien Neopren-Zweiteiler über der Bohrstelle synchronschwimmen - zusammen mit ihrem Ehemann, und dies, weil er wenigstens einmal während seiner Amtszeit auch der anderen Hälfte der Amis gefallen möchte, in einem strahlend weißen Neopren-(Einteiler!). Gott schütze Amerika!
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