Die Infrastruktur verrottet. In Griechenland? Nein, in Deutschland. Greif mal einem armen Mann in die Tasche - und fahr mal einem armen Mann über die Straßen, aber vorsichtig: Fühlt sich beides krümelig an und irgendwie auch von innen nach außen gekehrt. Trotzdem: Kehren wäre kontraproduktiv, denn die Straße braucht den Split, um nicht völlig auseinander zu fallen. Vom Winde verweht, nichts lässt sich mehr aufhalten,obwohl Ramsauer um jeden Quadratzentimeter seiner Trüffelgründe kämpft. Ein neuer Maßnahmenkatalog soll richten, was leere Kassen nicht mehr können. Mit Patenschaften für Schlaglöcher geht es los. Doch Achtung: Wer jetzt gleich spenden möchte, sollte im Kleingedruckten nachlesen, ob dies nicht zu voreilig ist. Denn Hege und Pflege beinhaltet diese aktive Patenschaft. Bepflanzen ist Pflicht. Zumindest Stiefmütterchen müssen rein, noch besser Rosenstöcke. Wer mehrere benachbarte Löcher erwirbt, muss Spaliere bauen, darf Parkbänke aufstellen. Die Durchreisenden werden es dankbar annehmen.
Schon sind ganze Fahrstreifen - bis zu fünf Kilometer raus aus den Ortschaften - als Schrebergarten-Siedlungen ausgewiesen worden. Nach dem Motto "Allein Land bleibt!" sollen die Deutschen ihr Vermögen umschaufeln.
Alles ist inzwischen im Angebot.
Etwa Autobahnbrücken. Sie sind der letzte Schrei bei jungen Familien. Winke-Winke-Kindergeburtstage erfreuen nicht nur die Partygäste sondern auch die darunter Durchrasenden.
Und deutschlandweit hat man das Gefühl, dass mehr Achtsamkeit im Verkehr die Menschen wieder näher zusammenbringt.