Samstag, 7. August 2010

Eugens Fliegerbombe

7.8.2010 Bild: 60 Jahre lang lebt ein Rentner mit einer Fliegerbombe im Garten.
Ab Montag ist das endgültig vorbei. Grund: Ein Fünfer mit Zusatzzahl lässt den lange fälligen Ausbau des Hauses zu. Übermorgen ist Einzug und die Nachbarn wollen helfen. Nicht ganz uneigennützig, wie sich dem Bildreporter schnell offenbarte: Selbst im hohen Alter von 79 habe Eugen B. nichts von seiner Manneskraft eingebüßt und seine Fliegerbombe nichts verlernt - immer noch kämen die hilferufähnlichen Laut-Äußerungen in Orgasmus-Nähe so eruptiv wie damals in der Fliegerbaracke. Dort war sie eine Klaviatur, auf der alle Kameraden spielen konnten - und durften, wann immer sie wollten. Er aber hatte sie geheiratet, als sich herausstellte, dass Elsa, Miss Kleinalbersweiler und seine so heiß geliebte Verlobte, nicht auf ihn gewartet hatte. Bereut habe er es eigentlich nie.
Jetzt freut sich also die Nachbarschaft auf Montag, weil ab dann die Fliegerbombe nicht mehr im Freien explodieren würde, zumindest nicht mehr Nacht für Nacht.
Dabei hatte man eigentlich schon aufgeben, und an professionelle Hilfe durch Bombenentschärfer wollte auch niemand mehr glauben. Ganze Sprengtrupps hätten ihr Glück schon probiert. Das waren Tage - laute Tage - an denen sich die Nachbarn bald freiwillig zwangsevakuieren ließen.
600 Euro waren deshalb jetzt schnell zusammengekratzt - für das Schlafzimmerfenster der beiden: dreifach-verglast mit blickdichten Vorhängen, Marke Tarnnetz.
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