Wer glaubte, 2011 wird so wenig innovativ wie 2010, kann beruhigt werden. Zwar kommt das Neue wieder einmal aus den USA, aber noch sind wir hier ja gelehrige Schüler dieses Landes ohne Grenzen und werden rechtzeitig übernehmen: Zwei lebenslänglich eingebuchtete Schwestern werden dort begnadigt, wenn die gesunde der kranken ihre Niere spendet.
Sofort erkennt man das ungeheure Potential, das darin steckt. Es setzt zwar auf das alte Nuttengesetz auf: Körper gegen Kohle - geht aber tiefer und lässt uns deshalb voranschreiten.
Für einen Lungenflügel darf man bald seine Schwiegermutter beseitigen - straffrei. Und endlich auch einen Arm oder ein Bein hergeben - für was auch immer.
Medizinstudienplatz gegen Niere. Wenn ein Mann künftig Halbgott in Weiß spielen will, wäre das der Königsweg. Ansonsten droht die kampflose Übergabe der Medizin an die Königinnen.
Problematischer scheint die Lebend-Herzspende zu sein. Der oft einzige Weg - mit im Leben bereits leeren Taschen - an eine würdige Beerdigung zu kommen, mache es laut Leutheusser-Schnarrenberger notwendig, gleich sieben Menschenrechte auf einmal abzuschaffen. Doch der Oppositionsführer der SPD steckt im Thema und hat bereits grünes Licht gegeben. Auch Gysi freut sich schon auf sein neues Ersatzhirn, mit dem er endlich seine Stasi-Vergangenheit aufarbeiten könnte.
Auch Merkel ist dabei. Sie will sich von ihrem Hosenanzug trennen und ihn in gute Hände abgeben. Im Tausch gegen ein schwarzes Kleines und die entsprechenden Beine - und einen Hintern, für den sich das ganze erst lohnt.
Doch eine Hiobsbotschaft aus den USA lässt ihre Mundwinkel abstürzen: "Jennifer Lopez - untergetaucht"