Montag, 18. Februar 2013

Gauck bei den Familien der NSU-Opfer: Ich denke, er will, dass wir Deutsche geliebt werden

Olaf Däter bringt 2001 fünf ältere Frauen um.
Der Fernfahrer Volker Eckert tötet von 2001 bis 2006 mindestens sieben Prostituierte in Frankreich, Spanien und Italien.
Frank Gust ermordet 1994 bis 1998 vier Frauen
Stephan Letter, der Todesengel von Sonthofen killt 29 Patienten.
Werner Pinzer, St.Pauli-Killer, Auftragskiller: sieben Opfer.
Thomas Rung vergewaltigt, erwürgt, ertränkt oder erstickt sechs Frauen und einen Mann.
Egidius Schiffer, Würger von Aachen, hat fünf Menschen auf dem Gewissen.
Ulrich Schmidt, der Feiertagsmörder, auch fünf.
Wolfgang Schmidt, der Rosa Riese, killt fünf Frauen und einen Säugling ...

Und das sind nur die nachgewiesenen Opfer dieser Serienkiller. Die vermuteten Opfer würden die Zahl möglicherweise verdoppeln.
Auch ist die Liste keineswegs vollständig. Zudem beschränkt sie sich auf die letzten 30 Jahre.

etwa 21.000 Tötungen in zehn Jahren


2100 Mord- und Totschlags-Fälle hatten wir im Jahr 2011. Weil die Tendenz bei dieser Art von Delikten seit Jahren stetig fallend ist, kommen wir mit der diesjährigen Fallzahl auf deutlich mehr als 21.000 Tötungen in den letzten zehn Jahren.

Wie oft, glauben Sie, ist wenigstens zu den Hinterbliebenen der Opfer dieser oben aufgezählten Serienmörder der amtierende Kanzler gekommen, oder hätte der Bundespräsident eingeladen, um um Verzeihung dafür zu bitten, dass diese Mörder so spät erst gefasst werden konnten?

Und eine (einzige) polemische Frage sei mir hier gestattet: Wie viele Tage oder Jahre eher hätte die Polizei diese Killer überführen können, wenn sie nicht von Anfang an einen terroristischen Hintergrund ausgeschlossen hätte?

Wie viele Ehemänner, Onkel und Schwiegerväter, glauben Sie, wurden in solchen Mordaufklärungen zu Unrecht bezichtigt, der Mörder ihrer Frauen, ihrer Töchter, ihrer Schwägerinnen oder ihrer Schwiegertöchter zu sein.Und wie viele, glauben Sie, von denen zu Recht?

etwa 70 bis 85 Prozent der Mörder kommen aus dem persönlichen Umfeld


Was würden Sie von einer Polizei halten, die aus Pietät oder aus welchen Gründen auch immer, diese vielleicht wirklich nur trauernden Hinterbliebenen nicht unnachsichtig verhört hätte, obwohl die Statistik weiß, dass der Mörder in der Regel aus dieser Gruppe stammt - oder aus dem weiteren Umfeld?


2011 wurden die mehr als 2000 Fälle von Mord und Totschlag zu 23,2 Prozent von Verwandten, 29,5 Prozent von Bekannten und bei Ausländern zusätzlich zu 3,2 Prozent von Angehörigen der eigenen Landsmannschaft begangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mörder aus dem Umfeld des Opfers kommt liegt demnach bei gut 55 Prozent. Nimmt man noch die flüchtigen Beziehungen dazu, landen wir bei etwa 68 Prozent. Und gehen wir davon aus, dass die 10,3 Prozent ungeklärter Beziehungen zum Teil auch noch ins persönliche Umfeld reichen, ist schnell einzusehen, warum in diesem Bereich der Verdächtigen ganz besonders akribisch ermittelt wird.
Bei Mord an Frauen addiert sich der Anteil ihrer Mörder an ihrem unmittelbaren Umfeld übrigens auf über 85 Prozent.


Warum war unsere Kanzlerin nie an der Seite einer weinenden Mutter zu sehen, die kurz vorher die Überreste ihres Kindes hat identifizieren müssen, das einem Mann zum Opfer gefallen ist, der wegen Kindsmord zwar in Haft saß, aber eben mal Freigang hatte?

Keine Kanzlerin, kein Bundespräsident bei "normalen" Mordopfer-Hinterbliebenen


Warum sind  in all diesen Fällen nie politisch motivierte Entschädigungszahlungen geflossen? Obwohl doch nach dem ersten Opfer der Serie immer nur dieses vermeintliche Versagen der Polizei zu den weiteren Opfern hat führen können?

Wieso gab es wegen dieses "Missstandes" in der polizeilichen Aufklärungsarbeit  nicht einen einzigen Untersuchungsausschuss? Wieso nicht einen Rücktritt eines dafür "Verantwortlichen"?

Im Jahr 2011 wurden hierzulande übrigens 24 Polizeibeamte im Dienst getötet. In den letzten zehn Jahren vielleicht mehr als 200.
Ob die Kanzlerin bei den Hinterbliebenen vorstellig geworden ist, oder Gauck?

Wieso Extrabehandlung bei Hinterbliebenen der NSU-Mörder


Warum aber, frage ich, findet all das jetzt und zum wiederholten Male bei den Hinterbliebenen der Opfer der NSU-Mörder statt? Zumindest bei denen mit Migrationshintergrund, nicht aber bei den Hinterbliebenen der auch von diesem Trio ermordeten Polizistin? Warum bittet unsere politische Führung um Verzeihung dafür, dass man Menschen aus dem persönlichen Umfeld der ausländischen Opfer verdächtigt hat?

Ich glaube, weil wir Ur-Deutsche uns selbst nicht lieben, und weil wir fest davon überzeugt sind, dass die anderen uns genauso wenig lieben, tun wir alles dafür, um von den anderen geliebt zu werden. Auf Teufel komm raus.

Oder was meinen Sie?
Es darf kommentiert werden.


Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...