Jetzt ist es also auch amtlich - und mit dem Segen der Kirche versehen: Wer nicht ständig die Welt verbessern und ein Stück gerechter machen will als er sie am Anfang seines Lebens vorgefunden hat, kann so alt werden wie Frauen.
Wenn er dann noch lernt, den Schwanz einzuziehen, immer wenn er eigentlich die Seinen oder seine Freunde dem ewig lauernden Bösen aus den Klauen ziehen müsste, wenn er sich beim Broterwerb nur noch auf seinen eigenen Magen fokusieren und seine Brut derweil zum Betteln schicken würde, könnte er sogar steinalt werden.
Wenn er sich dann auch endlich freiwillig und der Emanzipation geschuldet aus Bereichen zurückzöge, von wo der unverstellte Blick auf die Erhabenheit dieser Welt möglich ist: auf den schwankenden Gerüsten für den neuen Brückenschlag über tiefe Schluchten, auf den freischwebenden Stahlträgern auf dem 80sten Stockwerk eines Wolkenkratzers, könnte er endlich auch wieder ein Laotse, ein Buddha werden, der verhutzelte Frauengesichter um sich scharen könnte, um ihnen das Wissen von der Gefährlichkeit der Welt einzuhauchen - jahrhundertelang.
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