Samstag, 3. Juli 2010

Wölfe bellen nicht

Wie aus heiterem Himmel meldet sich noch einmal die vergessene Lichtgestalt Obama zu Wort. Und endlich findet er die Aufmerksamkeit, die er verdient. Wie schnell das doch immer geht: Da krümmt sich die ganze Welt gerade noch in orgiastischen Verzückungen, nimmt jedes Wort dieses Wunderbaren, als wäre es in Tontafeln gebrannt und käme direkt aus seinem heiteren Himmel - und schon erschlafft wieder, woran er eben noch seine Banner stolz knüpfen konnte,  und der Heiland versinkt bis zum Hals in dem Öl, mit dem er sein marodes Amerika.wieder an die Spitze der Nationen katapultieren wollte. Und jetzt dies: Von  allen guten Geistern verlassen, verlangt er ein munteres aber beharrliches Weiter-So in Sachen Schulden machen!
Und endlich hat man ihn gehört - und man hat verstanden. Seitdem geht das scheue Großkapital reumütig wieder raus aus dem Dollar und zurück in den Euro, weil eines jetzt sicher ist: Amis, das sind die von gestern,  mit gestern schon ausgegebenem Geld, mit den Weisheiten von gestern und mit den Männern von gestern: die Schröders, die Sarkozys, die Obamas, die Kennedys dieser Welt:: Lichtgestalten,  eben, fast schon nicht mehr ganz von dieser Welt, die glauben alles in den Schatten stellen zu können aber nicht begreifen, dass sie damit die Erde verdunkeln.
Da lobe ich mir schon fast wieder Wulff und bin froh, dass der Prediger im Rennen um das Präsidentenamt nur zweiter Sieger wurde. Die Unbeholfenheit des ersten garantiert, dass er entweder ganz verstummt oder sich irgendwie still und verbissen und mit tödlicher Effizienz an die Arbeit macht. Mit Worthülsen brillieren, das ist nicht seine Sache und wird sie auch nicht. Denn Wölfe bellen nicht.
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