Sonntag, 6. Juni 2010

Merkels Biotonne

Wulff wird Bundespräsident. Stellt sich die Frage: Wurde die Arbeitsministerin von der Leyen, Spielerin der ersten Garnitur im Kabinett, von der Laien-Spielerin Merkel tollpatschig an die Wand gespielt. Oder obwaltete der bei solcherart „Bindfadenschaften“ wahrscheinlichere Zustand des Zickenkrieges. Werden wir es jemals erfahren? Wohl kaum. Denn der Gesamt-Zustand der deutschen Politik, von „Bindfadenschaften“ längst dominiert, lässt nicht nur solche Fragen offen, diese Fragen machen einem ganzen Schwarm neuer Fragen den Weg in die Öffentlichkeit frei, wie der Deckel einer sommerheißen Biotonne. Und so muss man, ob man es erträgt oder nicht, die erste Frage, die sich breitmacht, auf der Zunge zergehen lassen: Hat sie auch an Köhlers Abgang gehäkelt? Zu fadenscheinig? Egal wie, der Abgang von Koch und Köhler, den die Kanzlerin aufs „Härteste“ bedauerte, bedarf brutalstmöglicher Aufklärung. Weil wir inzwischen wissen: Deckel drauf und Endkompostieren wie Kohl, kann sich dieses Land nicht noch einmal leisten. Denn schon beginnt die politische Funzel Schröder in dieser auf Dämmerung heruntergedimmten politischen Landschaft im Nachhinein zu leuchten wie eine Lichtgestalt. Und dies wird dieser Gestalt nun wirklich nicht gerecht.
Und so tut „Mann“ gut daran, wenn er sich einen wahrhaftigen Eindruck von der politischen Stimmungslage machen will, das zu tun, was er macht, wenn er sich Zwang seines Amtes als Ehemann ein Bild vom Diskussions-Intrigen-Quengel-Gefüge seiner besseren Hälfte machen möchte: Er geht hinters Haus und greift tief und beherzt in die Biotonne.
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