Montag, 3. Mai 2010
Nur noch Johann Lafer kanns richten
In Spermaproben von Männern der führenden Industrienationen herrscht ein Treiben wie auf dem Chikagoer Hauptfriedhof um Mitternacht. Tienen cojones? Was nützt ein „ja“ – selbst im überzeugtesten Brustton? Goethe kann entschieden weiterhelfen, wie so oft: „Form ohne Inhalt zwingt nicht, es klingelt aber klingt nicht“. Und Es ist, wie fast immer, eine letztgültige Antwort – wie fest gemauert in der Erden - nicht ganz ohne die Mitarbeit seines Dichterfreundes, aber dies nur nebenbei. Wieder geht es um die Glöckchenträger, über die an anderer Stelle in diesem Blog schon berichtet wurde. Und gleich vorweg: Es geht um ihre Rehabilitierung. Forscher haben diesmal nämlich nicht mehr nur im Sperma gerührt wie in einem Kaffeesatz, um dort wieder nur zu enge Hosen, Fahrradsättel, Saunagänge, Enthaltsamkeit und Übergewicht herauszulesen. Nein, ihr Blick ging tiefer, und schon war aus dem bösartigen Selbstverstümmler, der bislang die berechtigten Zweifel am Fortbestand der menschlichen Rasse zu verantworten glaubte, das tragische Opfer geworden. Und Schuld ist die Frau. Und zwar die Frau, der er wie keiner zweiten im Leben vertraute. Seine Mutter. Nein, es geht nicht um jene Mütter, die ihre Buben mit Puppen spielen lassen, sie in rosa Hemdchen stecken, sie zwingen „die Kinder von Bullerbü“ zu lesen und sie von der Nachbarstochter fernhalten. Die beinharten Mütter sind es, die kettenrauchend durch die Schwangerschaft ziehen und sich jeden Tag ein Steak in die Pfanne hauen. Sie sind es, die ihre Söhnchen damit in die Pfanne hauen. Das Trinkwasser mit Antibabypillen-Geschmack gibt ihnen dann nur noch den Rest. Und weil alles schon in die Pfanne gehauen ist, gibt es keinen mehr, der helfen könnte. Kein Kolumbus, kein Osterhase. Nur noch Johann Lafer. Der empfiehlt einen Hauch Muskatnuss und reichlich Petersilie. Da steht er drauf.
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