Mittwoch, 8. Dezember 2010

Katzen bescheißen uns um unsere Zukunft

Das liege an den Katzen, kommt schnell die Erklärung aus den Tempeln der Weisheit. Speziell an jenen, die Kaffeekirschen fressen in der Hoffnung, in ihren Eingeweiden einen aromatischen Kaffee daraus brauen zu können. Der sie rollig macht. Vergebens.
Deshalb haben sie jetzt beleidigt aufgegeben. Seitdem finden die Wirtschaftsweisen in ihrem Kot keine Kaffeebohnen mehr. Aber ohne diese Bohnen kein Kaffeepulver, ohne Kaffeepulver kein Kaffeesatz. Und ohne Kaffeesatz sind die Weisen so blind für die Zukunft wie dieser berühmt-berüchtigte Apotheker, der offensichtlich und vergebens auf Eigenproduktion fermentierter Kaffeebohnen setzte, worauf zumindest die lateinische Verballhornung seines Zauberspruches hinweist: Unser Darm-Mus. - Nostradamus. Und müssen wie der damals schon, fabulieren - um nicht zu verhungern. Ins Blaue.
Bliebe noch Handlesen. Doch seien die für eine Prognose maßgeblichen Hände inzwischen so schmutzig, dass selbst Fachkräfte aus dem Ausland nicht mehr helfen könnten. Zumal sie Sarkozy in einer Nacht- und Nebelaktion in verplombten Zügen über die Paris-Pressburg-Transversale hat nach Hause karren lassen.

Haltung statt Meinung

Der TV-Journalismus hatte eben "Tagesthemen, die 10000" abgedreht und anschließend bei Maischberger gefeiert - mit allem an Anker-Männern und -Frauen, die es überlebt haben. Und seitdem wissen wir, woran diese Gesellschaft krankt: An diesen eierlosen Journalisten (die Journalistinnen sind da leider nicht ausgenommen). Und der Zuschauer fragt sich, auf was die denn dann herumeiern, und das seit 31 Jahren. Und man begreift. Die überlebt haben, haben sich selbst überlebt - von Anfang an. Ohne Meinung, aber mit Haltung. Hää? Wie die großen amerikanischen Journalisten. Wie bitte? Von was redet der Aktuelle da, der wie der Fleisch gewordene Klassenprimus so blass daherkommt, dass man reflexhaft am Kontrastknopf dreht. Ohne Erfolg.
Und mit dem Motto der Verzweiflung "Unsre Leichen leben noch" haben sie sich am Ende noch auf einen journalistischen Höhepunkt einigen können, hätten das aber besser gelassen. Und hätten  sich lieber weiter gegenseitig ins Wort fallen sollen, um kundzutun, wie es noch meinungsloser zu machen gewesen wäre- ihrer Haltung nach. Stattdessen krönten sie die Christiansen für den Nachruf auf ihren Kollegen Friedrichs, den sie zwar gezeichnet aber gefasst und damit neben aller Professionalität mit so etwas wie authentischer Ehrlichkeit habe "rüberbringen" konnen. Und eigenem Text!
Selten war es peinlicher bei Maischberger. Aber auch selten entlarvender.
Und man muss darauf hoffen, dass sich die Scheiße um uns herum irgendwie selber quirlt. Meinung hin, Haltung her.
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