Montag, 20. September 2010

Mnemotechnik: mein 4-D-General- Mnemosystem / Ziffer 39

Unmännlich ist…

Mappe 39anzugeben, mit was auch immer.



Die Mappe in Schweinsleder, lässig unter den Arm geklemmt - die Grundausstattung des Angebers schlechthin. Darin Folien für einen Overhead-Vortrag, mit dem der Angeber unschuldige Zuhörer über den Tisch ziehen wird.



Am Anfang aber war das Wort. Doch schon stockt unserem großen Goethe hier die Feder, (die er aber selten selbst geführt hat). Denn, er kann das Wort so hoch nicht schätzen. Am Ende der so berühmten Stelle im Faust verlegt sich der Dichterfürst auf die Tat als aller Ereignisse Anfang. Nun darf man dieses Ergebnis gerne bezweifeln, zumal sich gleich das Sprichwort aufdrängt, das sagt, dass ein Kopf wichtiger sei als tausend Hände.
Aber, egal wie. Eines ist sicher: An unseren Taten wird man uns erkennen. Und das ist gut so.
Doch, halt! Das wäre gut so, wenn es so wäre. Denn in Wirklichkeit ist die Aufforderung, den Mund im Leben nicht zu voll zu nehmen, der direkte Weg in die Erfolglosigkeit, dessen muss man sich bewusst sein. Die Angeber und die Großmäuler stehen vorne und sitzen ganz oben. Das ist leider so.
Unser Dichterfürst hat als weiteren Beitrag zum Thema einmal folgenden Vers gezimmert: Form ohne Inhalt zwingt nicht, es klingelt aber klingt nicht.
Das hat vor 150 Jahren vielleicht einmal gegolten. Heute dröhnt unsere Gesellschaft in einem weltumspannenden Dauerklingeln. Denn nur wer klingelt, erreicht, dass es auch bei andern klingelt. Dann erst könnte der Inhalt zwingen. Der aber ist oft genug gar nicht mehr vorhanden. Nehmen wir nur mal den letzten männlichen Bundeskanzler und sein ständiges Bim-Bam, das heute noch nachklingelt.

Individuelle Medizin für sauber rasierte Beine

Medizin nach Maß: In Zukunft könnten Patienten eine individuell abgestimmte Therapie bekommen. Na endlich. Die Wunschzettel sind längst geschrieben. Bei wem sich herausstellen sollte, dass ihm der AOK-Gutschein fürs Sportstudio individuell nicht so gut liegt, kann stattdessen auch zwölf mal Fango und Massage haben - ab sofort. Denn viele Hausärzte waren inzwischen auf entsprechenden Fortbildungen und wissen deshalb von den Nöten ihrer Patienten. Die selben Ärzte, die ein Jahr zuvor sich noch  minutenlang zierten, bevor sie dann doch die roten Tabletten verschrieben, wenn die gelben einfach nicht schmeckten. Dass die das dreifache kosten, zeigt im Nachhinein nur, wie man als Kassenpatient kurz gehalten wird. Wurde, muss man gerechterweise sagen, denn sie denken um, die Halbgötter in Weiß. So geht denn jetzt auch eine Vierwochen-Kur in die Karibik glatt durch, wenn der Patient  seinen Angaben zu folge allergisch auf die Apfelblüte am Bodensee reagiert - und auf diesen schrecklichen Dialekt, den dort die Schwestern sprechen.
Endlich gehe wieder etwas im Gesundheitssystem, erklärte der Hauptredner des Fortbildungs-Seminars,  der gleichzeitig der Hausarzt von von Beust ist: Mit einigem Stolz könne er mitteilen, dass er den ehemaligen Bürgermeister mit seinem Partner gerade in eine mehrwöchige Mutter-Kind-Kur geschickt habe. Die für von Beust bereits genehmigte Reha für frustrierte CDU-Männer habe er inzwischen Künast anbieten können, die allerdings von individueller medizinischer Versorgung noch nichts gehört habe und sich deshalb lieber weiterhin die Beine rasiere. Auch würde sie die Kanzlerin nur aus politischen Gründen anmachen - und am liebsten flach legen. Ein für allemal.
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