Unmännlich ist…
Mappe 39 …anzugeben, mit was auch immer.
Die Mappe in Schweinsleder, lässig unter den Arm geklemmt - die Grundausstattung des Angebers schlechthin. Darin Folien für einen Overhead-Vortrag, mit dem der Angeber unschuldige Zuhörer über den Tisch ziehen wird.
Am Anfang aber war das Wort. Doch schon stockt unserem großen Goethe hier die Feder, (die er aber selten selbst geführt hat). Denn, er kann das Wort so hoch nicht schätzen. Am Ende der so berühmten Stelle im Faust verlegt sich der Dichterfürst auf die Tat als aller Ereignisse Anfang. Nun darf man dieses Ergebnis gerne bezweifeln, zumal sich gleich das Sprichwort aufdrängt, das sagt, dass ein Kopf wichtiger sei als tausend Hände.
Aber, egal wie. Eines ist sicher: An unseren Taten wird man uns erkennen. Und das ist gut so.
Doch, halt! Das wäre gut so, wenn es so wäre. Denn in Wirklichkeit ist die Aufforderung, den Mund im Leben nicht zu voll zu nehmen, der direkte Weg in die Erfolglosigkeit, dessen muss man sich bewusst sein. Die Angeber und die Großmäuler stehen vorne und sitzen ganz oben. Das ist leider so.
Unser Dichterfürst hat als weiteren Beitrag zum Thema einmal folgenden Vers gezimmert: Form ohne Inhalt zwingt nicht, es klingelt aber klingt nicht.
Das hat vor 150 Jahren vielleicht einmal gegolten. Heute dröhnt unsere Gesellschaft in einem weltumspannenden Dauerklingeln. Denn nur wer klingelt, erreicht, dass es auch bei andern klingelt. Dann erst könnte der Inhalt zwingen. Der aber ist oft genug gar nicht mehr vorhanden. Nehmen wir nur mal den letzten männlichen Bundeskanzler und sein ständiges Bim-Bam, das heute noch nachklingelt.
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