Donnerstag, 16. Dezember 2010

Die drei Gelben aus dem Morgenland

Viele Monate waren sie diesem Stern gefolgt, und er hatte sie in ein karges Land geführt. Dort aber fanden sie in der Krippe ein Kind.

Soweit zu dem, was am 6. Januar im Jahre 1 geschah. Doch während die drei Weitgereisten dem Kind ihre Gaben darbrachten, haben im Remake im Jahre des Herrn 2010 die drei Weisen anderes im Sinn, weil sie in Wirklichkeit die drei Gelben waren - und dies auch bleiben wollten. Und Rainer, Otto und Patrick, sie hatten keine Lust weitere dreiunddreißig Jahre auf die Erlösung zu warten, warfen das Kind – auf dessen Erleuchtung sie viel zu lange gesetzt hatten, aus der Krippe, ließen von Spenden ihrer Klientel Krippe und Stall kaufen - und das weite Land drumrum und vermittelten den Eltern des falschen Knaben einen Ein-Euro-Job als Sternsinger.
Den Weisesten aber und Rainsten unter ihnen, den sie liebevoll ihr Brüderle nannten, deuteten sie zum neuen Messias aus, denn schließlich hatte der Stern sie ja zu diesem Zweck hierher geführt. Der Knabe aber nahm sich bald in äußerster Verzweiflung eine Frau und sie gebar ihm Kinder, die ihm schließlich doch den Schneid abkauften und dann auch die Haare vom Kopfe fraßen. Und er war froh, wenigstens die nackte Haut gerettet zu haben.
Blieb aber unglücklich ein Leben lang. Und wenn er nicht auferstanden ist, dann ist er heute noch tot.
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