Dienstag, 26. Oktober 2010

Mnemotechnik: mein 4-D-General- Mnemosystem / Ziffer 69

Unmännlich ist…

69 Schippe ...den Himmel über uns zu vergessen.



Immer nur im allzu Irdischen zu buddeln und zu graben, versperrt den Blick zum Firmament, zu Transzendentem. Aber ein Mann hat da manchmal wirklich eine Schippe vorm Kopf, sozusagen.



Gemeint ist damit nicht nur das Hinüberblicken in religiöse Gefilde. Das muss nicht jeder mögen müssen. Vielmehr soll der Blick hinauf in eine schillernde Sternennacht den Blick schärfen für die Größe dessen, was uns umgibt. Diese Ahnung von Ewigkeit und Unendlichkeit, die uns demütig auf den Boden der Tatsachen zurückstellt, wenn das Hohelied, das wir auf uns Menschen wieder zu lauthals angestimmt haben, uns schon in göttliche Gefilde davon schweben ließ.
Von vier Prozent des Universums nur haben wir eine Vorstellung und physikalische Gesetze, denen sie unterliegen. Die restlichen 96 Prozent, von denen wir weder eine Vorstellung haben, geschweige denn Gesetze, brauchen wir aber, um die bekannten vier Prozent widerspruchsfrei erklären zu können. Viel Raum für einen Gott, also. Vielleicht braucht es ja diese nur geahnte Größe, um Sinn in unsere Existenz zu bringen – und Durchhaltewille. Vielleicht siedeln wir deshalb auch die „all“gewaltige Liebe dort an, um Sinn in das lebenslängliche Miteinander mit dem erwählten Partner zu bringen – und Durchhaltewille.

der Arzt in der Kühltheke

Es ist der Gerechtigkeitsfimmel, der deutsche Ärzte umtreibt, nicht die Geldgier, nein! Der kleine Allgemeine Arzt will einfach nur soviel wie der Röntgenarzt in der nächsten Großstadt. Gut, der hat zwar Zusatzausbildungen und mal eben 10 Millionen für seinen Gerätepark hingelegt, der Wald- und Wiesendoktor aber seine Praxis nur dem Vorgänger für dreifuffzisch abgekauft - mit der Auflage, die Nierentische im Wartezimmer und diese wunderhübschen Stehlampen aus den 60igern nicht gegen Kunstleder-Kaltschalen von IKEA einzutauschen. Und trotzdem: Für fünf Minuten den Patienten Volllabern (meist nur wie teuer wir ,die Patienten, ihm kommen) will der Kraut-und-Wiesen-Doktor das selbe kassieren wie der Röntger, dessen Bilder zwar unbestechlich Wahrheit produzieren, der persönlich aber auch nur mit Wasser wasche - wenn er Zeit habe. Zwischen den Patienten.
Derweil berichtet die ARD munter: Gänge zum Arzt sind völlig unnötige - wenn der tägliche Gang zu den Kühltheken der Discounter schon gegangen wurde. Dort liege genug Antibiotika, selbst ausreichend für ungeschützten Schmuddelsex unter der Neckarbrücke mit Clochard und dessen Lieblingspudel - appetitlich verpackt in Putenbrüsten. Vitamin A für "gutes Sehen" im Schweineschnitzel nebenan. Selbst Anabolika holt sich der erfahrene Muskelmann nicht mehr vom Dealer in zugigen Ecken sondern vom Tafelspitz für 9,90 das Kilo. Die Bullenmast machts. Und in der gut sortierten Gemüseabteilung holen wir uns die Wachstumshormone für unsere Lütten.
Und ein ordentlich gewachsener Rettich ersetzt das teure Viagra - wenn man sich in der Bastelabteilung den passenden Silberdraht dazu besorgt. Das ganze straff um die Hüfte gewickelt - und los gehts.
Wieder nur was für Männer? Ach Mädels! Eure Freundinnen würden soooo Augen machen. Glaubt mir!
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