Dienstag, 26. Oktober 2010

der Arzt in der Kühltheke

Es ist der Gerechtigkeitsfimmel, der deutsche Ärzte umtreibt, nicht die Geldgier, nein! Der kleine Allgemeine Arzt will einfach nur soviel wie der Röntgenarzt in der nächsten Großstadt. Gut, der hat zwar Zusatzausbildungen und mal eben 10 Millionen für seinen Gerätepark hingelegt, der Wald- und Wiesendoktor aber seine Praxis nur dem Vorgänger für dreifuffzisch abgekauft - mit der Auflage, die Nierentische im Wartezimmer und diese wunderhübschen Stehlampen aus den 60igern nicht gegen Kunstleder-Kaltschalen von IKEA einzutauschen. Und trotzdem: Für fünf Minuten den Patienten Volllabern (meist nur wie teuer wir ,die Patienten, ihm kommen) will der Kraut-und-Wiesen-Doktor das selbe kassieren wie der Röntger, dessen Bilder zwar unbestechlich Wahrheit produzieren, der persönlich aber auch nur mit Wasser wasche - wenn er Zeit habe. Zwischen den Patienten.
Derweil berichtet die ARD munter: Gänge zum Arzt sind völlig unnötige - wenn der tägliche Gang zu den Kühltheken der Discounter schon gegangen wurde. Dort liege genug Antibiotika, selbst ausreichend für ungeschützten Schmuddelsex unter der Neckarbrücke mit Clochard und dessen Lieblingspudel - appetitlich verpackt in Putenbrüsten. Vitamin A für "gutes Sehen" im Schweineschnitzel nebenan. Selbst Anabolika holt sich der erfahrene Muskelmann nicht mehr vom Dealer in zugigen Ecken sondern vom Tafelspitz für 9,90 das Kilo. Die Bullenmast machts. Und in der gut sortierten Gemüseabteilung holen wir uns die Wachstumshormone für unsere Lütten.
Und ein ordentlich gewachsener Rettich ersetzt das teure Viagra - wenn man sich in der Bastelabteilung den passenden Silberdraht dazu besorgt. Das ganze straff um die Hüfte gewickelt - und los gehts.
Wieder nur was für Männer? Ach Mädels! Eure Freundinnen würden soooo Augen machen. Glaubt mir!

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