Immer mehr Männer machen Babypause - und setzen damit die Zukunft des Landes aufs Spiel. Denn nichts ist schädlicher als das bewährte Rollenspiel einer Gesellschaft mutwillig umzukrempeln. Ganz besonders stillos und deshalb verwerflich ist, wenn sie der Mutter in einer SMS angekündigt wurde: Schatz, du hast ja bestimmt schon gemerkt, dass ich meine Koffer gepackt habe. Komme wieder, wenn unser Kleines aus dem Gröbsten raus ist. Gruß und Kuss, dein Großer. PS: Halt die Ohren steif.
Wobei dieser prosaische Stil ja fast schon anrührend ist und tiefe Gefühle und Mitgefühl bezeugt. Andere traf es da schlimmer, etwa Christina B. aus Mannheim, Oststadt. Sie wurde mit "bzAuS. E." abgespeist. „Bis zur Abifeier unseres Sohnes. E.“ Selbst dieses von tiefem Verständnis durchdrungene Verstandenhaben des Partners schützt offensichtlich vor Babypause nicht. -
„Ich gehe jetzt in Babypause.“ Dieses Bedrohungsszenario erschreckt deshalb schon lange keine Kollegen mehr, wissen sie doch, dass ihr Mitarbeiter eine Dreiviertelstunde später wieder auf der Matte steht. Ganz selten nur mit offenem Hosenstall, aber immer ausgepumpt und völlig entspannt.
Diese Art Babypause bringt dieses Land aber auch nicht weiter.
Und den Frauen bleibt nur noch die Hoffnung auf die Menopause, in die sie sich mit den Worten verabschieden: „Schatz, Ich geh jetzt in Babypause - kannst wieder deine Koffer packen, du Riesenbaby, du überflüssiges.“
Und Männer schleichen wieder durch dunkle zugige Gassen auf der Suche nach vorübergehendem Glück - mit notariell beglaubigtem und garantiertem Verfallsdatum.