Medizin nach Maß: In Zukunft könnten Patienten eine individuell abgestimmte Therapie bekommen. Na endlich. Die Wunschzettel sind längst geschrieben. Bei wem sich herausstellen sollte, dass ihm der AOK-Gutschein fürs Sportstudio individuell nicht so gut liegt, kann stattdessen auch zwölf mal Fango und Massage haben - ab sofort. Denn viele Hausärzte waren inzwischen auf entsprechenden Fortbildungen und wissen deshalb von den Nöten ihrer Patienten. Die selben Ärzte, die ein Jahr zuvor sich noch minutenlang zierten, bevor sie dann doch die roten Tabletten verschrieben, wenn die gelben einfach nicht schmeckten. Dass die das dreifache kosten, zeigt im Nachhinein nur, wie man als Kassenpatient kurz gehalten wird. Wurde, muss man gerechterweise sagen, denn sie denken um, die Halbgötter in Weiß. So geht denn jetzt auch eine Vierwochen-Kur in die Karibik glatt durch, wenn der Patient seinen Angaben zu folge allergisch auf die Apfelblüte am Bodensee reagiert - und auf diesen schrecklichen Dialekt, den dort die Schwestern sprechen.
Endlich gehe wieder etwas im Gesundheitssystem, erklärte der Hauptredner des Fortbildungs-Seminars, der gleichzeitig der Hausarzt von von Beust ist: Mit einigem Stolz könne er mitteilen, dass er den ehemaligen Bürgermeister mit seinem Partner gerade in eine mehrwöchige Mutter-Kind-Kur geschickt habe. Die für von Beust bereits genehmigte Reha für frustrierte CDU-Männer habe er inzwischen Künast anbieten können, die allerdings von individueller medizinischer Versorgung noch nichts gehört habe und sich deshalb lieber weiterhin die Beine rasiere. Auch würde sie die Kanzlerin nur aus politischen Gründen anmachen - und am liebsten flach legen. Ein für allemal.
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