Der TV-Journalismus hatte eben "Tagesthemen, die 10000" abgedreht und anschließend bei Maischberger gefeiert - mit allem an Anker-Männern und -Frauen, die es überlebt haben. Und seitdem wissen wir, woran diese Gesellschaft krankt: An diesen eierlosen Journalisten (die Journalistinnen sind da leider nicht ausgenommen). Und der Zuschauer fragt sich, auf was die denn dann herumeiern, und das seit 31 Jahren. Und man begreift. Die überlebt haben, haben sich selbst überlebt - von Anfang an. Ohne Meinung, aber mit Haltung. Hää? Wie die großen amerikanischen Journalisten. Wie bitte? Von was redet der Aktuelle da, der wie der Fleisch gewordene Klassenprimus so blass daherkommt, dass man reflexhaft am Kontrastknopf dreht. Ohne Erfolg.
Und mit dem Motto der Verzweiflung "Unsre Leichen leben noch" haben sie sich am Ende noch auf einen journalistischen Höhepunkt einigen können, hätten das aber besser gelassen. Und hätten sich lieber weiter gegenseitig ins Wort fallen sollen, um kundzutun, wie es noch meinungsloser zu machen gewesen wäre- ihrer Haltung nach. Stattdessen krönten sie die Christiansen für den Nachruf auf ihren Kollegen Friedrichs, den sie zwar gezeichnet aber gefasst und damit neben aller Professionalität mit so etwas wie authentischer Ehrlichkeit habe "rüberbringen" konnen. Und eigenem Text!
Selten war es peinlicher bei Maischberger. Aber auch selten entlarvender.
Und man muss darauf hoffen, dass sich die Scheiße um uns herum irgendwie selber quirlt. Meinung hin, Haltung her.
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