Montag, 16. Mai 2011

Nur das Fernsehen kann es richten


Weil die Weltmacht USA zur Zeit so abschmiert, steht jetzt fest: Nur noch das Fernsehen kann unser Überleben sichern! Deshalb ist es nicht nur Gebot der Stunde, vierteljährlich die Gebühr zu überweisen, die ihm gebührt, sondern gleichzeitig durch hohe Einschaltquoten die Zukunft jedes einzelnen von uns zu sichern.
Zweifel?
Hier eine kleine Auswahl unwiderlegbarer Beiweise:
- Nur das Fernsehen konnte den Vierfach-GAU in japanischen Atomkraftwerken beenden – und das nach 14 Tagen schon! Unter Aufbietung der gesamten globalen Fachintelligenz, die allein damit die Katastrophe meisterte, dass sie in epischer Breite vor der Kamera zu Wort kam.
- Die gleiche Vorgehensweise hatte ein Jahr zuvor schon das Bohrloch im Golf gestopft und die versiffte Natur durch eine kleine Kurzmeldung in der „heute“ wieder in blühende Landschaften verwandelt.
Ja selbst noch hartnäckigere Fälle mit noch höherem die Zukunft gefährdendem Potenzial wurden vom TV meisterhaft gelöst:
- So wurde Merkel in die telegene Versenkung verbannt, wo sie seitdem dem ebenfalls vom TV abgewickelten zu Guttenberg als Schlossgespenst finanziell unter die Arme greift.
- Wurde dafür gesorgt, dass die Bankenkrise niemandem von uns in den Geldbeutel hat greifen können, weil nach dem Schnüren eines Rettungspaketes (Postgebühr 10,50 Euro) sämtliche Fernsehanstalten beschlossen haben: Das reicht! - und sie daraufhin unverzüglich abgeschaltet haben.
- Und so werden Übermorgen auch die Probleme Griechenlands abgestellt, spätestens aber Ende der Woche. Dem Fernsehen sei Dank!
Aber alles hat seinen Preis, und wer in Sicherheit und Wohlstand leben will, muss nicht nur GEZ-Gebühren zahlen, sondern auch die täglichen Zumutungen der Fernsehschaffenden ertragen: Pilawa, Beckmann, Wolf von Lojewski, Anne Will - und Günther Jauch. Sowie die wöchentliche Frage der Sportstudio-Moderatorin an Fußballer X: "Was haben sie gefühlt, so ganz allein vorm leeren Tor?"
So gut kann keiner durch viel zu enge Bierflaschenhälse zurückkotzen, was ihm da alles sauer aufzustoßen droht.
Vielleicht wäre es einfacher zu ertragen, das langsame aber heroische Sterben der Feuerwehrleute von Fukushima begleiten zu müssen – live und in Farbe und bis zum bitteren Ende. Oder es wenigsten von Gottschalk in seiner "Aktion Mensch" würdigen und uns mit einer Tüte Gummibärchen nachstellen zu lassen – wöchentlich. 

Sonntag, 15. Mai 2011

Impressionen aus meiner Heimat

Hängt dir enner - mir nix, dir nix - en Ring Worscht um de Hals
un wickelt in e alt Rheipalz dir ä klee Töppel Schmalz
drückt dir ee, zwee Schoppe Riesling in die Hand un saacht: “Halt´s!
Steht dir dann a noch sei Zwiwwelsupp scharf nuff bis zum Hals
oder krummelt se gar bis nunner zum Hinnern, un knallts?
Lache die Leut um dich rum ständisch, als wärns uff de Walz?
Kriegscht ach vun jedem, als wolltscht nei eizieh, Brot g´reicht und Salz.
Dann nemm doch Woi, Worscht, unn die Supp unn alls annre unn b´halts
Denn du bischt bei uns Pälzer in unsrer goldische Palz.
Un saacht einst aach Jesus, vom Deifel verführt: „die Palz? b´halts!“,
sein Vadder is blibbe, denn hier lebt ma göttlich - ihm gfallts!
Aach ihr bleibt am End, glabt ma´s, dess macht unser zärtlich Balz.

Freitag, 13. Mai 2011

FDP macht Kindergeburtstag

Wieso denkt man bei einem FDP-Treffen immer gleich an Kindergeburtstag? Nur wegen Rösler? Weil der aussieht, als würde er sich über einen Mohrenkopf im Gesicht genauso freuen wie über den Streich mit seinem Opa. Den er mit Klebeband versehen und in die Ecke neben den Papagei gerollt hat, der einzige im Haus, übrigens, der seine Sprache spricht.
Oder ist es die "Reise nach Jerusalem", ihr Lieblingsspiel, wo ein Überangebot an "gefühlter Kompetenz" auf ein viel zu knappes Gestühl prallt. Lärmend. Bei dem aber Papas Ohrensessel nicht gilt! Großes Indianerehrenwort! Und wehe, da hält sich einer nicht dran!
Eigentlich ganz schön lustig ihre Kinderfeste, wenn man bedenkt, dass das eine Gruppe zusammengekaufter Adoptivkinder ist. Denn Papa ist nicht nur Aushängeschild Deutschlands in der Welt, sondern auch stockschwul - genau wie Mama.
Und das rächt sich vielleicht dann doch – irgendwann. Und dann ist Schluss mit lustig

Kretschmanns Mühlen mahlen langsam

Kretschmann findet Fischer als Kanzler attraktiv. Wie gerne will man ihm das glauben, um danach nur schnell wieder wegschalten zu können. Der „grüne Teufel“: die Fleisch gewordene Zumutung, schlechthin! Wie kann sich einem Lehrer, einem Mann des Wortes, also, dieses so umfänglich wie umfassend verweigern? Und in einer Behäääääbikkaaaiiiiid aus ihm herausquälen, als wäre jedes Wort eine wohlbedachte Neuschöpfung, druckreif – für die nächste Dudenausgabe.
Wer glaubt, dass dieser Mann seine festen Standpunkte nicht wechseln wird - wie alle anderen Grünen vor ihm, der hat sich vielleicht nur nicht die Zeit genommen, die dieser Mann rein wort- und denktechnisch dafür länger braucht als der von ihm so bewunderte, quirlige Fischer, etwa, der das schneller konnte als Ehefrauen gegeneinander auszutauschen.
Einen Fischer kann nur noch Kretschmann wollen, weil der bei der Aufarbeitung der jüngsten deutschen Geschichte aufgrund seiner phlegmatischen Gründlichkeit erst dort angekommen zu sein scheint, wo die Nachfolgerin, aus Angst, die Naht ihres Hosenanzugs könnte dabei platzen, nicht einmal versuchte, sich nach den Scherbenhaufen zu bücken, die dieser Windbeutel zusammen mit dem Schaumschläger aus der SPD hinterlassen hatte.
Fischer, der Egomane, ständig auf „seinem langen Lauf zu sich selbst“, um schließlich selbstverliebt und selbstherrlich wieder in diesen Kokon hineinzuschlüpften, aus dem er sich nur deshalb mühsam herausgehungert hatte, um in die abgelegten Anzüge von Karl Lagerfeld zu passen, seinem so heiß verehrten Guru der Belanglosigkeit.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Liebe im Zeichen des Rosenkranzes

Die statistische Auswertung zeigt: Mit jedem Jahr, das die Frau jünger ist als der Mann, sinkt das Sterberisiko für ihn. Für Frauen sieht die Sache ganz anders aus.  Denn mit jedem Jahr, das der Mann älter ist als die Frau, steigt für sie das Sterberisiko.
Deshalb ist stündlich mit dem Ableben von Heesters Frau zu rechnen. Denn auch Wut, zumal, wenn sie chronisch ist, verkürzt Lebenszeiten. Wut über die Verlogenheit ihres Mannes, der schon Ende des letzten Jahrhunderts ihr in die Hand versprochen hatte: "Ich werde hundert Jahre alt!"
Der Mann ansich (außer dem verantwortungslosen Lebensabschnittsgefährten von Simone Rethel) wird aber nur älter aus reiner Pflichterfüllung. Das verschweigt die Statistik. Und diese Pflichterfüllung zelebriert er wie einen Rosenkranz: Hat seine Frau endlich ihre Milchzähne, ist das drei "Vater unser" Wert. Bei ihrer Einschulung trägt er ihr stolz die Schultüte voraus und schickt weitere Stoßgebete gen Himmel. Begleitet sie tatkräftig durchs Abitur, sucht ihr bei Einsetzen seiner erektilen Dysfunktion den passenden Liebhaber aus und nimmt ihn vorher ins Gebet.
Und hangelt sich so in selbstvergessener Pflichterfüllung von einem "Ave Maria" zum nächsten "Gebenedeit unter den Weibern".
Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt er heute noch.

Dienstag, 10. Mai 2011

Glaube versetzt Berge

Versprechen sich Patienten von einer Schmerzbehandlung Erfolg, wirkt sie deutlich besser. Knüpfen sie dagegen negative oder keine Erwartung daran, wird der Schmerz nur wenig gelindert. Sagte man den Teilnehmern, sie erhielten kein Schmerzmittel, wirkte auch eine Opioid-Gabe nicht.
So versetzt der Glaube also doch Berge! Und schon sollte man unseren armen Politikern endlich ein Volk wünschen, das sie verdient hätten. 
Dann wäre Westerwelle der wunderbarste Außenminister, der er selber uns sein wollte - wenn wir nur daran glauben würden. Und der Aufschwung hierzulande wäre unaufhaltsam, wenn wir nur daran glaubten und unsere Geldbeutel öffneten, so weit wie unsere Herzen. 
Und Herr Brüderle wäre die Inkarnation des Herrn Greenspan und das, was er äußert, die Weltformel und das Wort Gottes, lägen wir nur vor ihm auf den Knien. Und kein unverständliches Gebrabbel, wie das die Masse der Ungläubigen unter uns ihm ständig unterstellt.

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