Donnerstag, 19. Mai 2011

Willkommen Akropolis

Griechenland: Der letzte macht dort demnächst das Licht aus. Und zwar jener Nachtwächter, der für seinen aufopfernden Job bislang 72.000 Euro Jahreseinkommen bezogen hat. Im Erfolgsfalle winkt ihm eine saftige Anerkennungsprämie, eine Anerkennung dafür, dass er aushalten wollte bis zum bitteren Ende und sich nicht zu schade dafür war, eine fachfremde Tätigkeit auszuführen. Dafür winkt ihm als zusätzliche Vergütung die Akropolis, die er scheibchenweise den vielen durchreisenden Facharbeitern und den gut ausgebildeten Technikern verkaufen darf, die sie dann auf dem Alexanderplatz in Berlin wieder aufbauen werden, bevor diese anschließend in die Sozialsysteme Deutschlands abwandern, wo dann ihre eigentlichen Fähigkeiten und Qualitäten erst so richtig zur Entfaltung kommen können. Zum Wohle ihres Gastlandes!

Mittwoch, 18. Mai 2011

FDP - nein, danke!


Wer hätte das ernsthaft bezweifeln wollen. Deutschland war eben noch nie wirklich bereit für die Zumutungen, die es sich ständig selbst auferlegt:
- "Neue Männer braucht das Land." Gekommen waren Fischer, Schröder und Trittin - und uns die ersten Zweifel. Und Westerwelle, Wowereit und Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr von Beust vertieften sie noch.
- Danach bauten wir nicht nur auf "Frau" sondern gleichzeitig auf "Ossi". Seitdem regiert uns eine Osse von einer Baisse in die nächste - und zieht uns mit in die Abgründe unserer Seele, wo der Selbstzweifel zuhause ist.
- "Kinder an die Macht!" Unser letzter Versuch aus der gottgegebenen Ordnung der Dinge herauszutreten. Kaugummi-Automaten in jedem Schulflur, freie Lehrerwahl, Abschaffung der Hausaufgaben - unsere Träume holen uns ein und schnell befürchten wir, wieder unseren Verstand zu verlieren.
Deshalb: FDP - nein, danke! 

Dienstag, 17. Mai 2011

Bakschisch aus der Tonne in die Sonne

Nur durch den heroischen Einsatz unserer Kanzlerin ist es gestern Nacht gelungen, den Griechen ihr 18. (in Worten: achtzehntes) Monatsgehalt zu sichern - und den Yachtbesitzern und Eigentümern von Hotelanlagen mit Meerblick weiterhin steuerfreie Einnahmen zu garantieren. Einzig die Gewährung einer zusätzlichen Rückerstattung nicht bezahlter Mehrwertsteuer, wie von unserem Außenminister für seine Klientel gefordert, konnte Deutschland gegen die EU-Kollegen nicht durchsetzen.
Selige Kindheitserinnerungen ließen die völlig erschöpfte Ex-Sozialistin trotzdem in jugendlicher Blüte leuchten: Geld von Leuten verteilen, die selbst keines haben, an Leute, die es zwar im Überfluss schon haben, deren zwanghafte Sammlerleidenschaft aber nicht anders zu therapieren wäre. Die guten alten Zeiten eben, wo man den Affen noch bereitwillig Zucker gab: Alles kommt wieder!
Nur die Idee der Kanzlerin, diese milde Gabe im sonnigen Griechenland persönlich abzuliefern, geriet zum Flop und zerrte arg an den Mundwinkeln der Großzügigen.
Denn auf die Frage, was sie ihnen noch Gutes tun könnte, ertönte einstimmig - unisono, wie der Grieche sagt - in beachtlich gutem Deutsch:
Geh uns aus die Sonne
nicht weiter störe unsre Kreise
un ab Morge, du überweise!
du Frau wie Tonne, wo lebt in Tonne.

Montag, 16. Mai 2011

Nur das Fernsehen kann es richten


Weil die Weltmacht USA zur Zeit so abschmiert, steht jetzt fest: Nur noch das Fernsehen kann unser Überleben sichern! Deshalb ist es nicht nur Gebot der Stunde, vierteljährlich die Gebühr zu überweisen, die ihm gebührt, sondern gleichzeitig durch hohe Einschaltquoten die Zukunft jedes einzelnen von uns zu sichern.
Zweifel?
Hier eine kleine Auswahl unwiderlegbarer Beiweise:
- Nur das Fernsehen konnte den Vierfach-GAU in japanischen Atomkraftwerken beenden – und das nach 14 Tagen schon! Unter Aufbietung der gesamten globalen Fachintelligenz, die allein damit die Katastrophe meisterte, dass sie in epischer Breite vor der Kamera zu Wort kam.
- Die gleiche Vorgehensweise hatte ein Jahr zuvor schon das Bohrloch im Golf gestopft und die versiffte Natur durch eine kleine Kurzmeldung in der „heute“ wieder in blühende Landschaften verwandelt.
Ja selbst noch hartnäckigere Fälle mit noch höherem die Zukunft gefährdendem Potenzial wurden vom TV meisterhaft gelöst:
- So wurde Merkel in die telegene Versenkung verbannt, wo sie seitdem dem ebenfalls vom TV abgewickelten zu Guttenberg als Schlossgespenst finanziell unter die Arme greift.
- Wurde dafür gesorgt, dass die Bankenkrise niemandem von uns in den Geldbeutel hat greifen können, weil nach dem Schnüren eines Rettungspaketes (Postgebühr 10,50 Euro) sämtliche Fernsehanstalten beschlossen haben: Das reicht! - und sie daraufhin unverzüglich abgeschaltet haben.
- Und so werden Übermorgen auch die Probleme Griechenlands abgestellt, spätestens aber Ende der Woche. Dem Fernsehen sei Dank!
Aber alles hat seinen Preis, und wer in Sicherheit und Wohlstand leben will, muss nicht nur GEZ-Gebühren zahlen, sondern auch die täglichen Zumutungen der Fernsehschaffenden ertragen: Pilawa, Beckmann, Wolf von Lojewski, Anne Will - und Günther Jauch. Sowie die wöchentliche Frage der Sportstudio-Moderatorin an Fußballer X: "Was haben sie gefühlt, so ganz allein vorm leeren Tor?"
So gut kann keiner durch viel zu enge Bierflaschenhälse zurückkotzen, was ihm da alles sauer aufzustoßen droht.
Vielleicht wäre es einfacher zu ertragen, das langsame aber heroische Sterben der Feuerwehrleute von Fukushima begleiten zu müssen – live und in Farbe und bis zum bitteren Ende. Oder es wenigsten von Gottschalk in seiner "Aktion Mensch" würdigen und uns mit einer Tüte Gummibärchen nachstellen zu lassen – wöchentlich. 

Sonntag, 15. Mai 2011

Impressionen aus meiner Heimat

Hängt dir enner - mir nix, dir nix - en Ring Worscht um de Hals
un wickelt in e alt Rheipalz dir ä klee Töppel Schmalz
drückt dir ee, zwee Schoppe Riesling in die Hand un saacht: “Halt´s!
Steht dir dann a noch sei Zwiwwelsupp scharf nuff bis zum Hals
oder krummelt se gar bis nunner zum Hinnern, un knallts?
Lache die Leut um dich rum ständisch, als wärns uff de Walz?
Kriegscht ach vun jedem, als wolltscht nei eizieh, Brot g´reicht und Salz.
Dann nemm doch Woi, Worscht, unn die Supp unn alls annre unn b´halts
Denn du bischt bei uns Pälzer in unsrer goldische Palz.
Un saacht einst aach Jesus, vom Deifel verführt: „die Palz? b´halts!“,
sein Vadder is blibbe, denn hier lebt ma göttlich - ihm gfallts!
Aach ihr bleibt am End, glabt ma´s, dess macht unser zärtlich Balz.

Freitag, 13. Mai 2011

FDP macht Kindergeburtstag

Wieso denkt man bei einem FDP-Treffen immer gleich an Kindergeburtstag? Nur wegen Rösler? Weil der aussieht, als würde er sich über einen Mohrenkopf im Gesicht genauso freuen wie über den Streich mit seinem Opa. Den er mit Klebeband versehen und in die Ecke neben den Papagei gerollt hat, der einzige im Haus, übrigens, der seine Sprache spricht.
Oder ist es die "Reise nach Jerusalem", ihr Lieblingsspiel, wo ein Überangebot an "gefühlter Kompetenz" auf ein viel zu knappes Gestühl prallt. Lärmend. Bei dem aber Papas Ohrensessel nicht gilt! Großes Indianerehrenwort! Und wehe, da hält sich einer nicht dran!
Eigentlich ganz schön lustig ihre Kinderfeste, wenn man bedenkt, dass das eine Gruppe zusammengekaufter Adoptivkinder ist. Denn Papa ist nicht nur Aushängeschild Deutschlands in der Welt, sondern auch stockschwul - genau wie Mama.
Und das rächt sich vielleicht dann doch – irgendwann. Und dann ist Schluss mit lustig
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