Donnerstag, 16. September 2010

Europa geht "fremd"

Europa wird sich fremd und fremder. Und sucht endlich (!) nach sowas wie seiner Identität. Und trifft dabei auf seinen edelsten Bürger: das Individuum. Das kein richtiger Arbeiter mehr ist, kein richtiger Angestellter, auch nicht mehr wirklich Mitglied des Mittelstandes. Längst kein Parteimitglied mehr ist, auch keinem Verein mehr angehört, selten einer Kirche.
Grenzenlose Freiheit! Der Einzelne, das Maß aller Dinge.
Das Kollektiv hat abgedankt, und der Ärger beginnt, noch bevor die Freude darüber richtig anfangen konnte.. Denn mit den Kollektiven sind auch die Unterstützer verschwunden, die Gruppen der Gleichgesinnten, die Gruppen mit der gleichen Lebensplanung. Sie haben sich aufgelöst. Oder haben mit sich selbst zu tun, wie die Gewerkschaften oder die Kirchen. Solidargemeinschaften stehen nur noch auf dem Papier und werden zu Tode geschrumpft wie die Krankenversicherung.
Und dann begreift der Einzelne: Völlige Freiheit bedeutet: Jeder stirbt für sich allein.
Deshalb wird sich Europa so fremd. Denn die einzigen Gruppen, die hier noch funktionieren, sind Nomaden-Gruppen, die durchziehen und sich niederlassen, Gotteshäuser bauen oder Wagenburgen, bis alles abgeerntet ist. Sarkozy ist es leid, Sarazin ist es leid. Und sie handeln. Denn sie trauern. Um Zeiten, als man sich hier noch "einig" war. Ganz bestimmt. Und weil sie am Ende das Feld doch nicht denen überlassen wollen, die nur eines einigt Die Gewissheit, dass hier was zu holen ist.

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