Keine acht Stunden hat die Presse gebraucht, um nach "Bestürzung", "Rechtgeben", "Verständnis zeigen" sich auf das vierte einzuschießen, was gestern noch Minderheitenmeinung der Minderheiten-Politiker war: "Beschädigung des Amtes".
Schmollt da etwa der ganze Medienzirkus, nur weil der Direktor, den sie zum Tanzbären gemacht haben, sich endlich davon macht? Weil er sich nicht mehr nur auf Befehl auf die Hinterfüße stellen wollte, da sie es ihm doch nur als Männchen-Machen ausgelegt hätten.
Und über Nacht wird ein ganz Großer, der schon Positionen ausgefüllt hatte, wo sich das Amt des deutschen Bundespräsidenten dagegen wie warme Kinderkacke ausmacht, zum Pausenclown herabgewürdigt. Das ist die Welt auf den Kopf gestellt! Und dieses nachgereichte Etikett des "Bürgerpräsidenten" von denen, die uns schwindlig reden und sich dabei schwindlig denken, ist genau diesem Schwindel geschuldet. Er war ein Präsident, und er war keiner von uns, nur weil er mal "ungeschickt" formulierte. Wer gestern Merkel, blass bis unters Doppelkinn, hat stottern hören, weiß, dass umgekehrt ein Schuh draus wird: Die Merkel, die ist eine von uns: Hochgespült, zufällig, vom "Mantel der Gechichte" umweht und eingetaucht in das zufällige Vorüberschreiten eines großen Schattens, in dem sie "rübermachte" - plötzlich die lachende Dritte zwischen Politprofis und unversehens gewählt zur Miss Germany, nur weil die anderen Haare an den Beinen hatte. Ja, sie ist wie wir, die wir auch nur ganz zufällig dort sind, wo es uns hinverschlagen hat.
E r aber war dort, wo er war, weil ihn seine Fähigkeiten dort hingeführt haben. Und deshalb war er auch unser Präsident, aber keine Sekunde einer von uns. Der nächste wird wieder einer von uns sein, das steht fest. Der wird aber schon in seiner lang geübten Eigenschaft als Tanzbär antreten und wird deshalb, wenn man ihm dann auch das Fell über die Ohren ziehen wird, nicht dünnhäutig reagieren, weil drunter längst schon eine dicke Hornhaut gewachsen ist.
Hoffentlich bleibt Merkel eine von uns, insofern sie wie wir ihre letzte Chance wittert, doch noch unter den ersten Drei des Landes zu bleiben, und tritt an: Angie for president! Streng nach ihrem und unser aller Wahlspruch: Man muss nehmen, was man kriegt.
Nur noch eins: Wenn jetzt Schäuble da hochrollt, dann wissen wir, dass da wirklich Fahnenflucht ihm hohen Stil stattfindet.