70 bis fast 90 Prozent Männer, je nach Partei, streiten sich dort mit den 10 bis 30 Prozent Frauen um etwa die Hälfte der lukrativen und einflussreichen Posten und Pöstchen. Bei den Grünen ist das Rennen für Männer sogar noch aussichtsloser. Dort ist auf jedem ungeradzahligen Posten eine Frau fest gesetzt, und um die „geradzahligen“ Posten müssen die Männer nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen alle Frauen kämpfen, weil die sich grundsätzlich um jeden Posten in der Parteiführung bewerben dürfen.
Kein Mann, der auch anderswo Karriere machen kann, wird bei einem so aussichtslosen Rennen überhaupt antreten.
Bleibt noch die Industrie, wo doch dort männliche Seilschaften dafür sorgen, dass selbst der dümmere Mann einer klügeren Frau vorgezogen wird. Soweit das offensichtlich unausrottbare Ammenmärchen aus dem vorletzten Jahrhundert. Besitzer, Aktionäre, Aufsichtsräte und Vorstände suchen dort schon lange unvoreingenommen nach Garanten für sprudelnde Gewinne und Prosperität ihrer Unternehmen.
Die Quote macht auch dieses Vorhaben immer schwieriger – und auch hier für Männer immer unfairer. Denn hier treten am Fuße der Karriereleiter deutlich noch weniger Frauen an, als prozentual in Parteien eintreten, sollen aber auf Wunsch nicht nur aller Quoten-Politikerinnen die Hälfte der lukrativsten Positionen einnehmen dürfen.
Welch merkwürdige Welt wir da ein weiteres Mal versuchen zu errichten – gegen die Natur des Menschen. Der Kommunismus ist daran inzwischen fast weltweit gescheitert, weil Menschen eben mal unterschiedlich ehrgeizig und machthungrig sind und dazu mehr Freiraum beanspruchen als der Kommunismus ihnen bieten wollte.
Jetzt wird Politik wieder gegen genau diese Unterschiede gemacht: (Junge) Frauen speziell in den Industrieländern – in der dritten Welt ist es oft anders – interessieren sich in erster Näherung nicht für Politik. Weshalb ein Anteil von etwa 11 Peozent Frauen in der CSU schon eine „unnatürliche“ Ballung von Frauen darstellt.
Dasselbe gilt für Karrieren in der Industrie: Frauen wollen dies – auch hier in erster Näherung – nicht, ziehen ein ruhiges Leben mit Kindern, am besten in einer Vorstadtvilla, den Unbilden eines lebenslangen Konkurrenzkampfes männlicher Prägung vor. Weil sie in diesem Punkt wohl klüger sind als Männer und deshalb genauer als diese erkennen, wie aussichtslos der Run auf die viel zu knappen lukrativen Posten in der Industrie in Wirklichkeit auch dann schon ist, wenn es fair zuginge.
Was also bleibt dem klugen Mann in einer den Frauen vorreservierten Welt? Die Selbständigkeit!
Und um dort, wo er sein eigener Chef sein darf, dann nicht auch noch von der Quote heimgesucht werden zu können, sollte er sich mit seinem Unternehmen einem Metier zuwenden, wo diese Quote aus Mangel an weiblichem Interesse sich nicht durchsetzen wird: Müllabfuhr, Kanalreinigung, Bau, Bergbau ...