Dienstag, 9. Mai 2017

Warum die SPD auch in NRW baden gehen wird

Wer gestern den verlässlich blassen Herrn Plasberg erlebt hat – und seine von ihm handverlesenen Kombattanten zum Thema (sinngemäß): "Brauchen wir eine Leitkuktur oder spinnt unser Innenminister?" –, der weiß mit einer immer gewisseren Gewissheit, dass sich die SPD auch aus der Regierung Nordrhein-Westfalens herauskatapultieren wird.

Weil sich diese Partei wieder nicht die Mühe gemacht hat, ihre Kunden und deren Wünsche und Bedürfnisse kennenzulernen, zu verstehen – und, Gott sei bei uns, dann auch umzusetzen. Sie überlassen das stattdessen irgendwelchen Umfrage-Dienstleistern. Doch diese "Politbarometler & Co. KG" kennen ihre eigenen Kunden genauso wenig und lassen sich deshalb – nicht erst seit dem Brexit – von diesen immer wieder hinter die Fichte führen.

Dabei müssten sich diese Umfrage-Institute nur trauen, die zur Zeit notwendigen Fragen so zu stellen, dass sich ihre Kunden auch trauen (können), sie wahrheitsgemäß zu beantworten – ohne vermeintlichen Gesichtsverlust. Dazu müsste allerdings zunächst einmal das durch die veröffentlichte Meinung vergiftete "Betriebsklima" in Deutschland wieder dekontaminiert werden.

Danach könnten sie die brennendste Frage vielleicht so formulieren:

"Lieber Kunde, lieber Wähler, unsere langjährige Erfahrung als Meinungsforscher lehrt uns, und unsere Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet beweisen es uns immer wieder: Wer Migranten und einer Migration gegenüber skeptisch ist, ist kein Nazionalsozialist und auch kein Rechtsradikaler, genausowenig wie ein Mensch, der Migranten genauso liebt wie Einheimische, und für den Migration deshalb etwas vorwiegend Bereicherndes ist, kein intellektueller linker Spinner ist – und auch kein Kommunist und Linksradikaler. Denn eine Meinung ist nun eben mal nur in den allerseltensten Fällen auch eine Gesinnung. Deshalb fragen wir Sie grundsätzlich, weil wir nun mal keine Gesinnungsforscher sind, nach ihrer Meinung und niemals nach Ihrer Gesinnung – und so halten wir es auch mit dieser Fragen:

Wenn Sie wie früher in der Schule eine Erörterung über das Thema "Migration – Chance oder Problem?" schreiben müssten, zu welchem Ergebnis kämen Sie?:

eher eine Chance: ___ eher ein Problem: ___ "

 

Doch zurück zu Plasbergs Sendung. Einzig der CDU-Mann war für die Ausarbeitung einer Leitkultur. Alle anderen fanden es albern, dumm, unverständlich, anmaßend, – und man sollte doch gefälligst stattdessen viel Geld in die Hand nehmen, um damit die bisher so sträflich vernachlässigte Integration (der 3. Türkengeneration) endlich ausreichend finanzieren zu können. Denn welch wunderbare Chance stecke doch darin, damit aus den jetzt noch abgehängten Migranten Stützen unserer Gesellschaft zu formen.

Dann ging es weiter zum Doppelpass-Streit. Die Front verlief, Sie ahnen es, zwischen CDU/AfD und Linke/Grüne/FDP. Denn auch dieser Doppelpass sei eine Chance – so die bunte Seite der Front – auf gute Integration, auf reibungslose Migration. Der anwesende FDPler wollte ihn gar für jeden Fremden, der hier aufschlägt, sofort mit dem ersten "Begrüßungsgeld", quasi, und diesen auch gleich für seine Kinder, Kindeskinder und Kindeskinderkinder, mindestens. erst nach 100 bis 200 Jahren sollte Schluss damit sein. Eine Jackpot-Chance, also. Doch für wen?

Und weil Plasberg aber die Themen Leitkultur und Doppelpass offensichtlich allein noch zu blass waren, hat er deshalb "seine" Sendung gleichzeitig durch die Wahl seiner Diskutanten erfolgreich zu einer NRW-Wahlveranstaltung "aufgeplasen", und so durfte der ergriffene Zuschauer vom anwesenden SPD-NRW-Mann hören, dass die schlechten Zahlen, was Bildung, Migration, Integration und Sicherheit in NRW angeht, alles nur böswillige Unterstellungen des politischen Gegners seien, und dort in Wirklichkeit alles auf einem guten Wege wäre.

Und spätesten dann dürfte der ergriffene Zuschauer begriffen haben: die Dunkelroten, Roten, Grünen und Gelben haben es immer noch nicht begriffen. Denn sie setzen, was Migration angeht, – gegen den Willen ihrer Wähler – ausschließlich auf "Chance".

Schade. Denn jetzt bleiben – kotz! – nur noch die übrig, die doch erst den ganzen Schlamassel durch zusätzliche 800.000 Migranten noch verschärft haben, um die Probleme wenigsten so weit wie möglich zu begrenzen.

Und dem unverstandenen Kunden von Linken, Grünen, und Roten bleibt deshalb nur übrig, den Anbieter zu wechseln – oder wieder reumütig zu ihm zurückzukehren: die CDU/CSU

Und ich prognostiziere – gegen alle persönliche Hoffnung, und davon wird mir jetzt schon speiübel –, dass im Herbst die Merkel nicht nur weiterregieren wird, nein, sie wird es sogar alleine können. Also ohne Koalitionspartner, meine ich.

Was auf den ersten Blick "reines Schwarzsehen" zu sein scheint, entpuppt sich auf den zweiten Blick als eine klare Verbesserung der jetzigen Situation. Diese Schwarze Königin wird dann nämlich nicht mehr so putin- oder erdoganmäßig alleine durchregieren können wie bisher, weil es dann wenigstens eine ernst zu nehmende Opposition gäbe.

Mir bliebe dann trotzdem nur das große Kreuz – quer über den Stimmzettel.

 

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