Mit Stoffbären am Münchner Hauptbahnhof
Zunächst stand ich am Anfang meiner nächtlichen Zeitreise mit drei Stoffbärchen in den jubelnd erhobenen Händen am Münchner Bahnhof, um meine neuen zukünftigen Mitbürger zu begrüßen. Ein warmes Gefühl der Dankbarkeit für meine gute Tat erfüllte mich. Dankbar war ich auch für das gnädige Vergessen, das mich damals hoffen ließ, dass es mit der Anschaffung dieser Stofftiere für gesamt 6 Euro 45 auf dem Lidl-Grabbeltisch auch schon genug sein möge.Missionierung der fremdenfeindlichen Europäer
Dann war ich mit meiner wunderbaren Erdfrau Merkel auf Missionstournée bei den vielen ungläubigen und ahnungslosen europäischen Führern, um ihnen das Heil zu bringen, um ihnen beizubringen, wie läuternd, wie horizonterweiternd gutmenschtümliches Erbarmen für die Notleidenden dieser Welt doch ist. Die Begrüßung war zunächst überall sehr dürftig ausgefallen, die anschließende Verabschiedung dann aber um so herzlicher - mit Pauken und Trompeten.Arbeit für 3 Flaschen Wasser und 5 Butterstullen
Dann der Besuch unserer größten Konzerne. Alle waren sie bereit, die Neuankömmlinge so schnell wie möglich in die Produktion ihrer Produkte einzubinden. Die Kündigungen der jetzigen Arbeitsplatzinhaber seien längst schon auf dem Weg, die Verhandlungen mit der Agentur für Arbeit zu einem guten Ende gebracht: Die Konzernleitung verpflichtet sich, pro Tag drei Flaschen Mineralwasser und fünf Butterstullen für acht Stunden Arbeit am Tag dann auszuloben, wenn die Arbeit wunschgemäß getan wurde, und garantiert gleichzeitig, sich in die Bezahlung der Leute durch das Arbeitsamt nicht weiter einzumischen. Dem Konzern bleibe es aber weiterhin freigestellt, so das AfA, weiteres benötigtes Arbeitermaterial auf dem Arbeiterstrich zu organisieren.Entwicklungsminister baut Hähnchengrills
Zusammen mit unserem Entwicklungsminister flog ich in meinem Traum dann in den Südsudan, um dort mit ihm einen mobilen Hähnchengrill einzuweihen, wo Hospitantinnen und Praktikantinnen großer Spendenorganisationen für günstige 2 Euro das halbe Grillhähnchen so lange an die einheimischen Ausreisewilligen zu verkaufen, bis sie den Ekel kriegen - vor einem Land, wo dies das Hauptnahrungsmittel sein soll, wie die Hospitantinnen und Praktikantinnen dies zu kolportieren von ihren Organisationen verdonnert wurden. "Das ist gelebte Flüchtlingspolitik", flüstert mir mein Minister gerührt ins Ohr, bis wieder eine Gänsehaut-La-Ola über meinen träumenden Astralleib zieht.Bayer stellt Glyphosat-Produktion ein?
Doch der Höhepunkt meines Traumes durfte ich in Leverkusen erleben. Beim Bayer-Konzern. Dort saß ich zwischen Managern, die ihren Nadelstreifenanzug gegen ein Kleidungsstück ausgetauscht haben, das sich die Christusdarsteller dieser Welt im nächsten gut sortierten Theaterfundus auszuleihen pflegen. Denn die Mission von Bayer ist nicht weniger als die Erlösung der Menschheit von der Erbsünde. Und dafür ist ihnen - selbstverständlich - kein Preis zu hoch: Für 65 Milliarden Euro wollen sie Monsanto kaufen, wollen so den Teufel in der Gestalt des Megalandwirtes davonjagen, wollen die Produktion von Glyphosat auf der Stelle abstellen, wollen allen Bauern schon für die Spätjahresaussaat wieder erlauben, bislang verbotenerweise zurückgehaltenes Erntegut als Saatgut auf ihre Felder auszubringen. Und langfristig wollen die Laiendarsteller des Erlösers im Bayer-Konzern ihr Hightech-Saatgut gänzlich für lau verteilen, zum Wohle der Menschheit - und nicht weniger.In dieser Sekunde explodierte meine Almoprala
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