Freitag, 24. Mai 2013

Migräne - eine Geschlechtskrankheit?

  Migräne ist die Strafe Gottes für sündige Gedanken. Das lässt sich aus neuesten wissenschaftlichen Befunden deutlich herauslesen. Dabei ist aber nicht der sündige Gedanken selbst der Tricker starker Kopfschmerzen sondern vielmehr, dass diese sündigen Gedanken nicht sofort in die Tat umgesetzt werden. "Verdrängung" nannte das schon Freud und outete es als Anfang allen Übels. 
Dem nächstbesten Passanten die Kleider vom Leib reißen und sich ihm vorurteilsfrei hingeben wäre das Mittel der Wahl. Stattdessen zieht sich der leidende Mensch in seine abgedunkelten Bereiche zurück, wie lichtscheues Gesindel.
Eine von den neuen Zahlen durchaus gestützte These ist die: Die Migräne - damals noch ein Phänomen kleiner Mittelmeerweibchen - kam hier mit der katholischen Kirche ins Land und wütet seitdem auch in den Reihen der Barbarinnen.
Gott zum Gruße!

Freitag, 17. Mai 2013

NSU-Prozess: Warten auf den Heiligen Geist in den Pfingstferien

NSU-Prozess: Nach drei Prozesstagen jetzt drei Wochen Pfingstferien. Das ist Pflicht, denn die Juristerei hat einen Ruf zu verteidigen: Die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam. So war es schon immer, und so soll es gefälligst auch bleiben.
Inzwischen scheinen sich die gefühlten 100 Rechtsverdreher aber wenigstens darin einig zu sein, dass man den Prozess jetzt doch nicht nach Ankara verlegt und tapfer in München durchhalten will, auch wenn der Saal dort zu klein, die Luft darin zu stickig, der Vorsitzende eigentlich zu befangen und das Haar der Hauptangeklagten viel zu gefönt ist.
Einig sind sich die Verdreher wohl inzwischen auch darin, dass die Akten des Bundestagsuntersuchungsausschusses und womöglich auch noch die der verschiedenen Landtagsuntersuchungsausschüsse eingesehen werden können müssen. Ob man damit Schily als Mittäter überführen will und Scheuble gleich mit?
Es ist zu befürchten, dass selbst Justitia dies schleierhaft ist. 
Das alles ist dieser merkwürdigen Rechtssprechung geschuldet, die es komplizierter macht, als es ist. Wie die Steuergesetzgebung. Und der Verdacht liegt nahe, dass diese komplizierten Gespinste nur deshalb gewoben wurden und werden, um Schlupflöcher damit herzustellen. Die aber nur von w i r k l i c h reichen Menschen gefunden werden können - und deren teuren Handlangern. Nur die Kleinen bleiben in diesem Gespinst hängen wie Fliegen im Spinnennetz.
Dabei könnte es so einfach sein - wenn man nicht die Kindheit der Täter ständig beleuchten und, schlimmer noch, würdigen müsste. Wenn die einzigen interessierenden Fragen die wären: Hat er es getan? und wenn ja, wie kann ich es beweisen?
Selbst die Anklageschrift dieses 10fach-Mordtrios fände Platz auf einem Bierdeckel - wenn es nicht um Schlupflöcher ginge. Stattdessen sind es 800 Seiten, von denen aber, Gott sei Dank, nur 30 verlesen werden mussten. Hat irgendjemand, dem gesunder Menschenverstand und gesundes Rechtsempfinden noch nicht gänzlich abhanden gekommen ist, eine Ahnung, was auf diesen 800 Seiten stehen könnte? 
Nun, wahrscheinlich beginnt das Ganze - nein nicht bei Adam und Eva - sondern bei der schweren DDR-Kindheit der Angeklagten. Das kann dauern, wissen wir, und davon könnte Gauck mehrere Liedlein singen, obwohl er auch diesen Job des Stasiaufklärers genauso hingeworfen hat wie den des Pfaffen. 
Das kann also dauern, denn eine solchermaßen bespitzelte und so freud- wie trostlose Kindheit hat sich gezogen.
Und eines kommt bei diesem NSU-Prozess noch zeitfressend hinzu: Zum ersten Mal in der Geschichte  Deutschlands wird wohl auch die Kindheit der Opfer beleuchtet und gewürdigt, und die Kindheit der Hinterbliebenen - und eine Prognose wird sicherlich gewagt werden über die künftige Kindheit ihrer Kindeskinder. Denn dieser Prozess hat biblische Ausmaße: Brudermord, Kain tötet Abel, Ossi tötet Osmani. Wir Westler dürfen gespannt sein, wie das wohl ausgeht. 


  Justitia: Ich bin dann mal weg!
(Foto: Lupo / pixelio.de)

Dienstag, 14. Mai 2013

Mastektomie - pas jolie

Heute schreibe ich nur, weil meine Fangemeinde das von mir bestimmt erwartet und ich ihr ein Wegweiser sein muss  - und will - durch die Wirrnisse unserer Zeit.
Angelina Jolie.
Ihr "Fall" erinnert irgendwie an Gunter Sachs. Der hat sich sein Hirn herausgenommen - aus Angst, dass es an Alzheimer erkrankt.
Aber Spaß beiseite: Sollte nicht jeder Diabetes-Kranke und alle Kettenraucher prophylaktisch das ein oder andere Bein opfern? Das würde zumindest die Diagnose "Raucherbein" oder "Diabetesbein" drastisch erniedrigen.

Ich hoffe, ich konnte meinen Faninnen damit helfen. Aber auch meinen Fans, denn dieses mutierte Brustkrebsgen gibts auch bei Männern, was bei denen bedeutet, dass zusätzlich zur Brust auch unten rum prophylaktisch zugeschlagen werden sollte.
Oder Faninnen und Fans treffen auf deutsche Ärzte in Tateinheit mit verantwortungsvoll, die zunächst  regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen empfehlen und erst dann die Messer wetzen, wenn es Not tut.

Montag, 13. Mai 2013

Ist Essen wirklich tödlich? Women's Health sagt ja

  Schon ein einziger Imbiss-Besuch und der dortige Verzehr von Fastfood kann tödlich sein, berichtet Women's Health. Ein einziger Bericht darüber könnte genauso tödlich sein, ist zu befürchten, denn dem Gegenwind von Burger, McDonalds und Co, den diese Meldung entfacht, möchte sich keiner freiwillig entgegenstemmen.
Ist auch zu dumm, was dieses Men's Health Plagiat da von sich gibt. Ungesättigte Fettsäuren. Was haben die mit Fastfood zu tun? Sie sind auch im Eisbein und Bauchlappen - und mit tausendprozentiger Sicherheit auch in jedem Sterne-Gericht, das von Sterne-Köchen so sicher wie das Amen in der Kirche mit Butter - und zwar reichlich - und mit Sahne - und zwar reichlich - geschmacklich auf den Punkt gebracht wurde.
Also, so wird ein Schuh draus: Essen in der Öffentlichkeit ist tödlich. Deshalb: Fingers weg!
Vertraut vielmehr euren Müttern und lasst euch von ihr durchs Leben leiten. Mit dicken Soßen, in Butter gebratenen Bratkartoffeln, mit gesundem Spargel mit - wie heißt diese weiße Köstlichkeit, die auf dem Wasserbad mit reichlich Butter, einem Hauch von Gewürzen und einem Tropfen Wasser zusammengerührt wird? Ihr wisst schon.
Na dann, Gott zum Gruße und bis später - aufm Zentralfriedhof.
PS: Noch ein geistiger Erguss aus diesem Frauengesundheits-Kampfblatt: Wassermelone, heißt es da, sei der ideale Fettburner. 
Aber Vorsicht, rät da der Fachmann: Die Kerne auf keinen Fall mitessen, auch nicht beim größten Hunger. Andernfalls wächst da einer Frau schnell mal eine Prostata - und, noch schlimmer, ein Hirn, ein Männerhirn, meine ich. 

Sonntag, 12. Mai 2013

Kreiswehrersatzämter heißen jetzt Karrierecenter

  Kreiswehrersatzämter heißen jetzt Karrierecenter! Mamas hören jetzt auf den Namen Kindertagesstätte. Ne Nutte darf sich unwidersprochen Pretty Woman nennen. Arbeitsämter Jobcenter. Eine Quattro Stagioni gilt als ein italienisches Vier-Gänge-Menü, nicht unter 20 Euro zu kriegen. Bayer, der Pharmariese, ruft sich jetzt selbst Bayer  (mit ä j, wie in Global Pl ay er), und zieht dabei nicht nur seinen Schwanz ein sondern die Äjer gleich mit - vor Amerika. 
Die Bundeskanzler dieses Landes nennen sich jetzt und die nächsten 65 Jahre - denn Mädchen werden in diesen Zeiten 120 und mehr - "die Kanzlerin". Und 30 Prozent der Kaufmänner werden dank der Quote Kauffrauinnen heißen, die ihr Fach von der Picke auf gelernt haben - und auf Pfennigabsätzen, als gelangweilte Weibchen von Alpha-Männchen in den angesagtesten Schuhläden der geilsten Einkaufsmeilen dieses Landes - als Kundinnen, natürlich.
Und die Bundesrepublik Deutschland nennt sich jetzt Deutschland. Noch Fragen?
Nein? Genau: Griffe ins Klo nennen ihre Macher heutzutage suboptimale Aktionen.

Endlich billiges Wasser!

 Die Wasserwirtschaft wird privatisiert. Hurra, dann wird es billiger, das Wasser! Wie alles, was die Privatwirtschaft bislang angepackt hat. Hrrr, hrrr! 
Nun gut, manche Gegenden werden verdursten, und die Leute dort, weil sich die Leitungen dorthin nicht mehr rentieren. Auch können schon mal die Standards ein wenig leiden: Sand in den Leitungen, etwa, oder Scheiße. 
Anfänglich. 
Dann gibt es Wasser aus logistischen Gründen eh nur noch aus Flaschen. Und in diesen sind dann noch ganz andere Keime, die die Wasserindustrie-"Mitarbeiter" - Neoliberale nennen "das" lieber Inhumankapital -  eintragen, weil sie in 14-Stunden-Schichten ohne Schutzkleidung das Wasser für Deutschland aus chinesischen Jauchegruben herausdestillieren müssen, für 3 Yuan die Woche, direkt mit dem Mund, an Kochstellen mit offenem Feuer. 
Aber immerhin: Der Preiskampf unter den Wasserbesitzern führt zu Dumping-Preisen, denken wir. Selig die Armen im Geiste. Gegen versaute Gewinne hat Homo gierikus schließlich Kartelle erfunden. Doch nicht für Wasser, mutmaßen wir selig aber geistarm weiter. 
Aber hallo! 
Ich sag nur Kartoffel! Denn inzwischen wissen wir: Zwar haben die dümmsten Bauern die dicksten Kartoffeln, die gerissensten aber die teuersten. 

Freitag, 10. Mai 2013

Nur harte Gesetze erzeugen Moral

  Die Märkte untergraben unsere Moral. Während wir als Einzelpersonen unser Kaufverhalten oft dahingehend abklopfen, ob wir damit einen anderen schädigen, gehen diese moralischen Standards offensichtlich dann verloren, wenn wir uns mit mehreren Käufern und Verkäufern im selben Markt tätig wissen. Dann greifen plötzlich Argumente wie diese: "Wenn ich nicht kaufe, tut es ein anderer." Außerdem: "Was soll ich als Einzelner dagegen schon ausrichten können?" 
Der Einzelne kann sein schlechtes Gewissen also erleichtern, weil er sein Fehlverhalten  mit dem Fehlverhalten der anderen rechtfertigen kann.
Dieses Verhaltrn macht aber nicht beim Kauf eines viel zu billigen T-Shirts halt. Auch beim "Umgang" mit seinem Finanzamt weiß man sich mit vielen Steuerzahlern "einig", dass man als "Kleiner" die Steuerhinterziehung der anderen nicht verhindern kann - und schlimmer noch: auch nicht die eigene! 
Aber so neu ist das alles ja nicht. Ein Gemeinwesen, das auf die Moral des Einzelnen aufbaut, endet nicht nur zwangsläufig, sondern ist von Anfang an reine Anarchie. Das Recht des Stärkeren, des Schnelleren, des Gewitzteren - des Skrupelloseren. 
Das ist das, was eine freie Marktwirtschaft ausmacht - und ihre Macher erschöpfend charakterisiert.
Deshalb: Liebe Politiker, die ich euch gewählt habe: Das moralisches Verhalten jedes Einzelnen von uns zu stärken, ist eure edelste und vornehmste Aufgabe: durch Gesetze und Verbote - und strafbewehrte Bürgerpflichten. (Nur dann klappt's auch mit dem Nachbarn).
Alles andere ist Anarchie: Anarchie von Unternehmern und Konzernen, die die hierzulande verbotene Kinderarbeit einfach in die Bananenrepubliken dieser Welt exportieren, die die hierzulande verbotene Umweltverschmutzung ungeniert über Drittländern auskübeln, die ihre Arbeitnehmer opfert, wie das hierzulande nur zur vorletzten Jahrtausendwende noch die Regel war.
Wer glaubt, dass es der freie Markt schon richtet wird - der hat ja so recht. Und dieser Glaube mündet naht- und skrupellos in das 1. Gebot dieser religionsgleichen Menschheitsphilosophie: "Du sollst keine fremden Scharfrichter neben mir haben."


Freitag, 3. Mai 2013

Weltkulturerbe: der im Stehen bewunderte Nachthimmel

Der Nachthimmel soll zum Weltkulturerbe erhoben werden.
Wie bitte? Diese Frage scheint berechtigt, ist doch der Himmel über uns allen und wird es auch bleiben, sollte man meinen.
Jedoch, weit gefehlt: Der Nachthimmel ist längst nicht mehr das, was er einmal war. In München sieht man selbst in den klarsten Nächten nur noch maximal 400 Sterne. Auch nicht mehr auf der Wies'n, nicht einmal nach dem letzten Maß.
Erst wenn man von München aus in die Ausläufer der Alpen hinauffährt, werden es mehr. Doch um die ganze himmlische Herrlichkeit genießen zu können, muss man schon weiter reisen. Ans Ende der Welt, quasi: ins Hochland von Chile, beispielsweise, oder in eine der trockenen Wüsten, fern ab jeglicher menschlicher Behausungen, fern ab menschlicher Nacht-Verschmutzung.
Die Welt in Flammen.
Ob dies der erste Mensch wohl bedacht hat, als er als erster einen noch glimmenden Stock aus der Asche eines durch himmlisches Feuer niedergebrannten Waldes gezogen hat - und anschließend der Hüter des Feuers seines Stammes wurde?
Wohl kaum. Und auch wenn es so gewesen wäre, nichts auf dieser Welt lässt sich jemals rückgängig machen. Nichts lässt sich aufhalten, nichts wieder eindämmen.
Vergangen, vorüber, verloren.
Nur noch ein Denkmal können wir setzen, ein Mahnmal, das uns daran erinnern soll, wie es gewesen wäre, wenn? ...
Wenn Schröder ohne Frauenwahlrecht zur Wahl hätte antreten müssen, wenn Schwule nicht ihren Status des Exotischen eingetauscht hätten gegen Pampers und Kinderkacke -
wenn der Mann weiterhin im Stehen pinkeln würde.
Ja, auch diesem im Stehen pinkelnden Mann, diesem Urgestein - mit dem weltvergessenen Blick hinauf zu den Sternen, mit jenem sanft hingehauchten Seufzer der Erleichterung auf den Lippen, der Gewissheit geschuldet, den Frauen dieser Welt das Feuer gebracht zu haben, gebührt ein Denkmal. Denn nichts war kulturübergreifender, nichts würdiger, ein Weltkulturerbe geheißen zu werden, als diese aufrechte und ehrliche Art des Wasserabschlagens.

Donnerstag, 2. Mai 2013

Die Fettleber: Sie ist eine von uns

  Die Fettleber ist in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen, heißt es blumig Und wir lieben sie, wie alles, das uns ähnelt: fett, schwammig, lappelig - und verfressen. Denn sie kommt nicht mehr mit dem Bierkutscher, wie noch in den guten alten Zeiten, auch nicht mehr im Schlafabteil des öffentlichen Verkehrs. Nein sie kommt mit Wohnmobil - umgebaut zur Frittenbude-Eisdielen-Combi. Für den kleinen Hunger zwischendurch.
Warum? Weil nur das hundertprozentig funktioniert. Keiner käme schließlich auf die Idee eine Gans mit Alkohol zu mästen oder sie mit einer Hepatitis-infizierten promiskuitiven Kollegin zu triggern.
Nein, hier setzt der polnische Bauer auf das wirksamste aller Mittel: Nahrungskalorien: Kohlenhydrate, gern auch Fett - auf jeden Fall viel - am besten zu viel. Und das täglich.
Also heißen wir sie in unserer Mitte willkommen. Solange noch Zeit dazu ist. Denn das Stopfen von Gänsen ist EU-weit bereits verboten. Das Stopfen von Dummköpfen aber nicht - noch nicht.
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