Einer der höchsten Schauspieler-Preise, der Deutsche Fernseh-Preis, ging dieses Jahr an die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Besonders die schauspielerische Leistung Löws hatte die Jury beeindruckt: Die so überzeugend-authentisch getragene, ja geradezu vorgetragene Kostümierung, die so spielerisch leicht ins Schwule changierte, hat gefallen. Auch die ganz neue, fast eigenwillige Atem-Technik.
Dann der geradezu minimalistische Stil der gesamten Schauspieler-Truppe: Sparsam Akzente gesetzt und trotzdem - oder gerade deswegen das Herz der Fans erreicht. Dazu ein wunderbares Drehbuch, das den dritten Platz im Show-Down vorsah und dieses Ergebnis auch glaubhaft schon im ersten Akt anlegte. Auch zeigte sich die Jury einverstanden mit der Entscheidung des deutschen Fußballbundes, die Drehbücher für den ersten und zweiten Platz abzulehnen. Nicht nur weil der Mehrpreis in zweistelliger Millionenhöhe nicht gerechtfertigt gewesen wäre. Sie hätten auch dem jungen, ja bisweilen frechen Auftreten der Fußball-Schauspieler nur schlecht zu Gesicht gestanden.
Nur die wahren Schauspieler des Landes, die leer ausgingen, fühlten sich durch die Wahl in ihrer Ehre gekränkt, und das wurde nach Bierhoffs Grußwort nicht besser: "Die Kunst ist, die TV-Seher zu unterhalten - auch ohne jegliche Begabung. Die Sache muss auch nicht rund sein, genauso wenig wie sie eckig sein muss. Aber am Ende muss das Runde ins Eckige."
Und die Kosten für das Drehbuch für den ersten Platz überweist Merkel (Fan des spanischen Fußballs - wie Löw auch) gerade nach Madrid – denn Blatter will nicht mehr länger warten.
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