Sonntag, 17. Oktober 2010

Gefährliche Nachtgesetze


Jeder dritte Deutsche schläft schlecht. Doch Hilfe naht:  Ein Schlummertrunk, dessen Rezept jetzt eine Münchner Firma zum Patent angemeldet hat. Die Bayern zapfen den Stoff ihren Kühen ab – und zwar nachts, wenn alle schlafen: Nachtmilch Melatonin sei drin. Und das macht bekanntlich schläfrig und soll eigentlich Kälber daran hindern, nachts die Mutter zu wecken, und wenn, dann nur einmal.
Unsinn? Eigene Erfahrung lehre, ein nächtlicher Gang zum Kühlschrank und der Griff zur Milch mache wach, nicht müde? Dann war diese nächtliche Milch offensichtlich keine Nachtmilch und deshalb ohne Melatonin. Milch ist nun mal nicht Milch.
Gleiches gilt auch für Gesetze und Steuererhöhungen. Die im Bundestag verabschiedeten Grausamkeiten treffen uns denn auch mit voller Wucht und bei wachem Verstand. Ganz anders die Gesetze, die im Bundesnacht verabschiedet werden (in diesen legendären Nachtsitzungen, die keiner von uns mehr mitkriegt, weil rechtschaffene Menschen morgens  zum Arbeiten rausmüssen). Deren Grausamkeiten spüren wir nicht, weil sie im Schlaf unter Melatonin-Einfluss über uns kommen. Gleiches gilt für Gesetze, die kommen, wenn Serotonin und Adrenalin unser Hirn lamhlegen: Bei Fußballweltmeisterschaften etwa.
Deshalb wollen Politiker jetzt den Nachtmilch-Leuten ihr Patent streitig machen. Das liege längst als Verschlusssache in München und sei ein Geheimnis, das über Parteigrenzen hinweg von einer Regierung  an die nächste weitergegeben werde.

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