der Hinweis auf die "Schöne neue Welt" ist dann doch zu erschreckend, um darüber hinweggehen zu können.
Lust scheint man tatsächlich zu allen Zeiten ein so anarchisches Potential zugeschrieben zu haben, dass selbst Autoren, die man nicht direkt dem Dunstkreis der Mächtigen zurechnen kann, solche die Lust diskreditierende Lehr- und Erziehungsromane glaubten schreiben zu müssen.
Huxleys Konstrukt ist letzten Endes auch nichts anderes als die Warnung der katholischen Kirche vor der Onanie und ihre Verteufelung.
Spannend dabei ist, dass die strikte Reglementierung der Lust Gesellschaften beherrschbar macht; und zwar nicht
nur ihre Einschränkung auf ein Rest-Niveau, das zum Zeugunsakt notwendig ist. Die Vergangenheit hat dies oft genug gezeigt.
Dass umgekehrt Huxleys Methode der zwanghaft verordneten Lust dies gelingen sollte, hat die "Lotter-Welt", in der wir leben und lieben nach Lust und Laune noch nicht wirklich beweisen können. Nicht einmal tendenziell.
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