Montag, 27. August 2012

Firma J.S.: Belegschaftsversammlung

Es ging wahrlich lebhaft zu - gestern. Ich hatte zur Belegschaftsversammlung geladen. Ich denke, alle waren da, denn ich bin der Boss, der Mann, auf dessen Kommando alle hören. Trotzdem habe ich bei 1,0 Trillionen aufgehört zu zählen.
Ich hätte keine moderne Firma zu führen, würde ich nicht die meiste und vor allem die Drecksarbeit von Fremdarbeitern erledigen lassen. Schmutzzulage? Nöö, die scheiden in der Regel nach wenigen Tagen schon wieder aus - im wahrsten Sinne des Wortes. Scheiße ist das, aber notwendig. Überlebensnotwendig. Auch bei den Leiharbeiter, die draußen an den Zäunen Wache schieben, herrscht rege Fluktuation und feindliche Armeen hauen schon an normalen Tagen riesige Löcher in unsere Abwehrlinien, die wieder aufgefüllt werden wollen..
Die Stammbelegschaft macht gerade mal 10 Prozent der Gesamtbelegschaft aus. Und der geht es deutlich besser, denn das sind wahre Spezialisten, die anspruchsvoll sind und gut ernährt sein wollen. Was die übrig lassen und in die Biotonne werfen, kriegen die Leiharbeiter.
Wie meine Firma heißt? Wie ihr Boss, natürlich.
Wer die mal erbt, fragen Sie? Meine Kinder? Nöö. Würmer und Maden!
Eigentlich schade, wo ich sie doch mit meiner Hände Arbeit ganz allein und quasi aus dem Nichts aufgebaut habe.
Stimmt nicht ganz. Meine Mutter hat mir die erste Mitarbeiterin vermacht und neun Monate Unterschlupf gewährt auf ihrem Firmengelände.
Und was ich von meinem Vater habe, wollen Sie wissen? So einen windigen Hund, der nur das eine im Kopf hatte. Typisch schwanzgesteuert, eben.

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