Samstag, 9. April 2011

Adel ver-richtet!

Justitia - die loyale Dienstmagd

Wer schon einmal Copy & Paste gemacht hat, wundert das nicht. Da muss der Satzanfang erwischt und der Cursor heruntergezogen werden bis zum Punkt - einschließlich. (Was ganz wichtig ist, weil dort Formatierungsmerkmale verborgen sind). Dann fängt der Feinschliff an: Die Werbeanzeigen müssen raus, die verräterischen Quellenangaben an jedem Seitenende müssen gelöscht werden, ganz schlimm: vergessene Datumsangaben - oder Autorenzeilen! Dann muss alles Biographische raus, sonst läuft man als Copy&Pastler schnell mal Gefahr mit einer Kindsmörderin verheiratet zu sein oder ab jetzt eine Erbkrankheit zu haben, nur weil man "aus Versehen und das Falsche" abgekupfert hat. Oder ist den Rest seines Lebens schwul, nur weil das Coming-out des rechtlichen Urhebers der Zeilen "überlesen" (eigentlich übermaust) wurde.
Und dann noch das lästige Umformatieren!
Und der Kluge lernt schnell: Den eigenen, klaren Gedanken hingerotzt, ist allemal einfacher. Wenn man ihn denn hat.
Fazit: Copy & Paste kann nicht aus Versehen passieren, es braucht den ganzen wachen Verstand - zumindest den eines Oberfranken, dessen Familienchronik inzestuöse Tendenzen aufweist - der Preis, den Adlige nun mal zahlen müssen.
Denn nur so lässt sich Arroganz, Überheblichkeit und dieses so natürlich daherkommende Hochwohlgeborensein in Reinkultur an die Nachkommen weitergeben. Fehlender Intellekt und überbordende kriminelle Energie können ja im Bedarfsfall dann mit Geschwätz und großen Gesten überkleistert werden.
Wie jetzt gerade wieder: Unser großer Aufklärer in eigener Sache ist gerade dabei, seiner Uni einen Maulkorb (mit Rechtstitel) zu verpassen. Und schwafelt von verletzten Persönlichkeitsrechten - oder lässt schwafeln.
Sind Kriminelle schon dann nur Kleinkriminelle, wenn sie kleinmütig sind? -
Nachtreten soll man ja nicht, aber es geht nun mal nicht anders. Deshalb: Wenn unser Ex-Verteidigungsminister nicht darauf bestanden hätte, den humanitären Einsatz in Afghanistan Krieg zu nennen - einfach so und ohne Not -, käme jetzt keiner auf die unsinnige Idee, die selben Leute nach Libyen zu schicken - in einen nächsten humanitären Einsatz. Denn dann wüssten die dort oben: Gestorben und krepiert wird in humanitären Einsätzen nicht erst dann, wenn sie ein Adliger mit Copy&Paste-Wissen Krieg nennt - einfach mal so.

1 Kommentar:

  1. Er "lässt" nicht nur schwafeln. Frau von Bismarck wird ihn doch nicht allein in die Studierstube gelassen haben, um dort das Duell mit Windows XP Home zu kämpfen und die vielen Tastenkombi-nationen auf einer subalternen Tastatur zu bedienen. Das machen für ein paar Tausend EURO auch dienstwillige Sekundanten. Früher, als es noch Adel in Deutschland gab, sagten die ihrem Auftraggeber aber auch, wann er sich aus Anstand nun leider auch selbst die Kugel zu geben hatte, denn auch sie waren von Adel. Leider wurde der Adel nach dem 2.Weltkrieg abgeschafft. Man sieht, was davon übrigblieb.

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